Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
ihre stumme Frage. Nicht ein Wimpernschlag verriet, dass er erkannte, wie abschätzig sie soeben über ihn dachte.
    Dann eben nicht. Wenn von Terra die Rede ist, bringt beinahe jeder die Waringer-Akademie ins Spiel. Der Rainbow-Dome ist ein Begriff.
    Sie arbeitete dort; inzwischen versetzt in den Innendienst zur Archivanalyse. Ihren ersten Forschungsauftrag im Jupiterbereich hatte sie zu hastig angefangen und gegen eine Vielzahl ungeschriebener Gesetze verstoßen. Dabei, das musste sie eingestehen, war sie sogar noch glimpflich davongekommen.
    »Der alte Kram, selbst wenn es ihn gäbe, wäre heute überhaupt nichts mehr wert«, stellte Skrzypale fest. »Vergiss den Lemurer-Quatsch, Mädchen. Die Einzigen, die es richtig gemacht haben und gut verdienen, sind die Leute vom Syndikat. Hyperkristall ist das Zauberwort, mit dem man heutzutage reich und berühmt werden kann.«
    Kateen erhob sich aus ihrem Sessel.
    »Wer sagt, dass ich reich werden will?«, fragte sie.
    »Du bist Idealistin? Gibt es das überhaupt noch auf Terra?«
    Als Kateen keine Anstalten machte, die Frage zu beantworten, nickte ihr der Leutnant kurz zu. »Was steht auf dem Programm? Skifahren oder Eistauchen?«
    »Beides.«
    »Ich habe den Eindruck, dass dir der Jupiter einiges bedeutet, mehr sogar als die Gerippe der alten Lemurer. Ganymed ist ein Ort, an dem es sich gut leben lässt. Vor allem ist das Syndikat der Kristallfischer stets an Individualisten interessiert.«
    »Du willst, dass ich darüber nachdenke?«
    »Etwas Besseres kannst du gar nicht tun.«
    Die Frau hob die Schultern. Wortlos schloss sie ihren Helm. Als sie den Gleiter über die kleine Schleuse verließ, hatte sie die Empfehlung des Sicherheitsbeamten schon fast vergessen.
     
    Sie war am Ziel, hatte das lange im Voraus gebuchte Zimmer in der Hotelkuppel bezogen und für ein paar Tage alle Möglichkeiten, sich die Geländeformationen anzusehen, unter denen ihre Eltern die lemurischen Relikte vermutet hatten.
    Nachdenklich betrachtete Kateen Santoss die kleine holografische Gestalt über ihrem Handrücken. Sie war nicht größer als eine Handspanne, dennoch konnte Kateen die Gesichtszüge des Mannes gut erkennen. Sogar seine blauen Augen, die sie einen Augenblick lang eindringlich zu mustern schienen.
    »Ovadja Regio erscheint uns als eines der am meisten versprechenden Gebiete des Mondes«, erläuterte ihr Vater. »Hier steigt das Gelände mehr als tausend Meter über Normalniveau an. Es ist ein wild zerklüftetes Gebiet, das viel von dem bietet, was zur Zeit eines erbitterten interstellaren Krieges als Auswahlkriterium für Standortfragen wichtig erscheint.«
    Mit beiden Händen fuhr Simon sich durch das schulterlange braune Haar. Er hatte sich einen Bart wachsen lassen, das machte sein Gesicht voller. O ja, ihr war in dieser letzten holografischen Bildsequenz, die sie von ihm hatte, sehr wohl aufgefallen, dass er hager geworden war. Die Strapazen der vorangegangenen Wochen waren ihm anzusehen.
    Kateen kaute auf ihrer Unterlippe. Sie hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten.
    »Helen und ich können damit leben, dass unsere Bemühungen von einigen Kapazitäten als Hirngespinste abgetan werden. Ich bleibe dabei: Gerade das Fehlen üblicher Oberflächenformationen machte Ganymed in strategischer Hinsicht interessant. Es gibt keinen natürlichen Ortungsschutz, wie ihn sonst Gebirgsmassive und Erzvorkommen aller Art bieten. Aber genau das konnte die Erste Menschheit durch technische Hilfsmittel kompensieren. Ich bin sicher ...«
    Mit einer hastigen Handbewegung unterbrach Kateen die Projektion. In der Hoffnung, die richtige Spur zu finden, arbeitete sie die Aufzeichnungen ihres Vaters ab. Doch wo ihre Eltern unberührte Natur vorgefunden hatten, fraß sich mittlerweile der Moloch des Sportbetriebs immer weiter vor.
    Sie warf das Armband mit den gespeicherten Aufzeichnungen auf den kleinen Tisch. Ein Antigravfeld fing das nur wenige Zentimeter breite Instrument auf und legte es geräuschlos ab.
    »Du hast die Bildwand mit dem Auswahlprogramm bislang nicht aktiviert, Kateen«, erinnerte eine wohlklingende männliche Stimme.
    Die junge Frau ertappte sich bei der Frage, wie der Sprecher aussehen mochte. Sie hätte ihn gern kennengelernt, nicht nur über das Akustikfeld gehört.
    »Dir steht die Möglichkeit zur Verfügung, deinen Tagesablauf für morgen zu planen. Falls du davon Gebrauch machen willst ...«
    Ihn in der Bar kennenzulernen, war zweifellos eine Illusion. Die Stimme,

Weitere Kostenlose Bücher