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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Er sah gespannt zu, wie der Mann näher kam.
    Eine Gefahr schien nicht von ihm auszugehen. Er war alt und hielt die Arme leicht erhoben. Auf seinem Gesicht zeichnete sich ungetrübtes Glück ab. Seine Stimme klang auf beängstigende Weise schwach, fast schon körperlos. Er sagte in seinem sonderbar akzentuierten, aber klar verständlichen Arkonidisch: »Ich habe gewusst, dass Sie uns nicht im Stich lassen.«

4.
    Giganten
    Pigell
     
    Die Landung war schwierig. An Morosowas Schläfen bildeten sich Schweißperlen, sie rannen langsam hinab. Kakuta hielt immer noch Körperkontakt zu Sloane; die andere Hand hatte er Deringhouse an den Arm gelegt. Zur Not würde er mit beiden aus dem Gleiter springen.
    Morosowa folgte dem Manöver des Gleiters, der ihnen vorwegflog. Es ging in enger werdenden Spiralen abwärts; die Gleiter suchten und wuchteten sich ihren Weg durch die Baumkronen, die miteinander verzweigt und verflochten waren. Der ferronische Pilot kannte sich offenbar in diesem Labyrinth aus und bahnte ihnen mit seinem Gleiter eine Schneise, aber auch diese war nicht ohne Hindernisse. Kakuta hörte das Schleifen und Wischen, das Krachen und Bersten von Ästen. Hin und wieder schrie ein Tier auf, schrill und spitz und dann wieder klagend.
    Es wurde immer dunkler. Noch eine Kurve und noch eine. Ihr Gleiter schraubte sich geradezu in diese untere Sphäre der Wipfel.
    Plötzlich sackte der Gleiter durch, wie im freien Fall. Morosowa hatte Mühe, ihn abzufangen. Sie setzten hart auf. Die Sicherheitsbügel hielten sie fest; die Pneumosessel milderten den Schlag.
    Sie standen auf, öffneten die Tür und betraten Pigell. »Sollte auf dieser Planetenseite nicht Tag sein?«, fragte Deringhouse. Pigell stand nur etwa 500 Millionen Kilometer von der Wega entfernt, und die Wega war ein riesiger Stern: fünfzigmal so groß wie die Sonne der Erde, weitaus heller. Der Himmel hätte von Licht geflutet sein müssen.
    Stattdessen herrschte eine diffuse Dunkelheit, eine graugrüne Dämmerung wie an einem späten Herbstnachmittag auf der Erde.
    Dabei war es alles andere als kühl: Kakuta schätzte die Temperatur deutlich über 40, vielleicht sogar 50 Grad. Die Hitze machte ihn schläfrig. Die Schwerkraft, niedriger als auf Ferrol, aber immer noch ein Fünftel höher als auf der Erde, ließ jeden Schritt beschwerlich werden. Ihm war, als läge Ballast im Inneren seines Körpers.
    Er hörte den Regen rauschen, doch es war ein fernes Geräusch. Kein Tropfen erreichte den Boden. Die Luftfeuchtigkeit musste enorm hoch sein.
    Sie waren keine zehn Meter entfernt von dem Gleiter der Ferronen gelandet. Drüben stand die Tür bereits offen; einige Ferronen waren ausgestiegen. Kakuta warf ihnen nur einen kurzen Blick zu.
    Am Rand der Lichtung bewegte sich etwas, etwas Gewaltiges, zugleich Unförmiges. Wenigstens konnte Kakuta keine genaue Kontur ausmachen. Das, was sich da an den Baumstämmen vorbeischob, an ihnen rieb oder durch zwei eng stehende Bäume hindurchquetschte, wirkte wie ein aufgeblasener Elefant. Kakuta glaubte, Schlürfgeräusche zu hören.
    »Unsere Lebensretter«, sagte Deringhouse.
    Die Ferronen kamen zu ihnen herüber.
    Der Anführer war ein kleiner, breitschultriger Mann, der eine blauschwarze, metallisch anmutende Uniform trug und eine Kopfbedeckung, die einem mittelalterlichen Ritterhelm nahekam. Das Visier war hochgeschoben. Er blieb einige Meter vor ihnen stehen und musterte sie einen nach dem anderen. Er sagte: »Ich bin Huuqer. Möglich, dass die Topsider bereits eine zweite Welle ausgeschickt haben, die nach Ihnen sucht. Sie werden in Kürze zur Zitadelle gebracht. Er wartet dort auf Sie. Gedulden Sie sich ein wenig, bitte. Wir versuchen, die Topsider von hier wegzulocken.«
    »Wer wartet?«, fragte Sloane scharf.
    »Der Thort«, sagte Huuqer beinahe verwundert.
    Der Thort , dachte Kakuta. War das nicht eine unglaubliche Pointe? Das Ziel ihrer Suche geruhte, sie zu sich zu holen.
    Der Ferrone drehte sich wieder um und eilte zu seinem Gleiter zurück. Bis auf eine Ferronin folgte ihm seine Gruppe. Zwei von ihnen scherten aus und hielten auf das Flugzeug zu, mit dem Kakuta und die anderen aus dem Transporter geflohen waren.
    Die Ferronen bestiegen den Gleiter. »Warten Sie!«, rief Anne Sloane. Sie lief zum Gleiter und ging hinein. Kurz darauf erschien sie, die gekreuzten Arme voll mit Paketen und Schachteln. Die Tür schloss sich hinter ihr.
    Augenblicke später erhoben sich beide Flugzeuge und stiegen hoch in Richtung der

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