Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

erfinden, das, was wir nicht verstehen, aus der Welt zu schaffen. Mal ehrlich: Das wäre, wie üblich, die effektivste Methode, die eigenen Ängste zu beruhigen.
     
    Wir haben in diesem Buch zwei, eigentlich drei Beispiele für fremde Intelligenzen auf der Erde. Gut, nur zwei neue, denn das kosmische Findelkind Quiupu, das an der Wiederherstellung von Teilen des Viren-Imperiums arbeitet, ist uns schon bekannt. Aber Srimavo, das Mädchen aus dem Nichts, und der geheimnisvolle Vamanu geben Rätsel auf. Zumindest was Srimavo betrifft, werden wir noch einiges erfahren.
    Srimavo – Sphinx . Wer ist dieses Mädchen wirklich? Was will sie, was bringt sie ausgerechnet auf unsere Welt? Vor allem: Ist sie das, was sie zu sein scheint? Eine hilfsbedürftige Zwölfjährige? Dieses Bild hat sie sehr schnell abgeschüttelt.
     
    Das Fremde, so könnte man sagen, gleicht uns also mehr, als wir wahrhaben wollen. Mag sein, dass sich darin eine Sehnsucht ausdrückt, das Andersartige, Absonderliche und in seinen biologischen Abläufen extrem Fremde überhaupt erst für uns begreifbar zu machen.
    Aber im Ernst: Was könnte uns manchmal fremder sein als wir selbst?
    Vielleicht bauen wir eines Tages, so sie denn Kontakt mit uns aufnehmen werden, zu dem wirklich fremden Alien eine größere Nähe auf als zu uns selbst. Das Leben auf unserem kleinen Planeten besteht aus Scharmützeln, kleinen und großen Kriegen, Drohgebärden – ich möchte fast sagen: Idiotie. Vielleicht wollen wir uns deshalb das Fremde begreifbarer machen, als es unsere nächsten Nachbarn jemals sein werden. Eine Alibifunktion? Oder der Versuch wachzurütteln?
     
    Wie fremd wir einander auch sein mögen, wir haben denselben Stallgeruch. Das sage ich als Science-Fiction-Autor. Doch gilt dieser Stallgeruch nur für die Familie, den Clan, das Dorf, in dem wir leben? Für unser Heimatland, unseren Kontinent, für den ganzen Planeten? Die kleinen Schritte, diese Ausweitung des Miteinander-vertraut-Werdens, können wir nachvollziehen, für den ganzen Planeten gilt es noch nicht.
    Und wie wird es eines Tages weitergehen? Stallgeruch innerhalb des Orion-Arms, in der gesamten Milchstraße? In unserem Universum? Letzteres wäre wirklich ein verdammt großes Terrain – und ein Sieg für das Leben an sich. Oder?
     
    Ich glaube, ich habe mich diesmal von Berufsbezeichnungen in diesem Buch infizieren lassen, vom Kosmopsychologen und der Exopsychologin. Damit beende ich dieses Nachwort, bevor jemand auf den Gedanken kommt, eine Psychiaterin habe ebenfalls eine Rolle gespielt.
     
    Die in diesem Buch enthaltenen Originalromane sind: Sphinx (1035) von William Voltz; Gefahr aus M 19 (1042) und Vamanu (1043) von H. G. Ewers; Die schwarze Macht (1044) von H. G. Francis; In den Höhlen von Lokvorth (1045) von Peter Griese; Terra im Schussfeld (1046) von Clark Darlton; Sklaven der Superintelligenz (1047) von H. G. Francis; Der mentale Sturm (1054) und Das psionische Labyrinth (1055) jeweils von H. G. Ewers.
     
    Ad Astra!
    Hubert Haensel

Zeittafel
     
    1971/1984 – Perry Rhodan trifft auf dem Mond die Arkoniden Thora und Crest. Einigung der Menschheit und Aufbruch in die Galaxis. Rhodan und seine engsten Wegbegleiter erhalten die relative Unsterblichkeit. (HC 1–6)
    2040/2329 – Das Solare Imperium entsteht und wird zum galaktischen Machtfaktor. Bedrohungen durch die Posbis und galaktische Großmächte wie Akonen und Blues. (HC 7–20)
    2400/2406 – Entdeckung der Transmitterstraße nach Andromeda; Befreiung der Nachbargalaxis vom Regime der Meister der Insel. (HC 21–32)
    2435/2437 – Der Riesenroboter OLD MAN sowie die Zweitkonditionierten bedrohen die Milchstraße. Nach Rhodans Odyssee durch M 87 gelingt der Sieg über die Erste Schwingungsmacht. (HC 33–44)
    3430/3438 – Ein Bruderkrieg droht. Begegnung mit den Cappins und Expedition nach Gruelfin, um eine Invasion der Milchstraße zu verhindern. (HC 45–54)
    3441/3443 – Der Schwarm dringt in die Galaxis ein und löst eine Welle der Verdummung aus. Das heimliche Imperium der Cynos wird aktiv. (HC 55–63)
    3444 – Die während der Second-Genesis-Krise gestorbenen Mutanten finden ein dauerhaftes Asyl. (HC 64–67)
    3456/3458 – Perry Rhodan muss gegen sein negatives Spiegelbild kämpfen; sein Gehirn wird in die Galaxis Naupaum entführt. (HC 68–73)
    3459/3460 – Das Konzil der Sieben greift nach der Milchstraße, die technisch überlegenen Laren treten die Herrschaft an. Die Flucht von Erde und Mond führt in den