Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
Vom Netzwerk:
ihr langes schwarzes Haar, das sich einem Wasserfall gleich über das Kissen ergoss, und streichelten die seidig glänzende Haut ihres nackten Rückens.
    Iwan musste sich zusammenreißen, um nicht die Hand nach ihr auszustrecken. Wie gerne hätte er sie berührt, so, wie er sie gestern Abend hatte berühren dürfen. Aber sie schlief noch – und er gönnte ihr den Schlaf.
    Er richtete den Blick wieder auf die gelb gestrichene Zimmerdecke und rieb sich mit der Linken übers Gesicht. Noch immer konnte er sein Glück kaum fassen. Was für eine Nacht!
    Ishy war eine umwerfende Liebhaberin gewesen, sanft und verlangend zugleich, ganz anders als die hektische Mandy Lane, mit der Iwan in seinem letzten Jahr an der High School erste sexuelle Erfahrungen gemacht hatte, oder die eher vulgären Damen des Bordells, in das ihn »die Jungs« bei der Army vor ihrem Abflug nach Afghanistan geschleppt hatten.
    Zu seiner Genugtuung hatte auch sein gealterter Körper ihm seinen Dienst nicht versagt. Das wäre in Iwans Augen eine echte Schande gewesen: eine Frau wie Ishy im Bett zu haben und dann feststellen zu müssen, dass der Geist zwar willig, aber das Fleisch schwach war. »Keine Sorge«, hatte Ishy ihm später augenzwinkernd eröffnet, als er das Thema zur Sprache brachte. »Ich hätte Abhilfe im Haus gehabt. Es gibt heutzutage wirklich erstaunliche Medikamente völlig rezeptfrei.«
    Der Gedanke, dass Ishy sich auf diese gemeinsame Nacht allem Anschein nach sogar vorbereitet hatte, zauberte ein Lächeln auf Iwans Gesicht.
    Vorsichtig, um seine Bettgefährtin nicht zu wecken, schwang er die Beine aus dem Bett und stand auf. Er angelte nach seinem T-Shirt, und nachdem er das Schlafzimmer leise verlassen hatte, zog er es über. Barfuß tappte er durch das benachbarte Wohnzimmer mit der offenen Küchenzeile und trat an die nach Norden weisende Panoramafensterfront.
    Ishys Wohnung lag direkt am Hang des Grand View Parks – von den Anwohnern aufgrund seiner charakteristischen Wölbung auch Turtle Hill genannt –, und wenn man aus dem Fenster schaute, hatte man einen phänomenalen Ausblick über den Sunset District bis hin zum Golden Gate Park und dahinter dem Presidio. Ganz klein waren auch die zwei roten Pfeiler der Golden Gate Bridge zu sehen. Und am Horizont, in etwa acht Meilen Entfernung, erhoben sich die Hügel von Marin County.
    Eine Weile lang schaute Iwan wortlos aus dem Fenster. Dabei dachte er daran, wie friedlich die Welt doch aussah, wenn man sie aus einem gewissen Abstand heraus betrachtete.
    »Habe ich dich aus dem Bett vertrieben?«, vernahm er plötzlich eine Frauenstimme hinter sich.
    Er löste den Blick von der Landschaft und drehte sich um. Ishy stand im Türrahmen des Schlafzimmers. Sie hatte sich nachlässig ein Top übergestreift und versuchte gerade, ihr offenes Haar mit einem Band zu bändigen. Obwohl sie eben erst aufgewacht sein konnte, wirkte sie kein bisschen schlaftrunken.
    »Nein. Ich konnte nur nicht mehr schlafen«, erwiderte Iwan. »In der Klinik beginnt der Tag normalerweise früh. Tut mir leid, wenn ich dich geweckt habe.«
    »Das hast du nicht«, versicherte Ishy ihm, während sie das Wohnzimmer durchquerte. »Ich bin auch eine Frühaufsteherin, oder hast du das vergessen? Was machst du?« Sie trat zu ihm, ergriff selbstbewusst seine starken Arme und schmiegte sich in sie hinein, während sie wie er den Blick auf das Stadtpanorama zu ihren Füßen richtete.
    »Ich schaue nur ein wenig aus dem Fenster«, sagte er. Ihr Körper fühlte sich noch wunderbar bettwarm an, und in ihrem Haar lag ein Hauch von Jasminblüten. »Meine Eltern hätten dich um diesen Ausblick beneidet. In Los Angeles, dort, wo wir wohnten, hat unser Blick gerade über die Straße auf die Fassade des gegenüberliegenden Hauses gereicht.«
    »Ich hatte Glück«, sagte Ishy nur. »Und ohne die Vermittlung von Freunden hätte ich das Appartement auch nicht bekommen.«
    Eine Weile standen sie stumm beisammen und sahen zu, wie es Morgen wurde über San Francisco. Schließlich sagte Ishy: »Ich mache uns Kaffee.« Sie entwand sich Iwans Umarmung. »Magst du aufgebackene Brötchen? Etwas anderes habe ich leider nicht da.«
    »Das ist völlig okay. Ich habe die letzten bewusst erlebten Monate meines Lebens beim Militär in Afghanistan verbracht. Und danach wurde ich beinahe dreißig Jahre lang künstlich ernährt. Aufgebackene Brötchen sind der Himmel auf Erden.«
    »Ja, spotte nur«, sagte Ishy. »Ich fahre dich gleich zur Klinik

Weitere Kostenlose Bücher