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Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter

Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter

Titel: Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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gegeben hatte.
    Vor einem solchen Schicksal hatte John Marshall seine Schützlinge bewahren wollen. Aber der Pain Shelter war Geschichte, am Ende, ein zerplatzter Traum.
    Zerplatzt wie Tylers kantiger Wuschelkopf ...
    Er verdrängte die Erinnerung und die quälenden Gedanken daran, wie es den übrigen Kindern ergehen mochte. »Ich hoffe, Sid bleibt dem Gefängnis fern.«
    »Darauf kannst du wetten. Er macht einen weiten Bogen darum. Nichts fürchtet er mehr, als eingesperrt zu werden.«
    »Ich weiß. Aber falls er sich, äh ... verirrt?«
    »Er beherrscht seine Sprunggabe immer besser. Das zumindest ist ein Fortschritt.«
    »Was erzählt er darüber?«
    »Er nennt es Teleportation. Sid hat keine Ahnung, warum und wie genau es funktioniert. Vielleicht mit Psi und fünfter Dimension, diese Begriffe kennt er aus seinen Science-Fiction-Geschichten. Jedenfalls sagt er, er muss sich nur ganz fest wünschen, woanders zu sein, und zack!, ist er dort. Anfangs waren nur ein paar Meter drin. Inzwischen schafft er die fünfzehn Meilen zur Tankstelle in einem einzigen Sprung.«
    »Beachtlich.« Wenn auch nicht unbedingt beruhigend.
    »Allerdings strengt es ihn gewaltig an. Man kann ihm förmlich dabei zusehen, wie er Gewicht verliert. Er hat schon ziemlich viel von seinem Babyspeck abgebaut.«
    »Die Sprünge zehren ihn aus.«
    »Ja. Wo das noch enden ...« Sue brach mitten im Satz ab.
    Jetzt sah auch Marshall die Funken, die Sids Rückkehr ankündigten.
     
    »Hallo!« Der Pseudo-Raumanzug des Jungen war schmutzbefleckt und schlotterte ihm um Leib und Glieder. In der einen Hand hielt Sid einen Jutesack, in der anderen ... ein kleines Tier. Er streckte es Sue hin. »Hab ich auf der Straße gefunden. Wurde überfahren. Kannst du es wieder gesund machen?«
    Perplex ließ sie sich das Fellbündel in die Armbeuge legen. Nachdem sie es kurz betastet hatte, schüttelte sie den Kopf. »Es stirbt. Jeden Moment.«
    »Schade.« Sid presste die Lippen aufeinander. Doch sein von einem Staubfilm bedecktes Gesicht erhellte sich gleich wieder. »Dann können wir's braten und essen!«
    Der plötzliche Stimmungsumschwung bewirkte, dass sich Marshalls Nackenhaare aufstellten. Sid war nie sonderlich pflegeleicht gewesen. Nun aber ... Die Ereignisse der letzten Tage hatten ihn sichtlich verändert. In welche Richtung, musste sich erst noch zeigen.
    Sue ging in die Hocke und legte das Tier sachte zu Boden. Ein Zucken durchlief den pelzigen Körper, dann erschlaffte er. Die Beine klafften auseinander, der Schädel kippte zur Seite. Quer über den hellrosa Bauch verlief eine breite Reifenspur. Das Geschöpf ähnelte einem sehr klein gewachsenen, irgendwie falsch proportionierten Waschbären. Marshall vermutete, dass es sich nicht um ein Junges, sondern um das Ergebnis einer Züchtung handelte. Die Gentechnik hatte in den letzten Jahrzehnten einige spektakuläre Erfolge erzielt. Miniatur-Ausgaben mancher Bärenarten erfreuten sich als Haus- und Kuscheltiere großer Beliebtheit bei wohlhabenden Familien.
    »Ich hab noch mehr Beute.« Sid wühlte in seinem Sack, verheißungsvoll grinsend, als wäre er mindestens der Weihnachtsmann. Nachdem er allerlei Kleinkram herausgeschaufelt hatte, förderte er ein flaches Paket zutage. Mit spitzen Fingern wickelte er Schicht um Schicht einer Noppenfolie ab. Zum Vorschein kam ...
    »Ein Tablet!«, rief Sue. »Bitte sag, dass es funktioniert.«
    »Und ob. Der Akku hat noch ein wenig Saft.« Sid glühte vor Stolz. »Wir können uns ins Netz einloggen und erstmals seit Tagen mitbekommen, was in der Welt geschieht.«
     
    Hinweise darauf, dass großräumig nach ihnen gefahndet würde, entdeckten sie nicht. Ob bei den internationalen Nachrichtenagenturen oder den texanischen Lokalmedien, auf allen Sites dominierte dasselbe Thema: die Landung der STARDUST in der Wüste Gobi.
    Ein ums andere Mal wurde eine kurze Bildsequenz gezeigt, die Aufzeichnung eines unverschlüsselten Funkgesprächs, das zwischen dem Kontrollzentrum von Nevada Fields und dem im Landeanflug befindlichen Weltraumshuttle stattgefunden hatte. Zuerst war der Schirm dunkel, man hörte nur eine tiefe, ebenso befehlsgewohnte wie erregte Männerstimme. »Hier spricht Flight Director Lesly K. Pounder.« Das war der Leiter der US-Raumfahrtagentur. »STARDUST, bitte melden Sie sich!«
    Er wiederholte die Aufforderung eindringlich, dann kam die Verbindung zustande. Grell flammte der Bildschirm auf, stark überbelichtet, doch man erkannte das Innere einer

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