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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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argwöhnte die Archäologin, klang zu perfekt. Kein Zweifel, sie war von Sprachdesignern erzeugt und darauf ausgerichtet, Interesse zu wecken und den Umsatz in die Höhe zu treiben.
    »Meinetwegen.« Sie hatte nur ein Schulterzucken für solche Manipulationsversuche.
    »Ich bin überzeugt, dass du eine ausgezeichnete Wahl triffst«, fuhr die Stimme fort, während die aufleuchtende Holowand den Eindruck erweckte, Kateen könne geradewegs in die Eiswüste hinauslaufen.
    Ein purpurner Widerschein lag auf den weißen Pisten. Farbschleier huschten durch die dünne Atmosphäre des Mondes. Obwohl Ganymed gut eine Million Kilometer respektvollen Abstand zu Jupiter hielt, wirkte der Gasriese erdrückend – in der Bildprojektion noch mehr als sonst, weil nur ein Ausschnitt wiedergegeben wurde. Atemraubend im wahrsten Sinn des Wortes.
    »Du hast mit deiner heutigen Pistenwahl schon einen exzellenten Geschmack und sportliches Können bewiesen«, fuhr die Stimme aufmunternd fort.
    Das war auch alles andere als ein billiges Vergnügen, ging es Kateen durch den Kopf.
    Sie löste die Magnetsäume der Freizeitkombi, die sie unter dem Schutzanzug getragen hatte. Es wurde Zeit, dass sie sich frisch machte.
    »Die Aufzeichnung deiner Sprünge steht zur Verfügung, du kannst sie jederzeit kostenfrei abrufen. Wenn du es wünschst, werden deine sportlichen Aktivitäten en bloc auf einem Speicherkristall ausgegeben. Du erhältst ihn unmittelbar vor dem Rückflug nach Galileo City.«
    »Jetzt ansehen – und insgesamt speichern! Den Datenkristall in der Schmuckversion. Und, bitte, keine Störung mehr.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte die Stimme. »Ich wünsche dir einen angenehmen Tagesausklang. Sobald du für morgen früh ...«
    »Ich will mich vorerst nicht festlegen. Danke.«
    Eine Einblendung erschien in der Bildmitte. Während Kateen sich entkleidete, studierte sie den Hinweis auf die Möglichkeit, einen Redox zu ordern. Die Liebesandroiden standen den Hausgästen ab einem Minimum von zwei Stunden bis hin zur gesamten Aufenthaltsdauer zur Verfügung.
    Haushaltsroboter der Klasse 3CII mit humanoider Identform, das war die offizielle Bezeichnung dieser Baureihen, die von einem realen menschlichen Partner so gut wie nicht zu unterscheiden waren. Kateen Santoss rümpfte die Nase. Das Thema entbehrte gewiss nicht eines besonderen Reizes, und sie mochte keineswegs ausschließen, dass sie sich, unter gewissen Umständen, eines Tages tatsächlich mit einem Redox einlassen würde. Schließlich kamen immer wieder Stunden, in denen sie sich zwar einsam fühlte, die Nähe eines Menschen aber eher belastend empfunden hätte. Gefühle waren etwas Eigenartiges, vor allem sehr persönlich. Und wer, wenn nicht ein Roboter, war wirklich in der Lage, jede Gefühlsnuance zu verstehen? So gesehen waren die Whistler-Produktionen wohl die besseren Menschen.
    Bis sie aber wirklich eine solche Zerstreuung akzeptierte, würden noch sehr viele Flares über die Sonnenoberfläche wandern.
    Kateen Santoss betrat die Nasszelle.
    Sekundenlang badete sie in der Säule aus oszillierendem Licht, die zwischen Decke und Boden entstand und sie einhüllte. Die Prozedur dauerte länger als gewöhnlich. Kateen reagierte überrascht und unwillig zugleich darauf. Aber dann bescheinigte ihr das Analyseholo lediglich eine Vielzahl von Muskelverspannungen.
    Eigentlich war das kein Wunder. Ihre Antarktis-Exkursion lag fünf Jahre zurück, seitdem hatte sie nicht mehr auf Skiern gestanden. Und Ganymeds geringe Schwerkraft war kein Freibrief, was die körperliche Anstrengung anbelangte.
    Sie duschte abwechselnd kalt und heiß. Mit Wasser, das aus fünfundzwanzig Kilometern Tiefe gefördert wurde, einen hohen Mineralanteil aufwies und seit über einer Milliarde Jahren von äußeren Einflüssen unberührt geblieben war. In der Lobby hatte Kateen sich kurz diesen Informationen gewidmet, aber eigentlich war ihr die Jahrmilliarde als Zeitraum zu lang, weil nicht zur Gänze überschaubar.
    Das denkt ausgerechnet eine Archäologin. Sie lachte leise. Massagefelder kneteten ihre Muskeln und ein Warmluftschwall trocknete den Körper.
    Als Kateen die Nasszelle verließ, überfiel sie der Kopfschmerz wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Da war wieder dieses unerträgliche Empfinden, dass sich alles um sie zu drehen begann. Selbst als sie sich auf der Antigravliege ausstreckte, spielte ihr Gleichgewichtssinn noch verrückt. Die Übelkeit zwang sie, hastiger zu atmen, und wich erst nach einigen

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