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Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken

Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken

Titel: Perry Rhodan - 2561 - Insel der goldenen Funken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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im Stich gelassen. Er hätte ihn vor der

Knechtschaft bewahren können, in die er geraten war.
    Der Siganese überlegte. Nein, eigentlich musste er ihm dankbar sein. Die Angelegenheit mit

VATROX-VAMU würde zu einem positiven Ende kommen. Corma glaubte fest daran.
    Er aktivierte die zusätzlichen Prallfeldprojektoren des Roboters, der bisher allein mithilfe

des Antigravsystems schwebte. Umgehend beschleunigte der Roboter.
    Umständlich kramte Corma nach dem Schutzhelm, den er für Notfälle bei sich führte. Er fand ihn

halb verbeult unter der Bodenabdeckung. Das Ding roch etwas streng, nach einer Mischung aus

Schmierstoffen und Metall. Er stülpte sich den Helm über und klappte das Plastikvisier

herunter.
    Die stehende Luft fühlte sich gut an. Überhaupt fühlte sich in diesen Minuten alles gut an,

während der Roboter in etwa dreihundert Metern über den Ozean dahinjagte.
    Vorremar Corma schafft alles, dachte der Siganese.
    Das Geisteswesen überließ ihn sich selbst. Stundenlang raste der Roboter mit

Höchstgeschwindigkeit über das Meer, immer gegen den Wind, der sich als böiger Rüpel zeigte.

Jedes Mal gab es einen Schlag gegen das Gehäuse. Corma duckte sich dann tief in die Steuermulde

und konzentrierte sich auf Holovids. Es hatte jedes einzelne schon ein paar Dutzend Mal gesehen.

Meist waren es Kreationen irgendwelcher positronischer Systeme, entwickelt von Tochterfirmen der

Whistler-Stardust & Co. oder deren Konkurrenz. Alte Produktionen aus dem Solsystem oder der

Milchstraße führte er nicht in den Speichern des Roboters. Sie erinnerten ihn zu sehr an die alte

Zeit und rissen die Wunde immer wieder auf.
    Sein Körper meldete sich. Vorremar Corma war müde, der Stress der vergangenen Tage machte sich

bemerkbar. Er schlief sechs Stunden, und danach war er ziemlich hungrig. In Situationen wie

dieser erwies es sich als Vorteil, dass sein Roboter mit allem ausgestattet war, sogar mit einer

Miniküche.
    Während Corma aß, spürte er plötzlich die Rückkehr VATROX-VAMU. Seine Gedanken schrumpften

schlagartig, die Vorfreude auf einen leckeren Pudding wich gaumenfeindlicher Gleichgültigkeit.

Corma starrte auf das Geschirr und die Speisenreste und wusste nicht, was das war und woher es

kam. Bevor es ihm gefährlich werden konnte, warf er es kurzerhand über Bord.
    Vor seinen Augen wurde es dunkel. Hätte er nicht schon gewusst, was los war, hätte er ans

Erblinden gedacht. So aber war ihm klar, dass das Geisteswesen lediglich seine Wahrnehmung

zurückdrängte und sein Bewusstsein zu der früheren Stecknadelgröße schrumpfte.
    Der Siganese sah den Nebeldom sich langsam aus dem Dunst über dem Meer schälen. Das laute

Summen des Roboters deutete an, dass das Vehikel beschleunigte.
    Ein winziger Funke blieb von Vorremar Corma und verriet ihm, dass er sich gut festhalten

sollte. VATROX-VAMU steuerte seinen Körper und die Gliedmaßen und bediente über sie den

Gartenarbeitsroboter. Corma blieb die Rolle des Zuschauers.
    Er spürte nicht einmal den ersten Schlag, als der Roboter in die Nebelwand knallte und stark

abgebremst wurde. Der Roboter steckte übergangslos fest, schaltete auf Gegenschub und sprang mit

einem Satz ins Freie.
    Warum überlässt du nicht mir die Steuerung?
    VATROX-VAMU schätzte Kritik an seinem Handeln nicht besonders. Wieder stach ein glühendes

Messer in den kleinen Funken seines Bewusstseins und rührte darin herum wie in einem Kuchenteig.

Warum er ausgerechnet auf Kuchenteig kam, wusste Corma nicht. Er vergaß auch den Teig sofort

wieder und schrie seine Not hinaus.
    Es ist geistiges Ersticken!, warf er dem Wesen vor. Warum tötest du mich nicht

gleich?
    Das Fünkchen glomm heller, während VATROX-VAMU den nächsten Anlauf nahm.
    *
    Im Beinahe-Zustand eines Wachkomas verlor Vorremar Corma jedes Zeitgefühl. Er konnte nicht

mehr sagen, ob sie Stunden, Tage oder Wochen gegen die Nebelwand anflogen. Irgendwann donnerten

fremdartige Energien dagegen an, die sein Bewusstsein zerstanzten. Als er sich wieder seines

Selbst bewusst wurde, irrte er in sich umher und sammelte die winzigen Fetzen wieder ein.
    VATROX-VAMU schöpfte Kraft. Das Geisteswesen machte kein Geheimnis mehr daraus, dass es

geschwächt war. Nicht nur der Kampf gegen VATROX- DAAG hatte an seiner Substanz gezehrt. Es hatte

die großen Kriegsschiffe der Jaranoc aus eigener Kraft bis nach Far Away transportiert. So etwas

wäre Corma nie in den Sinn gekommen,

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