Perry Rhodan - 2569 - Das goldene Zeitalter
unterhalten sich angeregt, die Geschehnisse auf Planetoid P-17-25-1463 werden augenblicklich
thematisiert. Man tauscht Grüße aus, erweist sich gegenseitig Respekt und zeigt Erleichterung
über die geglückte Kontaktaufnahme. Zwischenmenschliches Interagieren. Es kümmert mich nicht
weiter.
Meine Finger gehen wieder auf Wanderschaft. Sie spüren neue Verbindungen auf, stellen
Zusammenhänge her, suchen nach weiteren Gefahrenquellen. Unweit unseres Ziels branden
energetische Sturmböen gegen eine Wand, die aus mehreren hundert Sonnen gebildet wird und die die
Echowand eines Hyperorkanriffs bilden. Diese Sterne stellen für meine Finger gut spürbar, einen
mehrstimmigen Chor in diesem Klangkörper namens »Far Away« dar. Alt, Mezzosopran und Sopran.
Stimmen, die einander auf eigentümliche Weise ergänzen.
Ich ziehe mich stückchenweise zurück. Ich darf mich nicht ablenken, darf mich nicht irritieren
lassen. Der Datenkubus, mein kleines Spielzeug, birgt Gefahren. Wie ein Emotionaut schwebe ich
stets in Gefahr, mich in meinen Beobachtungen zu verlieren und der Verbindung zur Außenwelt
verlustig zu gehen.
Der Weg ist frei. Die Wogen des Hyperorkanriffs reichen derzeit nicht weit genug in unsere
Richtung. Ich nicke Stuart Lexa zu und deute dem glatzköpfigen Piloten - wie heißt er noch mal?
Einerlei -, dass er meinem Kursvorschlag folgen soll.
Er verzieht das Gesicht zu einer Grimasse und gehorcht. Brav, mein Kleiner ...
Ich stehe auf, strecke mich, zeige ein Grinsen. Sollen die Schafe hier im Raum ruhig wissen,
was ich von ihnen halte. Ich habe keinen Respekt vor all diesen Karrieristen. Diesen
Möchtegern-Generälen, die sich hehren Idealen hingeben und sich zeit ihres Lebens in
Raumschiffs-Klüngeln verlustieren.
Stuart Lexa ist der Einzige, dem ich Respekt entgegenbringe. Er hat mich gegen den Willen
seiner Zentralebesatzung mit an Bord des Schiffs genommen. Weil er weiß, dass ich gut bin. Dass
ich Begabungen habe, gegen die seine Zinnsoldaten nicht anstinken können.
Meine Schicht geht in zwei Stunden zu Ende. Es kümmert mich nicht.
»Ich mach ein kleines Nickerchen. Ruft mich, wenn ihr Hilfe braucht.«
Ich verlasse die Zentrale hurtig. Stuart könnte meinen Auftritt zerstören und mich
zurückbefehlen, um mir eine Standpauke zu verpassen. Doch er weiß, dass er mich bei Laune halten
muss.
Ich höre ihn tief durchatmen. Dann habe ich das Schott erreicht und verlasse den Raum.
Marten eins - Flotte null.
3.
Die Horde bändigen
»Ich bringe ihn um!«, sagte Mumou und legte seine kleinen Hände um einen unsichtbaren Gegner.
»Ich würge ihn so lange, bis der letzte Hauch Leben aus seinem Körper gewichen ist.«
»Dazu fehlt dir ein wenig Reichweite.« Stuart Lexa grinste, auch wenn ihm gar nicht danach
zumute war. »Martens Hals baumelt auf fast zwei Meter Höhe, und du bist, wie soll ich es bloß
ausdrücken ... «
»... untergroß heißt das Wort«, sagte der Ortungsspezialist mit Stolz in der Stimme.
»Sprich's ruhig aus. Intelligenz und Kompetenz, auf hundertzwanzig Zentimeter eines prächtigen
Körpers verteilt. Und ich könnte diesen Query durchaus am Schlafittchen packen. Ich
bräuchte bloß einen Stuhl und ein wenig Anlauf, um ... «
»Danke, Mumou!« Stuart nickte ihm zu und drehte sich dann im Halbkreis, fasste jeden Einzelnen
der Anwesenden nacheinander ins Auge. »Wie uns unser Ortungsspezialist soeben eindrucksvoll
bewiesen hat, hat jeder seine kleinen und großen Macken. Marten ist ein unangenehmer Zeitgenosse,
ich weiß ...«
»Unangenehm ist die Untertreibung des Jahrtausends«, meldete sich Schiffskommandant
Macallister zu Wort. »Er hat hier nichts zu suchen! Bei allem Verständnis, Stuart: Wir befinden
uns auf einer der heikelsten Missionen in der Geschichte von Stardust, und du vertraust unser
aller Leben einem Quer..., verzeih: einem unberechenbaren Psychopathen an.«
»Psychopath - ja. Unberechenbar - nein. Seine Reaktionen sind vorhersagbar, wenn sie auch
nicht unseren Erwartungen entsprechen. Ich habe mich ausführlich mit ihm beschäftigt und von der
Bordpsychologie ein Verhaltensprofil erstellen lassen.«
»Wir können es uns dennoch nicht leisten, einen Query die allerwichtigsten Entscheidungen
treffen zu lassen! Eine Fehleinschätzung - und unser aller Leben ist verwirkt.«
»Hat er uns durch diese hyperdimensionale Suppe geführt, oder nicht? Schneller, als die
Schiffspositronik es
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