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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Ferrhianen fanden einen Bach, der in den großen Fluss mündete, und folgten ihm stromaufwärts.
    Plötzlich sahen sie einen Sonnenstrahl, der wie eine scharf geschnittene Säule aus Licht durch eine Lücke im dichten grünen Dach der Wipfel auf ein breites Uferstück des Baches fiel. Kakuta erschrak fast über die bunte Pracht des sonnenbelichteten Ufers: Dort mussten Tausende von goldgelben und blauen, türkisgrünen, roten, orangefarbenen Blumen blühen. Ein buntes Meer. Douboloz ging mitten hinein. Die Blüten stoben auf, flatterten und waren keine Blumen, sondern eine Art von Schmetterlingen, die den Ferrhianen umtanzten, vollständig einhüllten, nur noch seine langsam schreitende Kontur sichtbar sein ließen. Kakuta hielt angesichts des Wirbels aus Schönheit den Atem an.
    Die Ferrhianen folgten dem Bachverlauf noch eine Weile, dann wandten sie sich in den Dschungel. Die Macheten steckten sie zurück. Am Grund des Dschungel wuchs kein dichtes Unterholz. Es war zu dunkel. Aber der Boden war voller Moos und Flechten, voller Pilze. Ab und an lag ein alter Baum quer über ihren Pfad, ein vom Alter gefällter Mammut, der Stamm acht Meter und mehr im Durchmesser. Sie umgingen die gestürzten Riesen, nicht nur, weil sie schwer zu erklettern waren, sondern weil in ihrem morschen Holz und in Höhlungen unter der Borke Tiere nisteten oder auf der Lauer lagen, viele von ihnen giftig.
    »Falls wir uns verlieren«, sagte Douboloz, »falls die Topsider uns aufspüren und wir auseinanderfliehen müssen: Warten Sie nicht auf Hilfe. Wer im Dschungel auf Hilfe wartet, stirbt. Orientieren Sie sich am Wasser. Das Wasser können Sie sehen, und Sie können es hören. Kommen Sie zum Wasser. Aus dem Rinnsal wird der Bach. Aus dem Bach wird der Fluss. Wo der Fluss ist, leben Ferrhianen. Oder Ferronen.«
    Yuaad sagte: »Wir werden uns nicht verlieren.«
    Überall summte, flatterte, raschelte es. Schlangenähnliche Tiere glitten an ihnen vorbei; Kakuta spürte dann und wann ihre Berührung. Hin und wieder erklang hoch oben im Geäst ein lang gezogener, vibrierender Pfiff. Kurz darauf wurden sie mit großen, matschigen Früchten bombardiert, blassblauen Kürbissen ähnlich. Wenn die Früchte auf den Boden klatschten, platzten sie auf und verbreiteten einen infernalischen Gestank. Einmal wurde Darja Morosowa, die ein paar Meter vor Kakuta ging, an der Schulter getroffen. Sie fluchte auf Russisch und versuchte, sich das zähe, klebrige Zeug abzuwischen, hatte es aber bald auch an den Fingern.
    Kakuta ließ sich etwas zurückfallen.
    Wenn der Pfiff ertönte, spähte Kakuta nach oben, entdeckte aber nichts.
    »Chindruten«, erklärte Bechia Yuaad. »Stinkgeister.«
    Unwillkürlich musste Kakuta lachen.
    Kakuta hörte ein Rauschen, erst leiser, dann immer lauter. Ein Krachen und Donnern ohne Ende, als bewegten sie sich auf die Schmiede eines Riesenvolkes zu. Plötzlich brach das Land unter ihnen ab. Sie schauten in eine Schlucht. Unten floss, von einem schmalen, aber tiefen Wasserfall gespeist, ein Fluss.
    Sie fanden einen Abstieg; glatter, nasser Fels. Zugreifen, festhalten an herausragenden Wurzeln, spitzen Steinen, erste Schnitte, heftiger Schmerz, den man einkapseln musste, um die Konzentration nicht zu verlieren. Von unten der Dunst des aufgewühlten Wassers. Mehr als einmal überlegte Kakuta, ob er nicht einfach nach unten teleportieren sollte, entschied sich aber jedes Mal dafür, diese Möglichkeit für den Notfall zu sparen.
    Der Abstieg dauerte zwei Stunden. Als sie den Fluss erreicht hatten, sagte Douboloz: »Wir rasten. Wir haben Hunger.«
    Anne Sloane bot ihnen etwas von dem Proviant an, den sie aus dem topsidischen Gleiter mitgenommen hatte. Douboloz lehnte ab, die anderen Ferrhianen auch. Sie entnahmen ihren Beuteln Angelschnüre; sie zogen ihre Stiefel aus und wühlten mit den nackten Zehen im Boden, bis eine Made anbiss; sie lösten die Made, steckten sie auf einen Haken, befestigten den Haken an der Schnur und warfen sie ins Wasser. Die Schnüre strafften sich mit einem schrillen Summen. Bald hatten sie genug gefangen, fischartige Wesen mit silbrig schimmerndem Bauch und dunkelrotem Rücken, denen wie Hummern Scheren aus den Kiefern wuchsen. Die Ferrhianen schnitten sie mit ihren Macheten auf, nahmen sie aus, zerlegten sie und steckten die Fleischstücke auf Holzspieße, die sie über Feuer brieten. Kakuta probierte von dem topsidischen Proviant: fein gesponnene, in Rollen gepresste Zuckerwatte. Er nahm dankbar das Angebot

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