Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme
Sekunden
gewartet hatte.
»Hier Tschubai. Was gibt es?«
»Ihr müsst sofort zurückkommen!«, sagte er hastig. »Das Fesselfeld ist nach wie vor
aktiv.«
»Wir kommen!«
Drei Sekunden später materialisierte die zwei Meter große Gestalt von Ras Tschubai direkt vor
Lee. In seinen Armen hielt er den regungslosen Terranischen Residenten.
»Was ... wie geht es Rhodan?«, fragte Lee überrascht.
»Er ist auf seiner Mission«, antwortete Lloyd/Tschubai. »Er kommt zurück, keine Sorge.«
Er legte den Bewusstlosen auf den Pilotensitz.
Das Konzept wandte sich der taktischen Holosphäre zu. MIKRU-JON stand an ihrem alten Standort
in der Lebenssphäre der Ja'woor, die Stück für Stück auseinanderbrach.
»Weshalb ist das Feld noch aktiv?«, fragte Ras Tschubai. »Ich habe den obersten Sha'zor
persönlich ins Beiboot gebracht. Er hat gesagt, dass er uns freigibt, wenn wir ihnen zur Flucht
verhelfen.«
»Dann wäre es dafür aber langsam Zeit!«
»Wie sieht es mit den Projektoren für das Fesselfeld aus?«, fragte Lloyd/ Tschubai. »Können
wir sie nicht einfach zerstören?«
»Leider nicht«, sagte Mikru. »Trotz intensiver Suche haben wir sie nicht gefunden.«
»Schaut!«, rief Lee.
Ein größeres Stück der Außenhülle brach nach einer mehrfachen Explosion ab. Die austretende
Atmosphäre drückte eine kleinere Energiekugel ins All.
Lee nahm Kontakt mit dem Außenteam auf. »Wir haben ein Problem! Kommt sofort zurück!«
Zum Konzept sagte er: »Bring mich sofort in das Beiboot!«
Ohne zu zögern, ergriff Ras Tschubai Lees Arm.
*
Sie rematerialisierten innerhalb einer Energieblase, in der sich Dutzende von Sha'zor
drängten.
Als sie die beiden Männer so unerwartet auftauchen sahen, wichen sie überrascht auseinander,
von ihnen weg.
»Wo ist er?«, fragte Lee.
Lloyd/Tschubai drehte sich im Kreis, dann teleportierte er erneut.
Schreiend stolperte einer der Sha'zor rückwärts und fiel hin.
»Er«, sagte das Konzept.
»Gut«, antwortete Lee. »Wir nehmen ihn mit!«
Sie gingen auf den Sha'zor zu, der wie ein Käfer von ihnen wegkrabbeln wollte.
Ras Tschubai ergriff eines seiner Beine und sprang.
Ohne dass Wolf Lee ihm diesen Befehl hätte geben müssen, rematerialisierte Tschubai in einer
Blase, in der die Zerstörungen besonders groß waren.
Flammen leckten aus Maschinenblöcken. Immer wieder zuckten Überschlagblitze durch den Raum.
Der Boden dröhnte von den Explosionen, die überall in der Lebensblase stattfanden.
»Was tut ihr?«, rief der Sha'zor entsetzt. »Bringt mich sofort zurück!«
»Die Fesselfelder sind immer noch aktiv!«, gab Wolf Lee gelassen zurück. »Wenn wir hier drin
auf die vollständige Zerstörung der Lebensblase warten müssen, wirst du uns dabei Gesellschaft
leisten!«
»Ihr seid Spione!«, kreischte das untersetzte Wesen in panischer Angst.
»Wir haben alles darangesetzt, euch in das Beiboot zu bringen«, sagte Wolf Lee. »Wir haben
eure Flucht ermöglicht. Denkst du wirklich, dass wir aus diesem Wrack irgendwelche Daten retten
können, ohne selbst draufzugehen?«
Der Sha'zor versuchte die Arme vor der Brust zu verschränken. Eine weitere Explosion ließ ihn
schwanken.
»Entscheide dich!«, rief Lee. »Bald ist das Beiboot so weit weg, dass dich mein Freund hier
nicht mehr zurückbringen kann!
Der Sha'zor drehte den Spiegelhelm von Lee zu dem Konzept.
13.
Alte Hosen, nasse Schuhe und zwei Freunde
Perry legte das zitternde Tier auf einen Anhänger, der geschützt vor dem Regen an der
Hausmauer stand.
Fast liebevoll betrachtete er den Traktormotor, der neben der Scheune vor sich hin rostete.
Das Tor zum Gemüsegarten stand offen, bewegte sich mit den stetigen Windböen hin und her. Die
Scharniere quietschten.
Er ging langsam hinüber, schloss das Tor und schob den Riegel vor.
Ich habe es nie geölt, dachte Perry. Ich habe es Onkel Karl immer wieder
versprochen. Und es regelmäßig vergessen.
Er hörte Stimmen.
Die Stimme des Kindes.
Die ernste Stimme eines Erwachsenen.
Perry zog den Hut wieder ins Gesicht und wanderte den Hügel, den sie zuvor heruntergekommen
waren, hinauf.
Als der Junge rief, drehte er sich um und blickte zurück. Neben dem Kind stand ein Mann in
einer blauen Latzhose. Der Mann sah misstrauisch zu ihm hoch.
Onkel Karl hatte exakt fünf Hosen: vier Latzhosen für die tägliche Arbeit und eine schwarze
Leinenhose für den sonn- und feiertäglichen Kirchgang. Die Latzhosen wiesen
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