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Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Titel: Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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zögerlich den Kopf. Kruuper las Furcht in den

winzigen Augen. »Glaubst du, ich wäre unbefugt?«
    »Ich ... ich, deine Ankunft war nicht angekündigt, Herr ... «
    »Ich bin Frequenzfolger Sinnafoch, Oberbefehlshaber Hathorjans, persönlich ausgewählt von

VATROX-CUUR. Glaubst du ernsthaft, Soldat, ich müsste meine Ankunft ankündigen?«
    »Herr, Frequenzmittler Demeiro hat ausdrücklich befohlen, dass jeder ... «
    »Dieser Befehl hat sich nicht auf mich bezogen!«
    »Aber Frequenzmittler Demeiro hat nicht erwähnt, dass ... «
    »Frequenzmittler Demeiro ist nicht von Belang für mich. Befiehl deinen Soldaten, die Waffen zu

senken!«, ordnete Sinnafoch an. »Auf der Stelle!«
    »D... das kann ich nicht ... meine Befehle ...«
    »Du musst es! Ich bin Frequenzfolger Sinnafoch, geboren, um zu befehlen. Und du, Soldat, bist

erschaffen, um zu gehorchen.«
    Es war zu viel für den Darturka. Er bäumte sich auf, als wolle er davonrennen, aber dann

verließ ihn der Mut. Der Vaofor fiel auf die Knie. Sein Widerstand war gebrochen. »Bitte, Herr,

verlang das nicht von mir! Ich bitte dich!«
    »Gib den Befehl!«
    Sinnafoch trat auf den Darturka zu. Der dürre Vatrox war eigentlich ein Zwerg im Vergleich zu

dem Zuchtsoldaten, selbst wenn jener auf die Knie gesunken war. Aber tatsächlich überragte ihn

Sinnafoch. Der Vatrox war der geborene Herrscher, der Darturka der geborene Diener.
    »Bitte, Herr, zwing mich nicht!«
    »Ich zwinge dich nicht, ich befehle.«
    »Herr, bitte! Ich ... «
    Kruuper hörte den Rest des Satzes nicht mehr. Plötzlich ging sein Atem ins Leere, versuchten

seine Lungen vergeblich, aus dem Gasgemisch, das aus den Tanks seines Anzugs strömte, Wasserstoff

zu extrahieren. Der Okrivar schnappte verzweifelt nach Luft in der Luft, die keine mehr war. Die

Muskeln seines Brustkorbs verkrampften sich in ihrem aussichtslosen Bemühen ... und dann

entzündete sich in seiner Brust eine Stichflamme und schickte sich an, ihn zu verschlingen.
    *
    Kruuper war ein grüblerisches Wesen, angetrieben von einer unstillbaren, zuweilen morbiden

Neugierde.
    Oft, während der Okrivar in seiner Kabine auf dem Schlachtlicht CORRALSO an seinen Figuren

gearbeitet hatte, hatte er sich gefragt, wieso das Schicksal ihm dieses Schicksal auferlegt

hatte. Wieso verlangte es von ihm, der Frequenz-Monarchie zu dienen, die er verabscheute? Oft

hatte er darüber spekuliert, wohin ihn das Schicksal führen mochte - er hatte nicht ahnen können,

dass es ihn in Kürze mit Sinnafoch zusammenbringen würde - und von Zeit zu Zeit, wenn seine

Verzweiflung die Oberhand gewann, wie es sich anfühlen mochte zu sterben.
    Kruuper fürchtete nicht den Tod - der Tod erlaubte ihm zumindest zeitweilig, sich dem Griff

des Schicksals zu entwinden -, aber das Sterben.
    Angetrieben von seiner Neugierde hatte der Okrivar den praktischen, aber unorthodoxen Weg

gewählt: Er hatte jemanden gefragt, der sich mit dem
    Sterben auskannte. Kruuper hatte den Feldchirurgen eines Vao-Regiments aufgesucht.
    Der Darturka, ein narbiger alter Veteran, hatte den Okrivar, der in sein Lazarett spaziert

kam, erstaunt angeblickt, und seine Augen hatten sich geweitet, als Kruuper ihm sein Anliegen

geschildert hatte.
    Der Zuchtsoldat war im Begriff gewesen, den merkwürdigen Okrivar davonzujagen, als er sich

eines Besseren besonnen hatte. Kruuper hatte dem Darturka eine Chance geboten, wie es sie für

seinesgleichen niemals gab: Er wollte dem Zuchtsoldaten zuhören. Als besäße seines und das

Leben der Darturka irgendeine Bedeutung.
    Also erzählte der Veteran. Tausende seiner Artgenossen waren ihm unter den Händen

weggestorben, aber der Chirurg war stolz auf jeden Einzelnen der Verlorengeglaubten, den er ins

Leben zurückgeholt hatte.
    Der Darturka schilderte Kruuper, was die Geretteten von den Momenten vor ihrem bereits

besiegelt erscheinenden Tod berichtet hatten. Manche erzählten von unerträglichen Schmerzen, die

jeden Gedanken, jedes Empfinden auslöschten. Andere davon, an einem Ort des Friedens von längst

gefallenen Kameraden empfangen worden und ihnen vor Glück weinend in die Arme gefallen zu sein.

Andere davon, dass sich ihre Wahrnehmung immer weiter abgeschwächt hatte, bis ihr Selbst beinahe

erloschen war. Ein sanfter Tod, als wären sie eingeschlafen. Wieder andere berichteten, ihr Geist

habe den Körper verlassen, habe über ihrer blutigen, geschundenen Hülle geschwebt und ihr beim

Sterben

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