Perry Rhodan - 2560 - Das Raunen des Vamu
sich auf dieser Wellenlänge
zusammen.
Valting verstand sich jetzt als vollwertiger Teil dieses Klanges. Er war kein Telepath und
kein Telekinet, er verfügte über keine unmittelbar im Kampf gegen das Geisteswesen einsetzbare
Kraft. Aber er hatte eine mentale Grundsubstanz, erzeugt durch den goldenen Funkenregen. Sie
stellte er jetzt den anderen zur Verfügung und stärkte die leitenden Kräfte.
Ein kleiner Lichtblitz zuckte durch sein Bewusstsein. Nach einer Weile folgten andere. Danach
blieb es für kurze Zeit dunkel.
Valting erschrak, als plötzlich ein ganzes Gewitter von Lichtblitzen aufzuckte. Ihm dämmerte,
worum es sich dabei handelte. Die Mutanten versuchten ihre Kräfte zu koordinieren. Sie wollten
unterschiedliche Begabungen kanalisieren und die psionische Energie in eine einzige Richtung
lenken.
Den Grund kannte er längst. Um gegen ein Wesen wie VATROX-VAMU zu kämpfen, reichte es nicht,
ihm eine tausendfach geballte telepathische Botschaft um die Ohren zu hauen. Es ging um die
Bündelung aller mentalen Energien und Kräfte, um einen psionischen Schlag, der gegen das
Geisteswesen geführt werden musste, um es zu lähmen, zu vertreiben oder sogar zu vernichten.
Die Vorbereitungen dieses Vorgangs erlebte Huslik Valting soeben mit, zögerlich erst, dann
immer intensiver. Bald war auch er nicht mehr in der Lage, andere Dinge zu denken. Die Kraft der
anderen in seinem Innern hielt ihn fest, machte ihn zu einem Teil des Kollektivs. Er spürte, wie
das bisschen, was er zu bieten hatte, in den Pool floss.
Er sah farbige Muster, dann geometrische Strukturen. Sie existierten nicht wirklich, sondern
waren Teil des Pools. Ab und zu hatte er aber den Eindruck, als könnten sie sich in seinem
Bewusstsein zu echten Bauwerken manifestieren.
Ein eisiger Hauch strich über ihn hinweg, begleitet von schattenhaften Bildern. Er fröstelte
im Nacken, ein Zeichen, dass der Hauch nicht nur in seinen Gedanken existierte. Ein schemenhaftes
Gebilde waberte vor seinem geistigen Auge auf und ab, als unterzöge es ihn einer Musterung oder
einem mentalen Scan.
VATROX-VAMU?
Er suchte nach Anhaltspunkten, die auf Vorremar Corma hindeuteten. Sie fehlten.
Eine Weile geschah gar nichts. Der Pool musste sich erst wieder sammeln und zur Ruhe
kommen.
Beim zweiten Anlauf nahm er sich mehr Zeit zur Aufladung. Aus der Funkenwolke des Palasts der
Vier Himmel stoben erste Teilchen und regneten auf das Heer der Versammelten herab. Im Fallen
vollführten sie einen wilden Tanz, in dem Valting nach einer Weile Gegenstände zu erkennen
glaubte. Einmal sah er eine Burg, dann ein hypermodernes Abwehrfort, wie es sie in der
Milchstraße gab.
Ein andermal war es eine bizarre Raumstation, bei der er kein Vorbild erkennen konnte. Dann
wieder sah er eine Stadt aus Metall und Maschinen, eisbedeckte Berge und einen Ozean mit grünen
Inseln, einen Kontinent ...
Valting zuckte zusammen. Die Konturen des Kontinents kamen ihm bekannt vor, obwohl er selbst
dort nie gegraben hatte. Aber sein Gehirn projizierte automatisch die Karte aller Ausgrabungsorte
darauf. Es war Afrika, ein Kontinent Terras.
Im nächsten Augenblick waren all diese Bilder wieder weg. In seinem Bewusstsein ruhte das
Abbild des von Funken gebildeten Zylinders, des Palasts der Vier Himmel. Die Säule bewegte sich
erratisch hin und her. Manchmal riss sie an verschiedenen Stellen auf, dann wechselten sich die
Bilder wieder ab, ein Fort, eine Burg, eine Maschinenstadt, ein gefrorener Wasserfall, dessen
Kaskaden als gewaltige Eiszapfen Hunderte Meter in die Tiefe hingen. Sternschnuppen fuhren
Schlittschuh darauf.
Es war irreal, fremdartig, Dinge aus einer fernen Welt und doch vom selben Ort. So schien es
ihm.
Sein nächster Gedanke war: die Maschinenstadt! Wanderer! War es ein Zeichen von ES?
Zu sehr beschäftigte er sich mit den Gedanken und sah immer noch die projizierte Karte von
Afrika vor sich. Die Erde schien greifbar nahe. Er fiel aus dem Pool, und übergangslos war das
Raunen weit, weit weg. Valting kam sich einsam und verlassen vor.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Er, der sich sein Leben lang nie nach engen Bindungen
gesehnt hatte, der immer ein Einzelgänger geblieben war, spürte so etwas wie
Entzugserscheinungen. So als sei er schon immer Teil des Ganzen gewesen.
Hastig konzentrierte er sich, wollte den Vorgang umkehren, schnell zurück in die behagliche
Stube der Gemeinschaft schlüpfen,
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