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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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es in seiner Absicht, Rhodan und seine Kameraden auf der Spitze eines unsicheren Prototyps zum Mond zu schießen, um herauszufinden, weshalb die amerikanische Mondstation nicht mehr antwortete. Oder sei es, ein achthundert Meter durchmessendes Ungetüm aus Stahl zu befehligen, das sich bis vor wenigen Wochen der menschlichen Vorstellungskraft entzogen hatte.
    Pounder hatte in der Mitte der Zentrale Platz genommen. »Alter Knochen« hatte man ihn bei der NASA genannt, aber stets, nachdem man sich zuvor versichert hatte, dass Pounder nicht in der Nähe war. Ein Schinder mit Herz. Mitte fünfzig, mit ein paar Pfunden zu viel auf den Rippen und dem unauslöschlichen Schmerz über den Tod seiner Frau und Kinder in der Brust, die vor Jahrzehnten bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Kap Canaveral ums Leben gekommen waren.
    Pounder hatte in den letzten Wochen abgenommen, wirkte zehn Jahre jünger. Eine Last schien von ihm abgefallen. Pounder hatte die NASA mit ihren byzantinisch anmutenden bürokratischen Verkrustungen hinter sich gelassen und war selbst zum Raumfahrer geworden. Die Sterne gehörten ihm.
    Die Besatzung der TOSOMA liebte ihren Kommandanten. Die meisten Mitglieder der Crew waren wie Pounder Ehemalige: ehemalige Astronauten aus einem halben Dutzend Nationen, ehemalige Soldaten der Chinesischen Volksbefreiungsarmee, ehemalige Ingenieure und Banker, Arbeiter und Angestellte. Menschen, die alle Brücken hinter sich abgebrochen hatten, um ein neues Leben zu beginnen.
    Der Perfektionist Pounder hatte sie einen Monat lang seinem Schliff unterzogen. Jetzt beherrschte die Besatzung das Schiff mit einer Souveränität, als flögen sie es seit Jahrzehnten.
    Rhodan spürte ein gleichmäßiges Vibrieren, das vom Boden ausging. Gleichzeitig hörte er ein fortgesetztes, fernes Donnern. Pounder hatte die Impulstriebwerke gezündet. Es waren sechzehn, in gleichmäßigem Abstand in dem Wulst angeordnet, der den Rumpf des Schiffs auf Äquatorhöhe säumte. Die Triebwerke machten sich daran, die absurd hohe Fahrt der TOSOMA aufzuzehren.
    Es war ein extravagantes Manöver, notwendig geworden durch den unkontrollierten Sturz des Schiffs. Die TOSOMA verfügte selbstverständlich über Antigravprojektoren. Hätte sich das Schiff in geringerem Tempo der Erdoberfläche genähert, die Projektoren hätten es sanft schwebend, als handele es sich um ein gasgefülltes Luftschiff, der Erde entgegengetragen. Und dazu mit einem Bruchteil des Energieaufwands.
    Aber eben auch mit einem Bruchteil des Effekts.
    Jemand schaltete eine Außenkamera auf das große Holo, das unter der Zentraledecke schwebte. Die sonnenhelle Glut erzeugte unwirklich scharfe Konturen, arbeitete die Silhouette ihrer Beute heraus. Ein langer Torpedo, aus dessen Mitte eine Kugel wuchs. Als handele es sich um einen Pfeil, der einen Apfel aufgespießt hatte und auf halbem Weg stecken geblieben war.
    Die NESBITT-BRECK.
    Das topsidische Schiff, das sie der Hölle Gols entrissen hatten, war mittels für das menschliche Auge unsichtbarer Traktorstrahlen an den Rumpf der TOSOMA gekoppelt. Die NESBITT-BRECK hätte aus eigener Kraft landen können, aber Pounder und Bull hatten im Traum nicht daran gedacht. Die Erneuerung der Bordrechner wäre noch lange nicht weit genug, um ein solches Manöver zu verantworten, hatte Bull protestiert.
    Rhodan hatte es stehen lassen, obwohl ihm klar gewesen war, dass es sich nur um einen Vorwand handelte. Die NESBITT-BRECK war ihre Beute. Und als solche wollten Bull und Pounder sie der Menschheit präsentieren.
    Unter der TOSOMA erstreckte sich jetzt eine endlose Fläche aus Braun- und Grauschattierungen. Die Wüste Gobi. Weitgehend menschenleer, unwirtlich. Aus dem Braun schälten sich die Umrisse eines Salzsees heraus. An seinen Ufern lag die Stadt, die Perry Rhodan vor zweieinhalb Monaten gegründet hatte: Terrania.
    Rhodan stellte erleichtert fest, dass die verkohlte Fläche, die auf der dem See abgewandten Seite bis nahe an die Stadt gereicht hatte, verschwunden war. Iwan Goratschin hatte vor wenigen Wochen erst dort seine mörderische Gabe entfesselt. Das Ziel des Zündermutanten war das große Schiff der Fantan gewesen. Goratschin hatte mehrere Atomexplosionen ausgelöst. Keine davon hatte das Schiff gefährden können, aber sie hatten die Wüste verheert. Jetzt waren keine Spuren mehr zu sehen. Sandstürme hatten die Wunden zugedeckt, die seine Gabe gerissen hatte. Und eine glückliche Fügung hatte es gewollt, dass die Winde den

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