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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Handrücken über die Lippen. Die Daten der Hauptpositronik fehlten.
    Nicht nervös werden!, mahnte er sich.
    Wie mochten die Angreifer aussehen? Ihre Stärke stand außer Zweifel, hätten sie sonst angegriffen?
    Kommt schon! Diese Ungewissheit ist schlimmer als die Erkenntnis, dass es mit dem Frieden vorbei zu sein scheint.
    Der Vibrationsalarm verstummte.
    »... müssen auf heftigere Abweichungen gefasst sein.« Über einen offenen Interkom hörte Morrison die Kommandantin reden. »Case, Yoshimi, wir brauchen einen Idealkurs zwischen den Störfronten hindurch ...«
    Da waren Hunderte Ortungsreflexe, Flottenverbände, die sich aus mehreren Richtungen dem Ringsystem des Planeten näherten. Morrison sah seine Befürchtung bestätigt, dass die geheime Station das Ziel der Unbekannten sein musste.
    Schweres Energiefeuer tobte durch den Raum, ein Pulk terranischer Kreuzer griff an. Während der Waffenoffizier sich noch darauf konzentrierte, explodierten die ersten Kugelraumer. Eine einzige gegnerische Salve vernichtete mindestens zwanzig Schiffe. Es war wie ein Spuk, die Ortung erfasste nur mehr brodelnde, sich ausdehnende Energieschwaden anstelle der Kreuzer.
    Sie hatten nicht die Spur einer Chance!
    Über die Brille fixierte Morrison die Ortungsdaten der fremden Schiffe. Er rief Detailvergrößerungen ab und einen Aufriss. Kantig wirkende Einheiten waren es. Konstruktionen, die etwas in seiner Erinnerung ansprachen. Vor nicht allzu langer Zeit musste er ähnliche Typen gesehen haben. Zumindest im Entwurf. Diese Schiffe wirkten gitterförmig wie ein Gerüst, in das einzelne Zellen eingehängt werden konnten. Einer ähnlichen Modulbauweise bediente sich die terranische Raumfahrtindustrie, wenngleich nicht in diesem offenbar zur Perfektion ausgeweiteten Rahmen. Mischa Ordeway, fiel ihm ein, skizzierte gern bizarre Raumfahrzeuge.
    Die nächsten Kugelraumer der Heimatflotte griffen an ... Ihre Formation erkannte Morrison sofort: Es war die Standardszenerie der Simulationen, die sich während seiner Ausbildung in ungezählten Variationen wiederholt hatte, als hänge das Schicksal der Menschheit davon ab. Womöglich war es diesmal wirklich so. Die Ortungsreflexe der eigenen Raumer verschwanden aus den Holos, kaum dass Morrison sich auf sie konzentrierte. Lediglich die Angreifer zogen unbeschadet weiter und fächerten auf.
    Sie wissen, dass wir ihnen nichts anhaben können!, ging es dem Ersten Waffenoffizier der CHARLES DARWIN II durch den Kopf. Und sie haben die Station bislang nicht aufgespürt.
    Weitere Schiffe der Heimatflotte verschwanden aus der Ortung, während er sie fixierte. Morrison fühlte sich mit einem Mal dafür verantwortlich. Seine Zunge klebte wie ausgedörrt am Gaumen. Er schwitzte. Sein Blick sprang zurück zu den Angreifern, aber sie tauchten ungehindert in die Staubschwaden des mittleren Ringes ein.
    Der Waffenoffizier kannte die Position der fremden Station nicht, die Koordinaten hatte sein Vater auf dem Speicherkristall verschwiegen. Vergeblich sein Versuch, sich einen Gesamtüberblick zu verschaffen, doch als er erneut eine Abfangformation der Heimatflotte ins Auge nahm und die Schiffe fast zeitgleich aus der Ortung verschwanden, riss er sich die Datenbrille herunter.
    Jäh war alles anders.
    Kein Saturn, keine fremde Flotte – stattdessen hing Jupiter riesig groß in der Zielerfassung.
    Morrison zwang sich, ruhig zu bleiben. Schlagartig war ihm klar geworden, dass jemand eine Simulation auf seine Datenbrille geschickt hatte und dass dieser Jemand von dem Geheimprojekt in Saturnnähe wusste. Mischa? Er unterdrückte die hastige Reaktion, mit der er sich zu seinem Stellvertreter umdrehen wollte.
    Vor ihm leuchteten die Zugriffssperren in den Holos. Er hatte tatsächlich versucht, die Waffensysteme zu aktivieren. Da noch keine übergeordnete Freigabe vorlag, hätte er indes keinen Schaden anrichten können.
    Es war ein Fehler gewesen, Mischa von der seltsamen Station zu erzählen, das wurde ihm endlich bewusst. In der Einsamkeit des galaktischen Halos während des letzten Patrouillenflugs hatte Morrison dem Freund unter dem Siegel der Verschwiegenheit davon berichtet, und wegen Mischas Skepsis hatte er alles sehr blumig ausgemalt. Eigentlich hörte er immer noch das spöttische Lachen seines Stellvertreters. Mischa hatte ihm nicht geglaubt. Gerüchte über Geheimprojekte gab es immer wieder, aber niemals wurden Quellen bekannt, woher solche angeblichen Informationen stammten.
    Seit mindestens einem Jahr

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