Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter

Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter

Titel: Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Kommunikationsebene etabliert und ... Au!«
    Er rang stolpernd mit dem Gleichgewicht, weil Bull ihm einen gewaltigen Schulterhieb verpasst hatte.
    »›Eine Kommunikationsebene etabliert‹?«, höhnte sein bester Freund. »Alter, du solltest dich hören. Ich sage dir, was Sache ist: Du hast dich in diese grausame außerirdische Amazone verguckt! Du glaubst allen Ernstes, dass du bei Thora eine reelle Chance hättest!«
    »Sei nicht kindisch. Hier geht's nicht um einen Mann und eine Frau, die Tausende und Abertausende von Lichtjahren voneinander entfernt aufgewachsen sind. – Im Übrigen solltest du allmählich die Strukturlücke schalten, bevor unsere Freunde an der Innenseite des Schutzschirms zerschellen.«
    »Alles unter Kontrolle. Crest hat mich perfekt instruiert.« Bull sah auf die Anzeige des Geräts, das er in der linken Hand hielt. Seine Lippen zählten lautlos mit, dann betätigte er einen Schalter. »Sie sind durch«, sagte er schließlich.
    Wenig später zeigte heftiger Beschuss an, dass der Ausbruchsversuch bemerkt worden war. Da es offensichtlich eine Lücke gegeben haben musste, versuchten die Chinesen, diese auszunutzen. Zu spät – deren Schaltung war auf die Sekunde genau geplant gewesen. Der längst wieder vollständig geschlossene Energieschirm hielt stand, kaum flackernd, wie schon mehrmals zuvor. Erfolglos feuerten die Geschütze der Belagerer weiter, eine knappe Minute lang, während derer das Innere der Schutzschirmkuppel dröhnte und vibrierte, als befände man sich im Inneren einer Glocke. Dann ebbte die akustische Belästigung ebenso plötzlich ab, wie sie begonnen hatte. Dafür rauschte eine Staffel Kampfjets über die Kuppel und verschwand in südöstlicher Richtung.
    »Hätten wir das auch wieder erledigt«, sagte Reginald Bull trocken. »Der Rest liegt bei unseren Freunden. Gib mir fünf, Alter.«
    Perry Rhodan zögerte nicht lange, sondern schlug ein. »Wir haben eine einzige Chance«, sagte Rhodan. »Und noch dazu eine ziemlich kleine.«
    »Aber wir werden sie nutzen«, sagte Bull grimmig.
    Sie blickten empor zum Nachthimmel über der Wüste Gobi. Wegen des Streulichts der Belagerer waren nur die hellsten Sterne zu sehen. Von irgendwo da oben kommen die Arkoniden , dachte Rhodan. Irgendwo da oben liegt unsere Zukunft.
    »Aufstieg«, knurrte Reginald Bull, »in ungeahnte Höhen. Oder Untergang. Was davon uns blüht, steht in den Sternen.«
    »Wir werden es bald erfahren. Das zumindest ist fix.«
    Sie gingen zurück zum provisorischen Quartier, legten sich nieder und versuchten zu schlafen.

5.
    Überfahren
    23. bis 27. Juni 2036
     
    Der Bungalow war luxuriös eingerichtet ... gewesen . Vor ein, zwei Jahrzehnten, bis die jeden Sommer und Herbst immer noch stärkeren Hurrikans auch die starrsinnigsten Bewohner der Matagorda Bay vertrieben hatten.
    Auf dem Regal gegenüber dem Bett, in dem John Marshall lag, bewachte ein verstaubter Teddybär eine Handvoll Kinderbücher. An den Wänden hingen vergilbte Poster und leere Bilderrahmen, überzogen von Spinnweben.
    Obwohl die ehemaligen Besitzer des Bungalows wahrscheinlich nie mehr zurückkehren würden, fühlte Marshall sich als Eindringling. Dieses muffige Bett, die zerfledderten Bücher und der schmuddelige Teddybär hatten einem Kind, das mittlerweile längst kein Kind mehr war, etwas bedeutet. Das Zimmer, ja das ganze Haus stellte eine Intimsphäre dar, deren Verletzung ihn fast körperlich schmerzte. Zumal er, wenn die schmerzstillenden Mittel ihre Wirkung entfalteten, von Träumen heimgesucht wurde, so realistisch, dass er immer wieder aufschrak. Als hingen in der Luft oder in einem Äther jenseits der konventionellen Wahrnehmungsebene, geisterhafte Erinnerungen, die nur darauf warteten, von jemand wie ihm aufgenommen zu werden. Der Stolz des Sohns, der zum ersten Mal einen vom Vater geworfenen, weiten Passball gefangen hatte ... und der noch viel größere Stolz des Vaters. Dessen Bitternis darüber, dass die Mutter die männliche Euphorie und Football-Leidenschaft nicht teilte ...
    Marshall wand sich auf dem feuchten Leintuch hin und her, pendelnd zwischen Traum und Wirklichkeit. Ihm war bewusst, dass es sich um Symptome seines Heilungsprozesses handelte, um Nebenwirkungen der Medikamente aus dem Arztkoffer, den Sue sich kurz vor der ungezielten Flucht gegriffen hatte. Sid González war, Funken sprühend, mit ihnen ... Wie sollte man das nennen?
    Gehüpft?
    Entfleucht?
    Hatte er sich und seine Begleiter fern-übertragen?

Weitere Kostenlose Bücher