Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
enthalten die Daten überwiegend Angaben, die in der damaligen PR-Handlung gar nicht so oder so detailliert enthalten waren. Es entsteht der Eindruck einer nachträglichen, von der Handlung losgelösten Datenmacherei ohne erkennbaren Sinn.
Drittens beklagen einige Leser, dass die ›aufgelockerte‹ Art des Drucks eine reine Platzverschwendung sei.«
Die Idee, das neue Lexikon in zwei Bänden im Silberband-Format herauszubringen, war Monate zuvor anlässlich eines Gesprächs zwischen dem Vertriebsleiter Herrn Zenkert und Willi Voltz geboren worden. Ebenso die Idee eines »PERRY RHODAN-Weltraum-Atlas Band Nr. 1« in der Aufmachung wie die RHODAN-Silberbände, nachdem die frühere Idee verworfen worden war, diesen »nicht in Heftform kostenlos abzugeben, sondern besonders wertvoll aufgemacht als Buchausgabe herauszubringen.« (Brief von Zenkert an Bernhardt am 25.3.1980).
Kurt Bernhardt einmal anders
Kurt Bernhardt war in gewisser Weise ein Unikum, ein Verlagsmensch, wie man ihn heutzutage kaum mehr antrifft. Er hatte ein unglaubliches Gespür dafür, wofür ein Markt vorhanden sein könnte, was die Leser wünschen und erwarten, und reagierte entsprechend. Das bewies er bei allen Reihen und Serien, die in seiner jahrzehntelangen Laufbahn initiiert und herausgebracht hat, nicht nur mit PERRY RHODAN und den damit in Zusammenhang stehenden Heftserien und später auch Taschenbuchreihen. Bernhardt war ein Macher vom alten Schlag, er gab den Projekten auch Chancen und ließ ihnen Zeit, sich auf dem Markt zu etablieren, und stellte nicht kurzfristig Reihen und Serien ein, nur anhand von Verkaufszahlen, wie das heutzutage leider im Verlagsbranche üblich ist, und nicht nur dort. Freunde von TV-Serien können da ebenfalls ein Lied davon singen.
Er genoss auch den Ruf, ein Choleriker zu sein. Dass er auch über eine gesunde Portion bissigen Humors verfügte, das zeigt ein Brief, den er am 3. Dezember 1980 an einen Autor schrieb:
»Lieber XXXXX,
wie ich erfahren habe, sind Sie wieder auf großer Reise (…) und haben pflichtbewusst – wie Sie sind – vorher noch Ihr PERRY-RHODAN-Manuskript Nr. 10XX abgeliefert. Aber oh Schreck! Unseren zwei Meistern, Herrn Voltz und Herrn Schelwokat, ist das Manuskript in die Knochen gefahren. Sie haben große Teile so schlecht gestaltet, dass beide Herren sich entschließen mussten, eine grundsätzliche Überarbeitung vorzunehmen, und wer macht das natürlich? Unser Arbeitstier, Herr Voltz. Sicher können wir alle froh sein, dass wir einen Mann wie Herrn Voltz haben, und Sie ganz besonders. Aber Sie können nicht verlangen, dass Herr Voltz diese Arbeit umsonst macht, und Sie werden daher verstehen, dass wir bei einem Ihrer nächsten Honorare DM 100,00 (und dieser Betrag ist noch niedrig angesetzt!) in Abzug bringen müssen. Ich bitte Sie daher, dies bei Ihrer nächsten Rechnung zu berücksichtigen.
Ich würde Ihnen empfehlen, sich bei Herrn Voltz persönlich zu bedanken, dass er so viel Verständnis für Ihre Arbeit und Ihre Reiselust hat. Hoffentlich wird Ihnen Herr Voltz noch lange Zeit zur Seite stehen. Sie sind eben ein Glückspilz.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr Kurt Bernhardt.«
Bernhardt dürfte sich nicht oft von dieser Seite gezeigt haben, denn auf der Kopie des Schreibens fand sich der handschriftliche Vermerk: »Wo hat Bernie plötzlich den Humor her?«
Das Jahrzehnt der Clubs
In den achtziger Jahren wurden fast alle der großen und auch heute noch aktiven PERRY RHODAN-Clubs gegründet.
Als erster betrat der »Science Fiction Club Universum« (SFCU) die Szene, der 1980 im Saarland von Hans-Dieter Schabacker, Volker Kunter, Gerhard Zeitzen und Wendelin Holbach aus der Taufe gehoben wurde. Schwerpunkt des Jahre lang von Hans-Dieter Schabacker geleiteten Fanclubs, der heute rund 90 Mitglieder nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und Übersee zählt, lag neben der Beschäftigung mit Science Fiction im Allgemeinen und PERRY RHODAN im Besonderen ursprünglich bei Raketenexperimenten, verlagerte sich dann aber Anfang der neunziger Jahre auf die Herausgabe von Sekundärliteratur zu PERRY RHODAN und alle im Perryversum spielenden Publikationen, für die der SFCU heute berühmt ist. Diese Aktivitäten startete der SFCU, dessen Mitglieder sich zu Stammtischen in Berlin, Köln, Münster und Bad Homburg treffen, zunächst mit der Publikation einer Handlungszusammenfassung der ATLAN-Serie unter dem Titel »ATLAN – Helfer der
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