Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
verkauften Exemplare zur Verrechnung gelangten, nur ein beschränktes und genau definiertes Rückgaberecht. Und die Remittenden waren zu dieser Zeit ein finanzielles und logistisches Problem, speziell im Taschenbuchbereich. Bei den Heften hatten die Verlage die Lösung gefunden, diese in Dreierpacks zusammenzufassen und in dieser Form nochmals zum Schnäppchenpreis auf den Markt zu bringen, sofern sie nicht den Lesern, wie bei Pabel und Moewig lange Zeit üblich, die Möglichkeit boten, früher erschienenen Hefte direkt beim Verlag nachzubestellen, solange es von diesen noch einen Lagerbestand gab.
Mit dem 1979 neu gegründeten Moewig Verlag wurde die Basis geschaffen, neue Taschenbuchkonzepte zu entwickeln und einen neuen Versuch zu starten, sich im heiß umkämpften Buchmarkt einen Teil vom Kuchen zu holen. Als Verlagsleiter wurde der ehemalige Heyne-Lektor Egon Flörchinger gewonnen, der das neu aus der Taufe zu hebende Taschenbuchprogramm auf zwei Label aufteilte: die unter »Moewig« firmierenden Reihen und Titel und ein unter dem Label »Playboy« erscheinendes Programm. Unter Letzterem erschienen bereits ab Frühjahr 1980 – also ein halbes Jahr früher als die eigentlichen Moewig-Taschenbücher und im gleichen Überformat wie diese – pro Monat sechs Titel, aufgeteilt in Subreihen wie ROMAN, REPORT, EROTIK, ESPRIT, STORY, PARTYWITZE UND CARTOONS und SCIENCE FICTION. Die PLAYBOY SF-Reihe blieb – mit Ausnahme des Romans zum ersten Star Trek-Film – ausschließlich Anthologien und Erzählbänden bekannter SF-Größen vorbehalten. Die Gestaltung war einheitlich hellblau mit kleinem Titelbild und nach außen versetzter Titelschrift. Wurden die zumeist sehr umfangreichen Originalbände anfangs ungekürzt wiedergegeben, so kam es in der Folge aus finanziellen Gründen zu teilweise extremen Kürzungen, die bis zur Hälfte des Originals gingen. Bis zum September 1982 erschien monatlich ein Band, dann wurde die Reihe für ein Jahr eingestellt. Unter der Federführung von Hans Joachim Alpers belebte man sie im Herbst 1983 wieder, der neue Erscheinungsrhythmus war zweimonatlich.
Die Reihe hatte an sich schon mit der Schwierigkeit zu kämpfen, dass sich Kurzgeschichtenbände, Anthologien wie Collections gleichermaßen, im deutschen Sprachraum ungleich schwerer verkaufen als Romane und Zyklen, der Todesstoß wurde ihr aber versetzt, als sich ein als »Highlights«-Band angekündigter Aktionstitel als »Rupfbuch« mit Neuherausgaben von Lagerbeständen entpuppte, denen man die ursprünglichen Cover entfernt (»gerupft«) hatte und die mit neuem Umschlag nochmals an drei Seiten geschnitten wurden. Erschwerend kam noch dazu, dass der Klappentext überhaupt nichts mit dem tatsächlichen Inhalt zu tun hatte. Der darauf folgende Band wurde zwar noch publiziert, die weiteren für 1986 eingeplanten und angekündigten Titel sind dann nicht mehr erschienen.
Für die Reihe MOEWIG SCIENCE FICTION, die mit vier Titeln im Monat einen Schwerpunkt im Verlagsprogramm darstellte, verpflichtete Verlagsleiter Flörchinger den Fachmann und literarischen Agenten Hans Joachim Alpers. Alpers hatte zuvor die mit einem Band pro Monat laufende Reihe KNAUR SCIENCE FICTION von Start weg betreut und trennte sich von Knaur, weil ihm die neue Aufgabe mehr Möglichkeiten bot. Nach längerer Vorbereitung, die Alpers für den gezielten Einkauf noch nicht auf Deutsch erschienener Titel bekannter Genre-Autoren nutzte, wurden die ersten Bände der neuen SF-Reihe im Oktober 1980 publiziert. Von Oktober bis Dezember kamen drei Titel pro Monat heraus, dann wurde der monatliche Ausstoß auf vier Bände gesteigert. Alpers’ Konzept sah so aus, dass jeden Monat der Spitzentitel eines bekannten und eines weniger bekannten Autors, eine Anthologie oder Storysammlung und ein weniger anspruchsvoller Titel eingeplant wurden. Besonderes Augenmerk richtete er in der Anthologienreihe KOPERNIKUS und dem jährlichen ALMANACH auf die deutsche SF. 1982 erschien das erste SCIENCE FICTION JAHRBUCH, dem noch vier weitere folgten. Die Aufmachung war einheitlich bunt und in kräftigen Farben gehalten: blauer Buchrücken mit weißer Schrift und einem großen, weiß umrandeten »Moewig«-Schriftzug. Für die Titelbilder wurden die bekanntesten internationalen Künstler gewonnen. Und jeder Band enthielt auch ein informatives Nachwort, das auf Autor und Werk näher einging.
Doch es wurde bald deutlich, dass sich die Taschenbücher nicht so gut verkauften, wie von Konzernseite
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