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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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genau?«
    Das wusste ich nicht. »Nur zum Meer. Ich habe Sehnsucht danach.«
    »Warst du Seefahrer?«
    Ich dachte nach, aber ich erinnerte mich nicht. »Nein«, behauptete ich.
    »Hast du am Strand gelebt? Dort oft Urlaub gemacht?«
    Zu viele Fragen konnten penetrant sein. Merkte er das wirklich nicht? »Urlaub, ja«, log ich deshalb, in der Hoffung, dass sich Takezo damit zufrieden gab. »Bitte lass mich ein wenig schlafen.«
    »Gern«, sagte er. »Ich höre derweil den Truckerfunk ab und rede mit den Kollegen. Keine Sorge, ich habe Kopfhörer und schreibe Textnachrichten. Geht alles ganz lautlos.«
    »Du musst auf mich nicht solche Rücksicht nehmen.«
    »Doch, doch. Du bist mein Gast. Das ist uns Truckern heilig, weißt du? Wir sind so eine Art ... weltweite Gemeinschaft.«
    Da war ich längst in Gedanken versunken. Die Venus-Station, Thora, meine Zerstörung, die Wiederaktivierung und Regeneration, die unbestimmte Sehnsucht nach dem Meer –das alles musste irgendwie zusammenhängen.
     
    Es gab ein leises Quietschen, als der Truck stoppte, gefolgt von einem pneumatischen Pfeifen.
    »Steig aus!« Takezo klang mit einem Mal weitaus weniger freundlich; bislang war er zwar penetrant, aber doch stets höflich gewesen.
    »Ich danke ...«
    »Raus!«
    Das gefiel mir gar nicht. Allerdings sorgte ich mich nicht. Selbst wenn er handgreiflich werden sollte, würde ich ihn leicht besiegen. Mit meinen Kräften konnte es kein noch so durchtrainierter Mensch aufnehmen – schon gar kein überalterter Truckerfahrer mit einem Hang zur Geschwätzigkeit.
    Dennoch wollte ich einer Konfrontation aus dem Weg gehen. Also öffnete ich die Beifahrertür und versuchte zu erkennen, wo wir uns befanden. Draußen herrschte jedoch tintige Schwärze, in der ich die Konturen einer Mauer lediglich zu erahnen glaubte. »Wie habe ich dich verärgert?«
    »Du musst noch viel lernen, du Spinner! In Terrania bei den anderen Träumern wärst du wohl besser aufgehoben gewesen. Was hier in der echten Welt vorgeht, scheinst du noch nicht kapiert zu haben, was?« Plötzlich hielt er eine Pistole in der Hand und richtete sie auf meine Brust. »Na los, raus!«
    Ich überschlug meine Chancen. Er fühlte sich sicher mit seiner Waffe, die mich allerdings nicht so schnell außer Gefecht setzen oder töten konnte, wie er glaubte. Außerdem wollte er mich zuerst aussteigen lassen, ein törichter Fehler. Bis er ebenfalls den Truck verlassen hatte, würde ich längst reagiert haben.
    In diesem Moment flammte draußen grelles Licht auf. Tatsächlich, eine Mauer. Wir standen im Hinterhof eines heruntergekommen Gebäudekomplexes, wohl einer Art Fabrik mit mehreren Einzelhäusern. Die Dächer waren teils eingestürzt. Aus einem dieser Gebäude quoll ein ganzer Schub Männer wie Ameisen aus ihrem Bau. Sie hielten Brechstangen und Schlagknüppel in den Händen.
    Offenbar musste ich tatsächlich noch viel über das Wesen der Menschen lernen. Takezo war erstens alles andere als freundlich und zweitens nicht so einfältig, wie er sich gab. Er hatte sich Verstärkung geordert. Das war mir entgangen. Auch einer biomechanischen Hybridexistenz wie mir unterliefen Fehler.
    Es würde nicht einfach werden, dieser Situation zu entkommen. Ich stieg aus. »Was wollt ihr von mir?«
    Takezo lachte nur. »Die Hände schön nach oben!«
    Diesen Gefallen tat ich ihm. Ich musterte unauffällig die Umgebung. Die anderen umringten mich im Halbkreis, während hinter mir der Truck stand. Jenseits der Männer ragte das Gebäude auf, daneben die Einfahrt, der sich rundum die Mauer anschloss. Es gab nur eine Möglichkeit.
    Ich drehte mich um, ging in die Knie, stieß mich ab, schnellte in die Höhe und packte die Oberkante des Trucks. Binnen einer Sekunde zog ich mich auf das Dach.
    »Wie hat er ...« – »Das gibt's nicht!« – »Scheiße, habt ihr ...« Sie plapperten durcheinander. Sollten sie. Ihre Verblüffung kostete sie nur Zeit.
    Ich sprang auf der anderen Seite wieder nach unten und spurtete los, der Mauer entgegen. Dahinter wartete hoffentlich die Freiheit. Ich würde improvisieren müssen. Die Mauer ragte fünf Meter hoch auf, eine Strecke, die auch ich nicht mit einem Sprung überwinden konnte. Ich musste klettern, und genau in diesem Punkt lag die Schwachstelle meines in Sekundenschnelle entworfenen Notfallplans – die Mauer war zu glatt.
    Eine andere Lösung musste her. Ich warf mich herum. Die Meute stürmte mir entgegen. Einer lachte: Takezo.
    Vielleicht half mir das

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