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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Sie konnten den Flug genauso genießen wie ich!«
    Allan Mercant nickte, faltete sein Jackett zusammen und ging an der strahlenden Pilotin vorbei. Marshall blinzelte ihr zu und beeilte sich, zu seinem Kompagnon aufzuschließen. Er hätte es dem klein gewachsenen Ex-Geheimdienstler nicht zugetraut – aber die bildhübsche Pilotin schien es ihm angetan zu haben. Die Höflichkeit verbot Marshall allerdings, die Gefühle seines Einsatzpartners tiefer als nur oberflächlich zu sondieren.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Fünfzig Meter von ihnen entfernt wartete eine schwarze Luxuslimousine. Die beiden Männer gingen wortlos auf sie zu.
    Marshall blickte zum wolkenlosen Himmel und blinzelte geblendet. Die 145 Fuß hohe Jaipur-Säule ragte wie ein gewaltiger Speer in die Höhe. Das Sonnenlicht brach sich im Glasstern, der auf der Spitze der Säule auf einer bronzenen Lotusblume balancierte. Darüber stand ein verwaschener Fleck im ewigen Blau.
    Der gesamte Rashtrapati Bhavan wirkte in seiner Bauweise und mit den zahlreichen Verzierungen, wie etwa den Elefanten aus Stein, die die Außenmauern bewachten, zwar unverkennbar indisch – seinen britischen Einfluss konnte der Palast aber ebenfalls nicht verleugnen. Die mächtige Kuppel des Hauptgebäudes hätte sich genauso gut auf der St. John's Kathedrale in London wölben können.
    Dazu kamen die sorgsam gepflegten Gartenanlagen, die mit ihrem satten Grün in aufregendem Kontrast zum rosafarbenen Sandstein der Gemäuer stand. Marshall schnupperte. Ein herbwürziger Geruch lag in der Luft, der sowohl von Blumen als auch von einem geöffneten Küchenfenster stammen konnte.
    Vor der Limousine wartete die Ministerpräsidentin neben zwei kräftig gebauten Männern in Anzügen und hellblauen Turbanen. Chitra Singh – die Großnichte des früheren Ministerpräsidenten Manmohan Singh – trug das typische weiße Wickelkleid mit prächtig bestickter blauer Borte. Sie stand in perfekt aufrechter Haltung, richtete den Blick der fast schwarzen Augen im dunklen Gesicht voll innerer Ruhe auf die Ankömmlinge. Sie strahlte Autorität und Würde aus. Marshall wusste aus Pod-Sendungen, dass die zweifache Mutter auf dem diplomatischen Parkett ebenso selbstsicher und kompetent wirkte wie im halboffiziellen Rahmen mit Freunden und ihrer Familie.
    Die beiden Abgesandten Terranias blieben stehen. Der ehemalige Geheimdienstler verbeugte sich leicht. »Ich danke Ihnen, dass Sie uns so kurzfristig empfangen. Mein Name ist Allan Mercant, dies ist Mister John Marshall.«
    »Willkommen in Indien«, sagte die Ministerpräsidentin kühl, ohne ihre Haltung zu verändern. »Ich habe mich über Sie informiert. Sie wurden von Ihrer Regierung als Hochverräter gesucht, Mister Mercant. Nun haben Sie sich Rhodan angeschlossen und scheinen sein volles Vertrauen zu genießen. Genau, wie Sie, Mister Marshall. Über Sie wissen meine Quellen verschwindend wenig. Erstaunlich und geradezu erschreckend, wenn man bedenkt, dass Sie bereits offiziellen diplomatischen Missionen Ihres – Staates angehören.«
    Marshall lächelte. Chitra Singhs Englisch klang britischer als in den Pod-Sendungen. Worte bildeten aber nur die Oberfläche; darunter erkannte er ihre Unsicherheit, aber auch ihre Verärgerung. »Sie fragen sich, warum ausgerechnet Mister Mercant und ich mit der Kontaktaufnahme betraut wurden.«
    »Es ist Ihr erster offizieller Staatsbesuch«, erwiderte die Ministerpräsidentin. »Verzeihen Sie mir die Unhöflichkeit – aber weshalb sind es nicht Perry Rhodan, Reginald Bull oder dieser Arkonide Crest, die ich empfangen darf? Asien ist groß, und doch sind wir Nachbarn, Ihr Terrania und Indien. Es geht um Fragen des Respekts.«
    Marshall sah zu seinem Begleiter. Über dieses Thema hatten sie sich nicht abgesprochen. Sollten sie verraten, dass sie derzeit nicht genau wussten, wo sich Rhodan und Bull aufhielten und dass Crest nicht nur viel zu gebrechlich, sondern auch zu wertvoll war, als dass man ihn bei offiziellen Anlässen präsentieren und unnötigen Gefahren ausliefern durfte?
    »Crest, Perry Rhodan und Reginald Bull befinden sich in Verhandlungen mit den Fantan und sind deshalb leider unabkömmlich«, sagte Mercant. In seiner Stimme schien ehrliches Bedauern zu liegen, das Marshall durchaus getäuscht hätte, wenn ihm nicht die Wahrheit bekannt gewesen wäre.
    »Was wollen die Fantan von uns Menschen?«, fragte Chitra Singh.
    Mercant griff nach seinem Taschentuch und wischte sich über

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