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Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Titel: Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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vermischen sich, verlieren die Bedeutung.«
    »Die Last der Existenz lässt man für immer zurück. Man fühlt sich frei und leicht.«
    »Wenn ES einen nicht auf eine Spezialmission schickt«, warf Perry ein.
    Ras Tschubai lachte sein tiefes, herzhaftes Lachen. »Da hast du allerdings recht, Perry.«
    »Es ist wirklich gut, euch wieder an meiner Seite zu wissen«, sagte Perry nachdenklich. »Auch

wenn es manchmal schwierig ist, alles so zu akzeptieren, wie es ist.«
    »Wenn du einmal das körperliche Leben aufgegeben hast«, antwortete Fellmer ernsthaft,

»relativiert sich das meiste, was mit ebendieser Körperlichkeit zusammengehangen hat. Mach dir

deswegen aber keine Sorgen.«
    Ras Tschubai richtete seinen Blick auf das Spielfeld. »Du bist dran, Lloyd.«
    Rhodan runzelte die Stirn. »Was ... was macht ihr eigentlich hier draußen?«
    »Wir warteten auf dich«, sagte Fellmer Lloyd. Seine Augen wanderten über das Brett. Zwischen

Daumen und Zeigefinger hielt er einen der linsenförmigen Spielsteine. Er legte ihn auf eine freie

Stelle auf dem Brett. Dann besah er sein Werk, nickte zufrieden und blickte Perry wieder an.
    »Du wolltest doch erfahren, wessen Stimme du gehört hast, Chef. Erinnerst du dich?«
    Als hätte jemand Vorhänge beiseitegezogen, kamen das Licht, die Bilder und die Erinnerungen zu

ihm zurück.
    Die Lebensblase der Ja'woor!, dachte Perry erschrocken. Der Angriff durch die

Tryonische Allianz! MIKRU-JONS Schwierigkeiten!
    »Ich muss sofort zurück!«, sagte er, von Panik ergriffen. »Ich habe alle im Stich

gelassen!«
    »Beruhige dich, Perry«, sagte Ras Tschubai lächelnd. »Die Zeit hier ist nicht die Zeit da

draußen. Zudem kannst du deinen Leuten vertrauen. Selbst wenn du es meist anders siehst: Wenn du

mal nicht da bist, kann durchaus einer aus deiner hochgerühmten Menschheit in die Bresche

springen.«
    Perry Rhodan zog den Hut vom Kopf, rieb sich das durch den Schock der Erkenntnis gerötete

Gesicht.
    Alles fiel ihm wieder ein.
    Die ungedämpfte Transition, der Schock, die Starre, die Schmerzen.
    Anschließend hatte er sich seltsam entrückt gefühlt, die Stimme dieses Kindes gehört, und

anschließend, während des Einsatzes in der Energieblase, hatte er es sogar gesehen.
    Die Halluzinationen waren stetig stärker geworden, hatten ihn mehr und mehr isoliert. Er hatte

Dinge getan, die er so nie tun würde.
    »Mach dir keine Vorwürfe, Perry«, sagte Fellmer Lloyd, ohne den Blick vom Spielbrett zu

nehmen. »Die Transition in dem Psi-Materie-Kokon hat etwas in dir geweckt, was du seit Tausenden

Jahren vergessen hattest: welche Ängste ein Kind hat; wie schnell es von einer Situation

überfordert ist.«
    »Ich ... ich verstehe nicht.«
    Fellmer sah auf. Sein Blick hatte plötzlich etwas sehr Nachdenkliches. »Ich habe mich immer

gefragt, wie du wohl mit dem Druck umgehst, der stets auf dir - und meistens nur auf dir -

lastet. Du bist der Risikopilot, der Sofortumschalter. Daran wirst du gemessen. Ein Perry

Rhodan darf nicht als Zweiter mit einer Lösung kommen - er muss sie stets vor allen anderen

kennen!«
    Fellmer machte eine kurze Pause. bevor er langsam weitersprach. »Und wenn es nicht die anderen

von dir gefordert haben, hast du dich selbst unter Druck gesetzt. Du bist derjenige, der die

Menschheit bei der Hand nehmen und zu den Wundern des Kosmos führen will, nicht wahr?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Dieser Druck, Perry. Wird er dir nicht auch manchmal zu viel wie bei jedem anderen Lebewesen?

Macht sich das Kind in dir nie bemerkbar, das von den verwirrenden Ereignissen überwältigt und

eingeschüchtert ist? Das nicht einmal zwischen zwei simplen Alternativen wählen kann und deshalb

lieber nichts macht als das Falsche?«
    Perry Rhodan öffnete den Mund. Und schloss ihn wieder.
    »Vermutlich«, sagte sein alter Freund Fellmer Lloyd andächtig, »haben die außergewöhnlichen

Umstände der Transition etwas in dir wachgerüttelt. Die Stimme, die du nie gehört hast - oder nie

hast wahrnehmen wollen -, erhielt plötzlich eine Realität, der du dich nicht entziehen

konntest.«
    »Ich ... Mein Kindheits-Ich hat mit mir Kontakt aufgenommen?«, fragte Rhodan zweifelnd. »Weil

es überfordert war?«
    Die beiden Freunde nickten gleichzeitig.
    »So in etwa«, sagte Fellmer. »Man könnte auch sagen: weil du ein wenig überfordert warst oder

weil deine Lebensaufgabe schlicht überfordernd ist ... «
    Rhodan antwortete nicht mehr.

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