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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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kannte. Er glaubte nur nicht, dass sie ihm gefallen würde.
    Da war die Berührung wieder. An seinem rechten Auge. Abermals blendende Helligkeit, doch nun war er darauf vorbereitet und hielt dem stechenden Schmerz stand. Der Schatten, den er sah, zog sich zusammen, er entpuppte sich als Engelsgesicht. Zwei blaue Augen und ein voller Mund schwebten über ihm, langes Goldhaar kitzelte sein Gesicht.
    »Diesmal nimmt er mich wahr«, flüsterte die Stimme.
    Wenn das der Tod war – schlagartig setzte seine Erinnerung wieder ein –, dann war es schön, gestorben zu sein. Seine Arme fuhren in die Höhe, er vergrub beide Hände in der luftigen Haarpracht und zog dieses leuchtende Gesicht zu sich herab, um es nie wieder loszulassen.
    »He«, erklang es überrascht. »Libius! Hör auf damit!«
    Der Protest reizte ihn, er legte noch ein wenig mehr Kraft in seine Arme. Der Engel fiel flügellahm auf ihn. Sofort drückte eine Hand auf seinen Mund, zwei Finger tasteten hinter sein Ohr, bewegten sich wie suchend abwärts ...
    »Nein!«, wollte er abwehren. »Das nicht!« Er brachte kein Wort hervor, wie ein Blitz durchzuckte ihn die Lähmung.
    Melina Hubble, Praktikantin im Fachbereich Ortung, hatte diesen verdammten Dagor-Griff angewendet, mit dem sie stets prahlte. Ein wenig verständnislos und wütend auf sich selbst, musste er mit ansehen, wie sie sich aufrichtete und ihre Uniform glatt strich. Tief seufzend fasste sie wieder hinter sein Ohr und löste die blockierte Nervenbahn. Wie Feuer überflutete es seinen Nacken.
    »Ich bitte um Nachsicht, Captain ...«
    »Was ist mit dem Schiff?« Wie von Mikro-Bestien gejagt, sprang er auf, stand schwankend da und schaute sich um. Vor seinem inneren Auge sah er wieder, wie die Korvette vernichtet worden war ...
    »Du also auch«, sagte Ordeway.
    »Auch?«, fragte Libius Ofdenham. »Du meinst ...?«
    »Wir haben alle wirres Zeug erlebt – ein kollektiver Albtraum.« Der Waffenoffizier nickte zögernd. »Zumindest die, die wieder wach sind.«
    Fünf Besatzungsmitglieder in der Zentrale. Nur einer wurde noch vom Medoroboter behandelt.
    »Der Roboter hat dir eine Injektion verpasst, Aufputschmittel und so Zeug«, stellte Ordeway fest. »Das Schiff ist so weit in Ordnung. Wir dürfen von Glück reden ...«
    Libius Ofdenham widmete sich den Panoramaholos. Jupiter war zu sehen, einige Sterne, Weltraumschwärze.
    »Ziemlich friedlich ...«, stellte er fest.
    »Das ist nur der optische Eindruck.« Melina Hubble saß schon wieder an ihrer Station. »Überlagert von Schleiern, Verzerrungen und Unschärfen, als würde das Licht an sich beeinflusst ...«
    »Wir entfernen uns von Jupiter? Das Chaos hat sich demnach beruhigt?«
    »Wir sind Ganymed sogar schon bis auf achtzigtausend Kilometer nahe. Bedenklich wird nur, was während der Landung geschieht.«
    Der Erste Offizier fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht. »Ich sehe immer noch vor mir, dass die Korvette zerstört wurde ...«
    »Ein Trugbild. Wahrscheinlich das, was du unbewusst zu sehen erwartet hast!«, rief Ordeway. »Der Medo meint, ausgelöst durch einen äußeren Anreiz. Wir haben keine Ahnung, welche Strahlung in dem Chaos freigesetzt wurde, vielleicht sogar was Psionisches. Der Schutzschirm stand jedenfalls kurz vor dem Zusammenbruch.«
    »Mein Traum war ziemlich zwiespältig«, gestand Melina Hubble. »Ich war auf einem unserer großen Flottentender stationiert. Das stimmt sogar. Nur nicht, dass wir die CHARLES DARWIN II als ausgebranntes Wrack eingesammelt haben. Tausende Tote ...« Sie atmete heftiger. »Rate, wer die verbrannten Leichen identifizieren musste.«
    Der Erste Offizier dachte nicht darüber nach. Ordeway schickte ihm Bild- und Datenmaterial in die Verlaufsholos. Sieh dir das an, dann weißt du Bescheid!, stand da kurz zu lesen.
    Was Ofdenham zu sehen bekam, hatte sich ohnehin in sein Gedächtnis eingebrannt: Die CD-K-7 trieb inmitten des von Schwerkraftströmen aufgewühlten Weltraums; es gab kaum noch eine brauchbare Ortung, Funkausfall auf allen Frequenzen, der Schutzschirm kurz vor dem Zusammenbruch.
    Für einen Sekundenbruchteil erschien es ihm, als »atme« die optische Wiedergabe. Er fixierte die seitlich mitlaufenden Statusangaben. Der Schutzschirm stabilisierte sich, die Absorber erhielten wieder Energie. Im nächsten Moment hatte der Erste Offizier spontan den Eindruck, als habe eine unsichtbare Faust die Korvette getroffen.
    Er stoppte die Wiedergabe, ging zehn Sekunden zurück und rief die

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