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Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 011 - Schlacht um Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Ferronin eine Karte vor sich ausbreitete.
    »Um alle Vorteile zu nutzen, die uns noch bleiben. Vor allem die Geländekenntnis. Zudem möchten wir die gegnerischen Truppen so weit wie möglich aufsplittern und ausdünnen. Um ihnen Nadelstiche zu versetzen, die irgendwann einmal zu schmerzen beginnen.«
    »Guerillataktik«, sagte Chaktor. »Jetzt schon?«
    »Was wissen Sie über die derzeitige Lage?«
    »So gut wie gar nichts«, mischte sich Rhodan wieder ein. »Wir haben versucht, den Vormarsch der Topsider im Raum zu stoppen, wie Chaktor bestätigen wird. Mit einem Schiff, dessen Technik der ihrigen überlegen war ...«
    Scahles Augen glänzten mit einem Mal. »Sie besitzen Raumer, mit deren Hilfe wir die Echsen zurückdrängen könnten?«
    »Leider nein. Aber wir haben noch andere Trümpfe im Ärmel«, improvisierte Rhodan. Er war auf die Hilfe der Offizierin angewiesen. Er benötigte eine Karotte, um sie vor den Eselskarren spannen zu können; zumindest eine kleine.
    So rasch die Hoffnung in Scahles Blicken aufgeglommen war, so rasch verlosch sie auch wieder. Die Frau hatte in den letzten Tagen wohl viel zu viele Enttäuschungen erlebt. Allzu tiefe Empfindungen hatten im Überlebenskampf keinen Platz mehr.
    »Die Topsider haben die heimatliche Raumflotte aufgerieben und zur Gänze vernichtet«, fuhr sie leidenschaftslos fort. »Sie haben auch die orbitalen Verteidigungsforts abgeschossen, Widerstand auf Raumstationen gebrochen, energieerzeugende Solarstädte im Raum vernichtet und auch die planetengebundene Luftwaffe ausgeschaltet. Der Schaden an Mann und Material ist gewaltig.« Scahles rang nun mit Worten. Ein weiterer Seitenblick galt Menet, der ungerührt stehen geblieben war, mit vor der Brust verschränkten Händen, wie eine Statue. »Ich erzähle Dinge, die strengster Geheimhaltung unterliegen, seien Sie sich dessen bewusst. Dinge, die die Moral meiner Leute zerstören würde, wüssten sie davon.«
    »So schlimm steht es also?« Chaktor schüttelte den Kopf.
    »Noch viel schlimmer. Wir können der Überlegenheit der Topsider kaum etwas entgegensetzen. Sie ersticken jeglichen Widerstand im Keim und nehmen Gefangene. Unsere Verteidigungsdoktrin basierte stets auf der Annahme, dass die gänzliche Eroberung eines Planeten unmöglich sei. Es gäbe für den Angreifer zu viele Unwägbarkeiten, und es bedürfte gewaltiger Ressourcen, um einen solchen Plan durchzuführen. Doch wir haben uns geirrt.«
    Scahles griff zu einer Art Tabakpfeife mit zwei Mundstücken, stopfte knallrotes Kraut in den ovalen Kopf und spritzte Flüssigkeit darüber. Süßlich-herber Duft erfüllte den Raum. Die Kommandantin sog an den schmalen Schlitzen der Mundstücke und atmete tief durch.
    »Der technische Vorsprung der Echsen ist zu groß. Zudem handelt es sich bei den Feinden durchweg um Soldaten, die keinerlei Rücksicht kennen, während wir bei allem, was wir tun, auf ferronische Zivilisten Rücksicht nehmen müssten.«
    »Müssten?«, hakte Rhodan nach.
    »Ganz richtig.« Angewidert schleuderte Scahles das Pfeifchen von sich. »In den letzten Stunden sind wir dazu übergegangen, unsere eigenen Vorschriften zu missachten.« Die Frau öffnete eine Schublade in ihrem Schreibtisch, kramte einen x-förmigen Datenträger hervor, legte ihn in ein Lesegerät und aktivierte ihn.
    Bilder wurden auf die gegenüberliegende Wand gespiegelt. Bilder, die Rhodan lieber nicht gesehen hätte.
    Es zeigte weitere ferronische Amphibienfahrzeuge. Sie lauerten auf dem Grund einer Wouffar. Kiele mehrerer Flüchtlingsboote zogen über sie hinweg, Unmengen von Blasen hinter sich herziehend. Mit einem Mal setzten sich die Amphibienfahrzeuge in Bewegung. Sie schossen hoch, tauchten aus dem Wasser, platschten auf die Leiber durchs Wasser watender Topsider. Sie schossen aus allen Rohren. Töteten Echsen. Ohne Rücksicht auf ihre eigenen Leute zu nehmen.
    »Wir nutzen die Flüchtlinge als Lockvögel«, sagte Scahles, ohne auf die Bilder zu achten. »Wir opfern Hunderte von ihnen, um einige wenige Topsider zu erwischen.«
    Rhodan standen Tränen in den Augen. Er konnte kaum glauben, was er sah. Die ferronischen Soldaten kämpften ohne Rücksicht. Schossen auf die eigenen Leute. Kannten keine Gnade.
    »Warum?«, fragte er, und noch einmal: »Warum?«
    »Die Rechnung ist einfach: Die Topsider sind mit einigen Hundert Raumschiffen in unser heimatliches System vorgedrungen. Fünfhunderttausend Soldaten, vielleicht etwas mehr, vielleicht etwas weniger, wollen die

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