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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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damals schon klarer gesehen, als er selbst es heute tat.
    Rhodan seufzte. Thora wäre sicher auch ein gutes Thema für einen Eintrag ins persönliche Logbuch. Aber nicht jetzt. Heute lasteten andere Dinge auf seinem Gemüt.
    »Ich habe mit der Stadt Terrania den Grundstein zu einer neuen geeinten Erde gelegt«, hätte er daher mit seinem Logbucheintrag fortgefahren. »Ich bin mit einem Schiff der Arkoniden schneller als das Licht in ein siebenundzwanzig Lichtjahre entferntes Sonnensystem gereist, wo ich mit den Ferronen und den Topsidern gleich zwei neue interstellare Völker kennenlernen durfte. Man könnte denken, ich lebe meinen Traum.«
    In diesem Moment hätte er eine bedeutungsschwere Pause eingelegt, vielleicht sogar geseufzt.
    »Und dennoch wünschte ich mir manchmal, wir hätten die Arkoniden niemals getroffen. Schon auf der Erde kämpften wir mit Neid, Gier, Machtgelüsten und falschem Patriotismus. Diese Charakterschwächen der Menschheit haben uns an die Schwelle eines Weltkriegs getrieben. Als sich unser Horizont weitete, als sich unser Blick ins All hob, habe ich wirklich gehofft, das wir dort etwas Besseres, etwas Nobleres finden würden. Aber wie sieht die Wirklichkeit aus? Ganz genauso wie zu Hause, nur in größerem Maßstab. Im Wega-System kämpfen zwei Völker gegeneinander. Und Thora meinte, es handle sich hier – galaktopolitisch gesehen – bloß um einen unbedeutenden Lokalkonflikt! Die Topsider sind unbarmherzige Eroberer, die Ferronen unbeugsame Widerständler. Wohin soll das alles führen? Und vor allem: Was vermag ich auszurichten, um das Schlimmste zu verhindern? Ich habe nichts in der Hand außer einem altersschwachen arkonidischen Beiboot, einer Handvoll kaum funktionierender Roboter und fünf Gefährten.«
    Die Frage, warum er sich überhaupt in diesen Krieg einmischte, der ihn nicht das Geringste anging, hätte Rhodan dem Logbuch nicht gestellt. Diese Frage war so ungefähr die einzige, die er ohne jedes Zögern zu beantworten vermochte: weil es seine moralische Pflicht war! Er hatte zwar nicht den geringsten Schimmer, wie er diesen Krieg der Welten beenden sollte, aber deswegen durfte er nicht die Augen vor dem millionenfachen Leid verschließen, das sich dort draußen zutrug. Jenseits von Kerlons Ewiger Bastion auf Lannol, dieser traurigen Ansammlung von Kavernen und Gängen rund um den unterirdischen Hangar der TOSOMA X, diesen Zeugnissen eines im Laufe von Jahrtausenden in sich zusammengefallenen Bauprojekts der Arkoniden, wo Rhodan und seine Gefährten einstweilen Zuflucht gefunden hatten.
    Rhodan betrat die Messe und stellte zu seiner Überraschung fest, dass Thora auch dort war. Die Arkonidin aß gerade etwas aus den Vorratsbeständen der Bastion. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein militärisches Fertiggericht, aber Rhodan konnte nicht glauben, dass die Arkoniden Einsatzrationen mit einer Haltbarkeit von zehntausend Jahren produzierten.
    »Guten Morgen«, begrüßte ihn Thora. »Haben Sie gut geschlafen und von Dampflokomotiven geträumt?« Sie sagte das, ohne im Geringsten die Miene zu verziehen, aber in ihren Augen blitzte verräterisch der Schalk.
    Sie wird immer menschlicher, dachte Rhodan. »Ich wünschte, es wäre so«, gab er zurück. »Stattdessen haben mich die halbe Nacht Echsenungeheuer durch Sümpfe und Wüsten gejagt.«
    »Und die andere Hälfte?«
    »Lag ich wach, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen, was ich tun kann, damit die Topsider nicht meine Albträume beherrschen.«
    »Sie sollten sich vor dem Einschlafen in arkonidischen Entspannungsübungen versuchen. Ich könnte ...« Sie brach ab, als sie bemerkte, dass sie im Begriff war, ein Angebot zu unterbreiten, das sie ganz sicher nicht im Sinn gehabt hatte. »Aber vermutlich wirken sie bei Ihrem Volk ohnehin nicht«, fuhr sie etwas steifer fort. »Es fehlt Ihnen an innerer Reife.«
    »Ja, vermutlich haben Sie recht«, pflichtete Rhodan ihr bei.
    Er durchquerte den Raum, um sich ebenfalls etwas aus den Vorratslagern der TOSOMA X zu holen. Bevor er das Schott erreicht hatte, tauchte urplötzlich und buchstäblich aus dem Nichts kommend Ras Tschubai vor ihm auf.
    Der kräftige Sudanese, der die erstaunliche Gabe zur Teleportation besaß, wirkte ungewohnt aufgeregt. »Perry, komm schnell, das musst du dir ansehen!« Er griff nach Rhodans Hand und sah gleichzeitig zu Thora hinüber. »Sie auch, Thora.« Er bot ihr die Linke an.
    »Was ist denn los?«, wollte Rhodan wissen, während die Arkonidin wortlos ihr

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