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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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beobachtete Kateen Santoss vom Foyer aus die gläsernen Tunnelgänge zu den Außenschleusen. Ein wenig fühlte sie sich dabei wie ein bizarres Reptil in einem üppig ausgestatteten Terrarium. Sie befand sich in ihrer gewohnten Umgebung – die anderen, für die sie zum Schauobjekt wurde, waren teils bis zur Unkenntlichkeit vermummt.
    Aber hatte sie, als sie durch einen der Tunnel das Hotel betrat, nicht ebenfalls aufmerksam ihre Umgebung betrachtet? Es gab immer Neues und Unerwartetes zu sehen.
    Zwei hagere Blues strebten soeben in dicker Schutzkleidung dem Ausgang zu. Kateen hatte den Eindruck, dass wenigstens einer von beiden kurz den Kopf neigte. Möglich, dass der Jülziish, wie das Volk sich selbst nannte, sie mit einem seiner vier Augen beobachtete. Grüßend hob sie die Hand. Und tatsächlich, der Tellerkopf winkte zurück. Es mussten diese beiden Blues gewesen sein, die bei ihrer Rückkehr von der Piste nahezu an der Stelle gestanden hatten, an der sie nun stand. Neugierde, Interesse am anderen – die galaktische Völkergemeinschaft kannte einander seit Jahrtausenden, aber dennoch war man sich irgendwie fremd geblieben.
    Die Jülziish verschwanden in der Schleuse. Eine einzige Kuppel umschloss die gesamte Hotelanlage. Sie durchmaß kaum mehr als hundert Meter und war im Innern von einer spielerischen Leichtigkeit, die Kateen so nicht erwartet hatte. Zumindest nicht in Jupiternähe. Die offenen, von Pflanzen überwucherten Etagen machten es schwer, die wahre Kapazität der Anlage abzuschätzen. Von außen gesehen schimmerte sie wie ein geschliffener Edelstein.
    Kateen wollte weitergehen, als in ihrer Nähe überraschte Rufe laut wurden. Ein paar Dutzend Leute, überwiegend Terraner, aber auch mehrere der groß gewachsenen grazilen Ganymedaner, kamen bis an die Balustrade. Die Archäologin brauchte sich nur umzudrehen, um zu erkennen, was die Überraschung ausgelöst hatte.
    Ein Roboter, war ihr erster Gedanke. Ein Werbegag.
    Im nächsten Moment verwarf sie diese Überlegung. Auch auf der Eingangsebene blickten viele der fremden Gestalt entgegen. Der Neuankömmling kehrte keineswegs von der Piste zurück, vielmehr hatte ihn ein Gleiter eben erst vor der Kuppel abgesetzt. Ein Roboter folgte ihm mit dem Gepäck.
    Kateen sah den Fremden für einige Augenblicke deutlich. Sie hätte nicht zu sagen vermocht, weshalb sie ihn spontan als männlich einschätzte, das war Gewohnheit, mehr nicht.
    Dieses Wesen trug keinen Schutzanzug. Lediglich eine Atemmaske verdeckte den unteren Bereich seines kantigen, leicht vorspringenden Gesichts. Zwei Schläuche führten von der Maske aus in den Nacken zu einem faustgroßen metallenen Gerät. Offenbar ein Versorgungsaggregat. Ob der Fremde Sauerstoff atmete oder ein exotisches Gasgemisch, war für die Archäologin eher nebensächlich.
    Lediglich eine Art Körperpanzer schützte ihn – handflächengroße, einander überlappende Chitinplatten.
    Fließt Frostschutzmittel anstelle von Blut in seinen Adern?, ging es ihr durch den Sinn.
    Sie entsann sich nicht, jemals ein solches Wesen gesehen zu haben. Zwei kräftige Beine, ein kurzer, zum Balancieren dienender Stummelschwanz und hoch an den Schultern des ohnehin schlanken Körpers angesetzte dünne Arme. Der Kopf sprang ein Stück weit vor und hatte etwas Echsenhaftes. Aber wechselwarm war diese Intelligenz bestimmt nicht.
    Der Fremde verschwand schnell aus Kateens Sichtbereich, als er zum Empfang ging. Sie fragte sich, ob er aus der Milchstraße stammte. Vielleicht gehörte er einem Volk an, das erst vor kurzem entdeckt worden war. Oder er selbst oder seine Vorfahren waren beim Abzug der Terminalen Kolonne zurückgeblieben, aus welchem Grund auch immer. Mehr als ein halbes Menschenleben lag jener Krieg inzwischen zurück, einhundertvierzehn Jahre.
    Es wurde spät. Wenn sie in der Bar noch jemanden aus ihrer Gruppe treffen wollte, musste sie sich beeilen.
    In einem der Antigravschächte schwebte Kateen Santoss bis unter den Scheitelpunkt der Hotelkuppel. Die Bar dort bot nur knapp hundert Personen Platz, war jedoch keineswegs überfüllt.
    Sie schaute sich suchend um. Terraner bildeten das Gros der Gäste. Außerdem etliche Ganymedgeborene. Ihr schmaler Körperbau fiel auf, einige wirkten geradezu zerbrechlich. Die geringe Schwerkraft des Mondes forderte über die Generationen hinweg ihren Tribut und veränderte die Siedler.
    Jemand winkte. Es war Gaider Molkam. Kateen ging zu ihm hinüber, zumal noch einige aus der Gruppe bei ihm

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