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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Minuten.
    »Servo«, brachte sie endlich hervor.
    »Was kann ich für dich tun, Kateen?« Das war wieder die so angenehm klingende Stimme.
    »Es gibt Störungen im Schwerkraftfeld des Hauses.«
    »Davon weiß ich bislang nichts. Wann und wo ...?«
    Kateen massierte sich mit beiden Händen die Schläfen. »Es hat vor mehreren Minuten begonnen und ist immer noch spürbar.«
    »In welchem Bereich ...?«
    »Hier, in meiner Unterkunft. Ich habe mich hingelegt.«
    »Soll ich dir einen Medoroboter schicken?«
    »Das ist nicht nötig. Ich gewöhne mich bereits daran.«
    »Gut. Ich suche nach der Ursache. Bitte hab ein wenig Geduld.«
    Kateen nickte stumm, obwohl ihr bewusst war, dass der Raumservo sie optisch nicht wahrnehmen konnte.
    Die Bildwand zeigte momentan die große Schanze. Selbst unter den Bedingungen des Mondes Ganymed gehörten Überwindungskraft und eine enorme Portion Selbstvertrauen dazu, sich dem Parcours anzuvertrauen. Und das trotz des Wissens, dass die gesamte Strecke doppelt gesichert war.
    Es war eine besondere Erfahrung, von Trajektoren auf Geschwindigkeit gebracht den steilen Anlauf hinunterzurasen und beim Absprung den riesigen Gletscherabbruch unter sich zu sehen. Das sei um vieles intensiver, als im Weltraum in der offenen Schleuse eines Raumschiffs zu stehen, hatte Kateen gehört. Sie hatte es nicht so empfunden.
    Alles hatte sie darangesetzt, auf der anderen Seite der Schlucht sehr genau aufzukommen. Dass sie den Landepunkt dennoch um gut fünfzig Meter verfehlt hatte, war keineswegs tragisch. Immerhin hatte sie das als Beweis dafür angesehen, dass sie wirklich auf ihre Geschicklichkeit und Körperbeherrschung angewiesen war. Nur im Notfall griffen die positronischen Sicherungselemente ein.
    Die anschließende Abfahrt über eine Länge von mehr als fünf Kilometern führte durch eine der faszinierendsten Regionen Ganymeds. Überall sah es aus, als habe ein Heer von Riesen mächtige Eisblöcke zu einem gigantischen Labyrinth aus Brücken und Höhlendurchfahrten aufgetürmt. Der Zufall hatte zudem gewollt, dass sie permanent den Großen Roten Fleck vor sich gesehen hatte. Und kurz vor dem Ende der Piste drei kleinere natürliche Sprungschanzen, die Kateen erst bemerkt hatte, als sie schon vom Boden abhob ... Ein überwältigender Eindruck war es, scheinbar Jupiter entgegenzufliegen. Für einen Moment waren sogar die scharf geschnittenen Ringe des Gasriesen deutlich geworden. Mit bloßem Auge hatte Kateen die leuchtschwachen Gossamer-Ringe sonst nie so klar erkennen können. Kein Wunder, dass das Skigebiet der Ovadja Regio immer öfter in den terranischen Medien beworben wurde.
    Sie fragte sich, wie der Anblick sein mochte, sobald Ganymed den Schattenkegel des Planeten durchquerte.
    »Ich habe die Protokolldateien der letzten sechzig Minuten überprüft.« Die Stimme schreckte Kateen aus ihrer Betrachtung auf. »Die künstliche Schwerkraft unterlag keiner Schwankung. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass eine übermäßige und ungewohnte körperliche Betätigung ebenfalls zu Missempfindungen ...«
    »Danke, das genügt mir!«
    Kateen Santoss verschränkte die Hände hinter dem Kopf und schloss die Augen. Ein klein wenig schien sogar die Antigravliege zu schwanken; das Missempfinden lag also tatsächlich an ihr.
    Eine halbe Stunde später schreckte sie auf und stellte verwirrt fest, dass sie eingeschlafen war.
    Die Bildwand zeigte ein Panorama der Ovadja Regio. Es war kurz nach 22 Uhr Terrania-Standardzeit. Jupiter rotierte schnell, der Große Rote Fleck war nicht mehr zu sehen. Auf den Pisten herrschte rund um die Uhr Betrieb, schließlich richtete sich Ganymed nicht nach terranischen Tag- und Nachtphasen. Der Eismond drehte sich in sieben Tagen, drei Stunden und etwas mehr als vierzig Minuten um die eigene Achse, das war sein Rhythmus. Einen ausgeprägten Wechsel von hell und dunkel kannte er nicht.
    Die dreißig Minuten Ruhe hatten ihr gutgetan. Die Archäologin entschied sich, den Tag langsam ausklingen zu lassen. Für einen Besuch in der Bar wählte sie aus ihrem Gepäck das hauchzarte Nichts aus Emotiomaterial. Der Stoff war federleicht – biochemisch im Labor gezüchtetes Gewebe, das seine Transparenz sofort verlor, als sie es sich um den Leib schlang. Ihre Körperwärme rief einen satten wohltuenden Blauton hervor.
     
    Vielleicht ließ der Pistenbetrieb nach, wenn Ganymed sich für einige Tage in Jupiters Schatten befand, aktuell herrschte jedenfalls ein reges Kommen und Gehen. Minutenlang

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