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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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zog das Einpersonenboot tiefer, um bald zu landen. Als er aus der Wolkendecke brach, blickte er auf ein weites, fast unbesiedeltes Gebiet. Dort könnte er sicher mit Leichtigkeit und völlig gefahrlos Besun sammeln. Der Gedanke war verführerisch, aber er ekelte ihn zugleich an.
    Ein echter Fantan gab sich nicht mit dem Erstbesten zufrieden! Er setzte seine Ehre und sein Können ein!
    Wieder blitzt die Klinge auf, und der erste Schmerz glüht noch, als sie zustößt und Skelirs Bein am Boden aufspießt.
    Skelir bäumte sich auf – gegen die Erinnerung, gegen die Scham, gegen den Ekel vor sich selbst. Er raste einer riesigen Stadt entgegen, deren Gebäude er am Horizont erkannte. Eine kurze Anfrage an die Positronik ergab, dass es sich um New Delhi handelte.
    Dort würde er etwas entdecken, das einem Fantan würdig war! Vorher wollte und durfte er nicht wieder ins Spindelschiff zurückkehren.
    Zur Heimat.
    Zu Sue.

12.
    Rico:
    Das Wesen der Menschen
     
    Wir rollten lange durch die Dunkelheit, und irgendwann endete der zunächst unablässige, etwas einfältige Redeschwall des Fahrers. Diesen Menschenschlag kannte ich, es hatte ihn schon immer gegeben. Von sich selbst überzeugt, dachten sie, sie wären der Nabel des Universums; die Wirklichkeit sah anders aus.
    Ich schloss die Augen. Die Ruhe nach all den meist bedeutungslos aneinandergereihten Wörtern tat gut, doch sie währte nicht lange.
    »Wo willst du genau hin?«, fragte er mich.
    Ich wägte es kurz ab und kam zum Entschluss, dass eine ehrliche Antwort in diesem Fall nichts schaden konnte. »Zum Meer.«
    »Zu welchem Meer? Wohin dort?«
    »Ich ... bin mir nicht sicher.«
    »So?«, fragte er, um plötzlich das Thema zu wechseln. »Wie lange warst du in Terrania?«
    »Nur kurze Zeit«, wich ich einer konkreten Antwort aus. Wie Takezo wohl reagieren würde, wenn er wüsste, in welchem Zustand ich mich dort aufgehalten hatte? »Wie du weißt, war ich von alldem sehr enttäuscht.«
    »Hast du diesen Perry Rhodan gesehen?«
    Viel besser. Ich hatte Thora getroffen. Auf der Venus. Aber das ging Takezo nichts an, also gab ich ihm die Antwort, die er wahrscheinlich gerne hören wollte. »Glaubst du im Ernst, der hehre Rhodan hätte persönlich Zeit für einen einfachen Mann wie mich? Dem ist sein Ruhm wohl zu Kopfe gestiegen.«
    »Zu Kopfe gestiegen? Wo hast du denn diese alte Redewendung ausgegraben? Das hat mein Großvater immer gesagt, als ich noch ein Kind war, und damals hat ihn meine Mutter schon dafür ausgelacht.«
    Mir kam zugute, dass er plötzlich bremsen musste, weil ein gedrungenes Tier über die Fahrbahn huschte. Er fluchte vor sich hin, und danach erwartete er offenbar keine Antwort mehr. Stattdessen fragte er: »Hast du das elende Vieh gesehen?«
    Hatte ich, und zwar lange vor ihm. »Nein.«
    »Mir ist sowieso schon aufgefallen, dass du einen ziemlich starren Blick drauf hast. Du brauchst wohl eine Brille oder lieber gleich eine Augen-OP. Ist billiger, wenn du es in den richtigen Kliniken erledigst. Ich kann dir eine Adresse besorgen.«
    Offenbar war er ein weit besserer Beobachter, als ich gedacht hatte. Vielleicht schätzte ich ihn doch falsch ein. Ich war im Umgang mit diesen Planetenbewohnern etwas aus der Übung. Der starre Blick war schon immer eine Schwachstelle in meiner sonst perfekten Tarnung gewesen, sei es nun als Mensch oder als Arkonide. Mir fielen jedoch gleich zwei gute Erklärungen ein. »Ich bin müde, und die Hitze der Wüste hat mir sehr zu schaffen gemacht.«
    »Dann ruh dich ein bisschen aus. In weniger als einer Stunde sind wir in der nächsten Stadt. Eigentlich ist es eher eine Ansammlung von ein paar Häusern. Ein Drecksloch. Es gibt nur einen Laden dort, und der bekommt nur einmal im Monat neue Waren. Immer von mir. Diese mistige Gobi-Tour will sonst keiner durchziehen.« Er grinste, und sein ganzes Gesicht nahm einen Ausdruck an, der ebenfalls weitverbreitet war bei seinem Volk: Gier. Offenbar ließ er sich seine Fahrten gut bezahlen. »Weiter kann ich dich sowieso nicht bringen. Heute bekommst du noch kein Bad im Meer, mein Freund. Du wirst dich neu umschauen müssen nach jemandem, der dich mitnehmen kann.«
    »In Ordnung, vielen Dank. Schlaf wird mir guttun.« Erneut schloss ich die Augen. Schlafen würde ich ganz sicher nicht, aber so konnte ich meine volle Konzentration auf die Fragen richten, die mich wirklich beschäftigten.
    »Aber eins noch«, sagte er. »Du sagst, du willst zum Meer. Zu welchem Meer? Wohin

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