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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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die Welt gern so sehen würdest, wie sie wirklich ist.« Der Mann redete mit einem leicht singenden Akzent. Rhodan vermutete seine Herkunft irgendwo im arkonidischen Bereich.
    »Will ich das?«, erwiderte er zögernd. »Und vor allem: Wie ist die Welt wirklich?«
    »Schöner, mein Freund. Sehr viel schöner als das, was du bislang sehen kannst.«
    »Eigentlich gefällt mir alles hier.« Rhodan wollte weitergehen, aber er hatte nicht die Kraft dazu. Etwas hielt ihn zurück, wenngleich er die Ursache dafür nicht erkennen konnte. Womöglich die eigene Neugierde? Er war verwirrt und schwankte zwischen Weitergehen und Abwarten, aber genau dieses Zögern kannte er nicht an sich.
    »Ich sehe es dir an.« Der Bärtige sang die Worte geradezu. »Du gehörst nicht zu jenen, die achtlos am Leben vorübergehen. Du willst mehr ... Du willst alles Schöne kennenlernen, das die Schöpfung uns zugedacht hat.«
    »Hör auf mit dem Unsinn!« Das war Mondras Stimme.
    Rhodan wollte nicht, dass sie sich einmischte. Sie kannte nicht viel von den Gepflogenheiten eines solchen Jahrmarkts. Überall gab es Neues und Interessantes zu entdecken.
    Der Fremde hielt Rhodan die flache Hand entgegen. Etwas, das wie ein zusammengefaltetes Stückchen Folie aussah, lag da, und er faltete es vorsichtig mit zwei Fingern der anderen Hand auseinander.
    »Es genügt, mein Freund im SERUN, wenn du eine Fingerspitze hineintauchst und dir damit über die Augenlider streichst. Ich verspreche dir, dass du Dinge sehen wirst, die deine schönsten Träume übertreffen. Greif zu! Probier es aus! Und falls du unzufrieden damit bist, verschwinde ich aus deinem Leben.«
    Die Folie enthielt nur ein hauchfeines Pulver.
    »Verschwinde lieber sofort!«, sagte Mondra scharf. »Bevor du Dummheiten begehst, die du bereuen musst.«
    Der Mann lachte verhalten. Es war ein wohltuendes vertrauenswürdiges Lachen, fand Rhodan. Und warum sollte er eigentlich nicht zugreifen? Das glitzernde Pulver, selbst wenn es Gift gewesen wäre, konnte ihm schon wegen seines Zellaktivators nichts anhaben.
    Er schaute genauer hin.
    Das Glitzern intensivierte sich, es wurde zum gleißenden Funkeln. Als wolle es aufstieben und in irrlichterndem Leuchten vergehen.
    Rhodan hob den rechten Arm. Er war im Begriff, wenigstens die Kuppe des Zeigefingers in das Pulver zu tauchen ... Mondra sprang nach vorn, ihre flache Hand zuckte von unten hoch und traf das Handgelenk des Bärtigen. Die Folie wurde in die Höhe geschleudert, von einer Bö erfasst und davongewirbelt. Das Pulver verwehte wie hauchfeiner Nebel.
    Rhodan fühlte sich enttäuscht. Der Bärtige blickte erst Mondra an, danach ihn, schließlich wandte er sich um und ging. Wortlos, aber keineswegs überhastet. Dion Matthau kam in dem Moment heran. Er hätte den Mann noch festhalten können, tat es aber nicht. Sekundenlang verharrte Matthau unschlüssig, dann schüttelte er den Kopf.
    Der Fremde verschwand in der Menge. Er schritt ruhig und gleichmäßig aus. Allerdings berührten seine Füße den Boden nicht, er schwebte deutlich erkennbar eine Handspanne darüber.
    Rhodan kniff die Brauen zusammen. Erwartete er, dass der Fremde zurückkommen würde? Er hätte es nicht zu sagen vermocht.
    »Habt ihr das auch gesehen?«, fragte Mondra hart. »Was war das für ein Typ?«
    »Ein Gaukler«, antwortete Rhodan gedehnt. »Solche Leute sind oft bei Festen aufgetreten: Schwertschlucker, Feuerspeier, Gaukler ... Keine Sorge, das sind Taschenspielertricks.«
    Mondra schaute ihn an, dann hob sie unschlüssig die Schultern. »Was war das bloß für eine Zeit, in der du aufgewachsen bist?«
    »Zugegeben, sie hatte ihre Eigenheiten, sehr viele sogar«, antwortete der Terraner. »Beinahe hätte sich die zerstrittene Menschheit selbst ins Jenseits befördert, ohne überhaupt zu ahnen, wie es allein in der Milchstraße aussieht. Aber trotzdem war es eine schöne Zeit.«
    Er ging weiter. Schaute nachdenklich auf seine rechte Hand, den Zeigefinger, den er noch leicht abgespreizt hielt. Wahrscheinlich, sagte er sich, hatte er nichts von dem glitzernden Pulver erwischt.
    Trotzdem hob er die Hand und strich mit dem Finger über sein Augenlid.
    Nichts veränderte sich.
    Ein Gaukler und Scharlatan, amüsierte er sich. Es gab also immer noch Menschen, die andere verunsichern wollten, um selbst daran zu verdienen. Er bezweifelte nicht, dass der Bärtige eine erkleckliche Summe für mehr von dem Pulver verlangt hätte.
    Sein Blick huschte über die Parkanlagen hinweg. Da war

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