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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Jupiter. Riesenhaft wuchs der Gasplanet über der Stadt an. Rhodan sah die gewaltigen Wolkenbänder. Sah sie aneinanderreiben und ausgedehnte Turbulenzen erzeugen. Der Riesenplanet drehte sich in weniger als zehn Stunden um sich selbst. Die Rotation war im Äquatorbereich noch ein wenig schneller als an den Polen. Zwangsläufig musste sich die Atmosphäre deshalb in Bänderstrukturen aufteilen.
    Rhodan sah die aus der Reibung entstehenden Girlanden und Wirbel in unglaublicher Klarheit. Ihre Farbstruktur verriet die Zusammensetzung der enthaltenen Substanzen: Schwefel, Ammoniak, Methan, dazu Wasserdampf, Äthan und einiges mehr. Sein Blick tauchte ein zwischen die vielfältigen Strukturen. Wolkenfelder, ein Vielfaches so groß wie Terra, schienen vor ihm aufzureißen. Da waren die Schatten von Io und Kallisto. Außerdem sah er einige der kleineren Monde; eigentlich waren sie nur taube Felsbrocken, die irgendwann von der Schwerkraft des Planeten eingefangen worden waren, manche nur wenige Kilometer groß.
    Und der fahle Schatten, der ihm zu schwach erschien, um wirklich Kontur zu gewinnen? War das eine der Syndikatsstationen?
    Rhodan schloss die Augen. Tief atmete er ein. Es war unmöglich, dass er das alles wirklich sehen konnte. Weder von Ganymed aus noch von einer anderen Position außerhalb der Jupiteratmosphäre. Es sei denn, er hätte ein extrem gutes Fernglas benutzt.
    Mit beiden Händen wischte er sich über die Augen. Als er wieder hinschaute, sah er Jupiter wie immer, und da war weiß Gott nicht die Spur einer Station, die er so einfach hätte erkennen können.
    Zu seiner Rechten, kaum hundert Meter entfernt, wölkte Rauch auf. Schneller ging er darauf zu.
    Hunderte Menschen drängten sich vor ihm. Er sah etliche Jülziish und auch einige Topsider. Obwohl es nur langsam voranging, warteten alle geduldig.
    Rhodan wartete ebenfalls.
    »Jeder Automatikherd bräunt, was du willst, und das mit exakt gleichbleibender Temperatur«, raunte Mondra ihm zu. »Da gibt es kein Aufplatzen, kein Verbrennen ...«
    »Genau das macht den Reiz aus.«
    Mondra verstand ihn nicht. Sie konnte auch nicht nachvollziehen, wovon er sprach, weil sie immer nur steril erhitzte Würste gegessen hatte. Einheitsgeschmack, fand Rhodan.
    Endlich war niemand mehr vor ihm.
    »Zwei Paar Bratwürste«, antwortete er der Servoautomatik auf die Frage nach seinem Wunsch.
    »Bratwürste?«
    »Natürlich.«
    »Wir braten Riesen-Heuschrecken von Aldebaran XVIII und extragroße Muurt-Würmer, nichts anderes. Deine Wahl ... bitte!«
    Rhodan überlegte einen Moment zu lang.
    »Deine Wahl!«, drängte der Servo.
    Vergeblich versuchte der Terraner zu erkennen, wie die Sachen auf dem Rost aussahen. In der Schlange hinter ihm murrten schon die Ersten darüber, dass alles ins Stocken geriet.
    »Muurt – eine Portion.«
    Bevor er sich an den Riesen-Heuschrecken versuchte, interessierte ihn die Jülziish-Spezialität. Bei den Tellerköpfen schwammen die Würmer in der Suppe. Manche Leute schworen jeden Eid darauf, dass sie Blues und Muurt-Würmer gesehen hätten, die während des Essens über Geschmack und Nährwert stritten.
    Bis heute hatte Perry Rhodan bei Muurt-Wurm-Gerichten nie zugelangt. Es war wohl auch besser, wenn das so blieb.
    »Ich hab's mir anders überlegt«, sagte er. »Danke.«
     
    Mondra blickte ihm forschend entgegen, als er zu ihr zurückkam. Dass sie sich eine Bemerkung verkniff, sah Rhodan ihr an.
    »Ich weiß, die Zeiten ändern sich«, sagte er. »Mehr als drei Jahrtausende sind keine Kleinigkeit. Ich neige eben hin und wieder dazu, das zu ignorieren.«
    Seine Lebensgefährtin nickte zögernd.
    »Ich verstehe allmählich, wie es sich anfühlt, älter zu werden als andere«, bemerkte sie. »Es ist angenehm, aber dennoch mit einem leichten Unbehagen verbunden. Meine zweihundertundvier Jahre sind schon mehr, als ich mir jemals hätte träumen lassen ...«
    Sie verstummte. Rhodan ahnte, dass sein leicht ironisches Lächeln sie in dem Moment ärgerte.
    »Sag jetzt nicht wieder, dass ich eigentlich deine Urururenkelin sein könnte.« Mondra schnappte geradezu nach Luft.
    »Das liegt mir völlig fern!«, versicherte der Resident.
    Ihr zweifelnder Blick wurde intensiver. O ja, er entsann sich: Mondras zweihundertster Geburtstag. Morgens gegen drei hatten sich die Gäste endlich verabschiedet, sogar Bully und der Mausbiber waren schon so früh gegangen.
    Die lauschige Luft im Garten; eine leichte Brise, die vom Goshun-See herüberwehte; das Spiel

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