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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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verstrahlten Sand weg von Terrania getragen hatten.
    »Es ist ein unvergleichliches Gefühl, in die Heimat zurückzukehren«, hörte Rhodan eine Stimme. »Nicht wahr?« Die Stimme sprach Englisch, aber mit einem harten, an Russisch erinnernden Akzent, und sie war ungewöhnlich tief.
    Rhodan wandte den Kopf. Malikk, der erste Botschafter der Ferronen, war neben ihn getreten. Er hatte sein Englisch von der ehemaligen Kosmonautin Darja Morosowa gelernt, die im Wega-System als Botschafterin der Menschheit geblieben war.
    »Das ist es«, stimmte Rhodan zu. »Insbesondere, da ich in letzter Zeit mehr als einmal daran gezweifelt habe, sie jemals wiederzusehen.«
    Malikk nickte wortlos. Eine irdische Geste, die er bewusst einsetzte. Malikk war ein Ferrone mittleren Alters, ein ehemaliger Gesandter des Thort, und mithin ein erfahrener Diplomat, der seit Jahrzehnten zwischen den vielen Stämmen und Völkergruppen der Wega-Bewohner vermittelte.
    Malikk war die eigentliche Fracht der TOSOMA. Über tausend Ferronen begleiteten ihn, um eine Gesandtschaft ihres Volkes auf der Erde zu gründen. Die Wega-Bewohner brachten ihr Know-how und ihre Technologie mit sich. Bescheiden im Vergleich zu dem, was die Arkoniden zu bieten hatten, aber verglichen mit der irdischen Technologie des Jahres 2036 immer noch eindrucksvoll. Und: Im Gegensatz zur arkonidischen Märchentechnik lag die ferronische in ihrer Reichweite. Rhodan war als ehemaliger Testpilot und Astronaut ein Realist in technologischen Fragen: Wie Pounder und seine Besatzung die TOSOMA beherrschten, belegte eindrucksvoll, dass Menschen die arkonidische Technologie zu bedienen wussten. Aber sie in ihrer Gänze zu verstehen, selbst Schiffe zu bauen wie die TOSOMA, stellte eine völlig andere Größenordnung dar.
    »Es ist Ihre Stadt?«, fragte Malikk.
    »Terrania? Es ist meine Heimat, ja.«
    »Ich habe mir die Erde während unseres Anflugs genau angesehen«, sagte Malikk. »Sie ist eine kleine, aber bemerkenswert vielfältige Welt. Diese Wüste scheint mir nicht der am besten geeignete Ort für eine Hauptstadt.«
    Rhodan musterte sein Gegenüber forschend. Ferronen waren verblüffend menschenähnlich, aber gleichzeitig ein Rätsel. Rhodan dachte an Thorta, die Hauptstadt der Ferronen. Von Thorta aus wurden mehrere Planeten und Monde regiert. Die Stadt musste über einhundert Millionen Einwohner haben. Auf der Erde gab es nichts Vergleichbares. Der Großraum Tokio, das chinesische Perlfluss-Konglomerat, die zentraleuropäische Ballung verblassten neben Thorta.
    In Terrania lebten nicht einmal eine Million Menschen. Die meisten davon immer noch in den Zeltstädten, die sich um die innere Stadt gruppierten.
    Musste Malikk nicht abgrundtief enttäuscht sein?
    Rhodan schüttelte den Gedanken ab. »Sie haben recht«, sagte er. »Auf den ersten Blick scheint die Wüste ungeeignet. Aber für meine Zwecke war sie der perfekte Ort: Wir mussten die STARDUST mit Crest an einem abgelegenen Ort zu Boden bringen. Nur so hatten wir eine Chance, gegen die irdischen Großmächte zu bestehen, die Zerstrittenheit der Menschen zu beenden.«
    Der ferronische Gesandte war mit der politischen Situation auf der Erde vertraut. Rhodan hatte keinen Sinn darin gesehen, ein Lügengebilde zu errichten, das bereits beim Blick aus dem Orbit haltlos in sich zusammenstürzen würde.
    Malikk dachte kurz nach, dann sagte er: »Ich verstehe. Wir Ferronen kennen Zerstrittenheit nur zu gut. Einst hat sich unser Volk selbst an den Abgrund gebracht. Wäre der erste Thort nicht auf den Plan getreten und hätte das Dunkle Zeitalter beendet ... wir würden heute noch in Höhlen hausen. Wenn unser Volk überhaupt überlebt hätte.« Malikk fixierte Rhodan mit seinen tief unter der vorgewölbten Stirn liegenden Augen. »Der erste Thort hatte mächtige Verbündete. Ke-Lon. Das Netz der Transmitter. Sie, Rhodan, hatten nur den Glauben daran, richtig zu handeln.«
    »Ich habe getan, was notwendig war.« Rhodan drehte den Kopf weg. Der Blick des Ferronen war ihm unangenehm – ebenso wie seine Worte. »Jeder andere hätte an meiner Stelle gehandelt wie ich.«
    »Das bezweifle ich.«
    Stille folgte. Malikk schien das Unbehagen seines Gegenübers zu spüren. Er zeigte auf ein Holo, das die Stadt Terrania abbildete. »Was hat es mit diesem Turm in der Mitte der Stadt auf sich? Er scheint in den Himmel zu wachsen.«
    »Das ist gut möglich.« In Rhodans Abwesenheit war der Turm um mehrere Stockwerke gewachsen. Es mussten bald einhundert

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