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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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du?«, herrschte der Arkonide die Positronik an. »Ausweichmanöver!«
    »Unmöglich«, kam die Antwort. »Fesselfelder halten uns fest. Ich leite alle verfügbaren Energien auf den Schirm.«
    »Aber wir müssen weg!«, brüllte Crest. Der Helm hatte sich weiter verdunkelt, dämpfte das Gleißen auf ein für das Auge erträgliches Maß.
    »Schirmauslastung neunundachtzig Prozent«, sagte die Anzugpositronik. »Belastung steigt weiter.«
    Dem Arkoniden gelang es irgendwie, sich umzudrehen. Die beiden Menschen waren unmittelbar hinter ihm. Sengu stand einfach da, als ginge ihn das Geschehen nichts an. Ariane Colas hatte beide Arme hochgerissen, hielt sie vor das Gesicht. Sie brüllte schrill und unverständlich.
    »Vierundneunzig Prozent«, sagte die Positronik.
    Schweiß brach Crest aus allen Poren. Angst? Oder kroch bereits Hitze durch den strapazierten Schirm und heizte den Anzug auf?
    »Siebenundneunzig Prozent.«
    Der Schirmgenerator heulte auf, übertönte die schrillen Angstschreie der jungen Frau.
    »Neunundneunzig Prozent«, sagte die Positronik.
    Er würde sterben, erkannte Crest. Es gab kein Entkommen. Der alte Arkonide stellte es mit einer inneren Ruhe fest, die ihn selbst verblüffte.
    »99,6 Prozent.«
    Altersweisheit? Oder hatte er sich nach den Anschlägen, die er auf Arkon überlebt hatte, an den Tod gewöhnt? Oder war es einfach nur Resignation? Gab er auf?
    »Einhundert Prozent.«
    Das Heulen des Schirmgenerators wurde zu einem Jaulen, das in den Ohren schmerzte. Der Anzug war an seiner Belastungsgrenze angelangt. Ein technisches Gerät, schoss es Crest durch den Kopf, das uralt war, zehntausend irdische Jahre.
    »Belastung konstant«, sagte die Positronik.
    Zehntausend Jahre. So alt wie diese Anlage. Um ein Vielfaches älter als er selbst, der das ewige Leben suchte – und nun den Tod in einem Tunnel unter dem Ozean einer abgelegenen Primitivwelt fand. Er ...
    Das Gleißen brach ab. Das Jaulen des Schirmgenerators steigerte sich auf eine neue Höhe, als könne das Aggregat nicht fassen, was geschehen war. Dann brach es abrupt ab.
    Stille.
    Ungläubige Stille.
    »W... was war das?«, fragte Wuriu Sengu.
    »Eine Sicherung gegen Unbefugte, vermute ich«, antwortete Crest. Unvermittelt hatte Gewissheit die Todesangst abgelöst. Seine rechte Hand fuhr an den Oberschenkel, ballte sich zur Faust und schlug zu. Er spürte den Schlag – nicht schmerzhaft, dafür sorgte der Anzug –, aber er spürte ihn. Er lebte.
    »W... wir leben«, stellte der Japaner in diesem Moment fest. »Wieso? Wir sind nicht befugt. Der Schirm meines Anzugs war zu einhundert Prozent ausgelastet. Ein paar Watt mehr, und ...«
    »... und wir wären Toast gewesen, wie man auf der Erde zu sagen pflegt«, brachte Crest den Satz zu Ende. Ein Gedanke kam ihm. Ihre Anzüge waren zehntausend Jahre alt. Ebenso wie diese Anlage. Ihre Anzüge kamen aus der TOSOMA, ebenso wie der oder die Erbauer. Also ...
    »Das war ein Test!«, erkannte Crest. »Eine Zugangskontrolle.«
    »Und ... und wir haben bestanden?«, meldete sich Ariane Colas zu Wort.
    »Offenbar.« Crest holte tief Luft. Ein Hochgefühl ergriff ihn. Sie hatten bestanden! »Weiter?«, fragte der Arkonide.
    »Weiter«, antworteten die beiden Menschen gleichzeitig.
    Sie setzten ihren Vormarsch fort. Das Kabel, das sie zu ihrem Ausgangspunkt zurückführen sollte, war verglüht. Crest sorgte es nicht. Das hier war kein Labyrinth, wie es der legendäre Theseus vorgefunden hatte. Die Prüfungen, die es hier zu bestehen gab, waren anderer Natur.
    Ohne einen weiteren Zwischenfall erreichten sie den Roboter. Er war unversehrt und hatte vor einem Schott aus Arkonstahl Halt gemacht. Er glitt zur Seite, um dem Arkoniden und den beiden Menschen den Durchgang zu gewähren.
    »Sengu, wären Sie so freundlich ...?«
    Der Japaner verstand augenblicklich. Er nahm die Hand von Ariane Colas, um mit ihr einen mentalen Block zu bilden. Dann schloss er die Augen, konzentrierte sich auf seine Spähergabe.
    Was mochte sich hinter diesem Schott befinden? Eine geheime, zweite Steuerzentrale? Die eigentliche Station? War die Kuppel nur dazu gedacht, Feinde darüber hinwegzutäuschen, dass die wahre Zuflucht tief unter dem Meeresboden versteckt war. Oder – was für ein verrückter Gedanke! – erwartete sie hinter diesem Schott vielleicht der Kommandant? Der Mann, der unsterblich sein mochte?
    Crest hörte hinter sich ein Surren. Der Roboter sagte: »Tritt zur Seite, Crest!«
    Der Arkonide wandte sich um. Die

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