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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Anfang, aber wir haben nicht den Anspruch, das Rad neu zu erfinden. Wir schöpfen aus vorhandenen Quellen. Wie Sie es ja bereits getan haben, Sir. ›Erde‹ ist eine Bezeichnung, die nur taugt, solange es nur einen bewohnbaren Planeten gibt. Wie wir jetzt wissen, existieren unendlich viele. Also ›Terra‹, aus dem Lateinischen. Dasselbe gilt für die Sonne und den Mond. Im Terranischen nennen wir sie ›Sol‹ und ›Luna‹. Wir ...«
    »Das sind richtige und wegweisende Überlegungen, Mister Enriquez.« Rhodan hob die Hand. Die Menschheit würde eine gemeinsame Sprache brauchen, um ihren Weg zu gehen. Aber zuerst musste er seinen eigenen Weg finden. Die Vollversammlung begann in wenigen Stunden. »Darf ich Sie dennoch bitten, sie ein anderes mal vorzutragen? Dringende Geschäfte warten auf mich ...«
    Adams straffte sich, als ginge ihm in diesem Moment auf, wie unhöflich er eigentlich war. Er trat vor den Mann mit dem Visier. »Ihre Rede, Sir, nicht?«
    »Ja.«
    »Ich bin gespannt auf Ihre Worte.«
    »Das können Sie auch sein.« Rhodan ging demonstrativ zur Tür. Die Besucher verstanden den Wink und gingen.
    Rhodan holte tief Luft, trat an den Rand der Etage und blickte über die Stadt. Er fragte sich, was er den Menschen sagen sollte.

10.
    Crest da Zoltral
    Vor den Azoren
     
    Crest da Zoltral rannte durch den Tunnel, der die verborgene Station mit der Kuppel verband.
    Sein Atem ging stoßweise, sein Puls hämmerte, und mehr als einmal stolperte er auf dem unebenen Boden, den provisorische Lichter nur spärlich erhellten.
    Die Schriftrolle drückte er so fest gegen die Brust, dass es schmerzte. Als hinge sein Leben davon ab. Der Drang, einfach stehen zu bleiben, die Rolle unter der Jacke hervorzuziehen und zu lesen, war beinahe übermächtig. Doch der alte Arkonide widerstand ihm. Gleich!, sagte er sich immer wieder. In meiner Kabine, ungestört!
    Während er rannte, gingen ihm immer wieder die beiden Sätze durch den Kopf, die er zu lesen vermocht hatte, bevor er die Rolle heimlich eingesteckt hatte.
    »Heute musste ich Cunor begraben, meinen letzten Gefährten aus den alten Tagen. Er war ein alter Mann geworden.«
    Eine Person, die berichtet, dass sie eine zweite begraben hat. Zwei Personen – und in der geheimen Station existierten zwei Kälteschlafliegen, beide benutzt.
    Crest kannte den Namen Cunor. Ein üblicher Vorname, der seit der Anfangszeit des Imperiums immer wieder für eine oder zwei Generationen in Mode gewesen war, um dann als altmodisch selten zu werden, um wiederum von späteren Generationen als neu und unverbraucht wiederentdeckt zu werden.
    Der Tote musste also ein Arkonide gewesen sein. Obwohl er begraben wurde, was eine irdische Sitte darstellte.
    Das wiederum bedeutete, dass die Person, die ihn begraben hatte, ebenfalls ein Arkonide gewesen war. Und dieser Arkonide betonte, dass Cunor ein alter Mann geworden war.
    Wieso diese Betonung? Sollte der Schreiber etwa nicht alt geworden sein?
    Crest war ein Derengar. Ein Wissenschaftler, zu dessen Gebieten nicht zuletzt die historische Forschung gehörte. Skepsis gehörte zum Grundgerüst seines Handwerks. Arkoniden neigten dazu, Entdeckungen in das Bild einzuordnen, das sie sich bereits gemacht hatten. Man sah, was man sehen wollte.
    Das galt auch in diesem Fall. Aber: Zu dem Bild gehörte die DNS, die sie in der Kuppel gefunden hatten. Telomere, die nicht verkürzt waren und damit Zellen, die potenziell unsterblich waren. Und er, Crest, war auf der Suche nach der Unsterblichkeit zur Erde gekommen.
    Unter diesen Umständen war seine Schlussfolgerung nicht weit hergeholt, sondern plausibel. Und womöglich würde der gesamte Text der Schriftrolle den Beweis für seine Vermutungen erbringen.
    Crest erreichte das Ende des Tunnels. Er trat in die Kuppel und musste für einen Augenblick innehalten und sich gegen die Wand stützen.
    Es gibt die Unsterblichkeit!, schoss es ihm durch den Kopf. Sie ist keine Legende! Und ich bin an den richtigen Ort gekommen!
    Als er sich wieder einigermaßen sicher auf den Beinen fühlte, eilte er weiter. Der Arkonide nahm seine Umgebung wie aus weiter Ferne wahr. Immer wieder begegnete er Menschen. Es waren Forscher und Spezialisten, die versuchten, die Kuppel und ihre Anlagen zu verstehen. Sie grüßten ihn respektvoll. Er grüßte flüchtig zurück und eilte weiter.
    Niemand hielt ihn auf. Er war eine Respektsperson für die Menschen. Und zugleich, vermutete Crest, kam ihm ein irdisches Klischee zugute: das des

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