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Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Titel: Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrsitian Montillon
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kommen können? Hatte Rhodan denn alle Anzeichen

übersehen, sodass er sehenden Auges in diese Situation geraten war? Hatte Mikru ihn tatsächlich

überlistet? Hatte er sich so in ihr und dem Schiff getäuscht?
    Alles sprach dafür. Die Erkenntnis seiner eigenen Fehlbarkeit drückte ihn

nieder; augenblicklich erlahmte sein Widerstand.
    Er dachte an die intuitive Ablehnung, die er beim ersten Anblick des

Piloten-Tanks empfunden hatte. Hatte ihn sein Unterbewusstsein in diesen Sekunden warnen wollen?

Rhodan hatte dieses Gefühl falsch interpretiert, es mit den Erinnerungen an seine fast tödliche

Verletzung erklärt. Ein Fehler, der ihm nicht hätte unterlaufen dürfen.
    Fremde Gedanken wisperten in ihm, durchdrangen sein Hirn und seine Seele. Der

Kontakt drohte seinen Widerstand endgültig hinwegzuspülen.
    Aber ... konnten ihn Mikru oder das Schiff überhaupt zur Kooperation zwingen?

Und wenn ja, würden seine Begleiter nicht nach einer gewissen Zeit, in der er sich nicht meldete,

misstrauisch werden?
    Diese Überlegung gab ihm wieder Auftrieb. Er würde sich nicht einfach

besiegen lassen!
    Die Flüssigkeit, in der er schwamm, wurde kälter. Er begann zu zittern, die

Muskeln drohten zu verkrampfen. Die Konzentration auf die Unzulänglichkeit seines Körpers

lockerte seinen inneren Widerstand aufs Neue. Eine Gänsehaut rieselte über seinen Rücken. Er

sackte auf den Boden des Tanks, spürte Widerstand unter den Füßen.
    Ja, seine Begleiter würden ihn befreien! Das Konzept Lloyd/Tschubai und

Clun'stal hatten ihn von Anfang an begleiten wollen. Sie würden schon bald anfangen, Fragen zu

stellen und notfalls nach Rhodan suchen. Die terranischen Raumsoldaten ... Mikru würde sie nicht

aufhalten können! Er konnte also auf Hilfe von außen hoffen. Ein beruhigender Gedanke.
    Der jedoch sofort seine erleichternde Wirkung verlor, als dem Gefangenen

etwas anderes klar wurde. Er erinnerte sich an den Weg, auf dem Mikru ihn in diesen Raum geführt

hatte ... Seine Beobachtung, dass er diese Sektion offenbar nie zuvor betreten hatte, erhielt

eine völlig neue Bedeutung.
    MIKRU-JON konnte sich jederzeit wieder umformen. Womöglich war es bereits

geschehen, sodass Rhodan vielleicht in einem hermetisch abgeschotteten Bereich des Schiffes

festsaß, der von außen nicht betreten werden konnte.
    Die dunklen Schemen kamen näher an seinen Geist. Diesmal verloren sie den

Eindruck von Finsternis und Bedrohung nicht. Rhodan wusste, dass es an ihm lag, wie er jenes

fremde Etwas wahrnahm und in welche Bilder es sein bedrängtes Bewusstsein umsetzte.
    Er wappnete sich für einen Kampf, den er auf geistiger Ebene ausfechten

musste. Einen Kampf, den er nicht verlieren durfte, wenn er nicht zur Selbstaufgabe gezwungen

werden wollte.
    Plötzlich taten sich neue Bilder in ihm auf; sein Verstand projizierte das,

was er erlebte, in ein für Rhodan vertrautes Umfeld. Er formte jenes unbegreifliche Etwas, das

sich ihm näherte, in schwarze Klauen um, die Rhodan in ein gleißendes Feuermeer reißen

wollten.
    In eine Hölle ...
    Die Flammen loderten eiskalt, und die Welt um ihn herum schien zu gefrieren.

Er zitterte am ganzen Leib.
    Wie konnte er nur auf seine Begleiter hoffen? Mikru könnte sie alle

ausschalten, wenn sie nur wollte. Sie konnte jederzeit die lebensnotwendige Atmosphäre absaugen

oder den Raum mit Giftgas fluten. Es gab tausend Wege für das Schiff, seine Besatzung zu

vernichten ...
    Der Terraner wollte die fatalistischen Gedanken abblocken, wollte sich davon

abschirmen, doch es gelang nicht. Die eiskalten Flammen zuckten auf seinen Geist zu und

versengten ihn.
    Der Kampf war verloren. Er konnte nicht länger bestehen. Perry Rhodan schrie

auf, wusste nicht, ob nur in seinen Gedanken oder auch mit seinem Leib. Er stürzte in die Hölle,

die vor ihm loderte.
    Zuletzt nahm er wahr, dass die Temperatur des Wassers nach wie vor angenehm

war.
    Nichts hatte sich verändert.
    Sein Körper hatte psychosomatisch auf den Kampf seines Bewusstseins reagiert.

Ein kleiner Blutfaden trieb im Wasser vor ihm; er hatte sich krampfartig auf die Zunge

gebissen.
    Dann erloschen alle Bilder, zuerst die in seinem Geist, bald auch alle

anderen.
    Und Perry Rhodans Geist zersplitterte.
     

12.
    Mondra Diamond: In der Kuppel
     
    Das Portal der Kuppel stand offen. Bis zuletzt befürchtete Mondra, dass es

sich schließen würde, sobald sie versuchte, es zu durchschreiten.
    Doch

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