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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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zerstreuten Professors, der so sehr in der Welt seiner eigenen Gedanken gefangen war, dass er kaum noch Notiz von der Welt um ihn herum nahm.
    Er gelangte zum zentralen Antigravschacht. Das Energiefeld trug ihn in die Höhe. Quälend langsam, wie es Crest schien.
    Der Arkonide dachte wieder an den Bericht. Der Kommandant der Kuppel musste ihn verfasst haben. Wer sonst? Würde er endlich seinen Namen erfahren? Und würde ihm der Bericht vielleicht sogar den Weg zur Unsterblichkeit weisen?
    Crest verließ den Antigravschacht an dem Stockwerk, auf dem seine Kabine lag. Keine zehn Türen trennten ihn mehr von seinem Ziel.
    Und eine Echse mit einer Augenklappe und einer Umhängetasche.
    Sie stand im Korridor und rief: »Crest da Zoltral! Was für eine glückliche Fügung, Sie anzutreffen!«
    Die Echse sprach Arkonidisch ohne die Hilfe eines Translators. Sie beherrschte die Sprache akzentfrei. Nur ein unterschwelliges Hauchen verriet, dass ihre Sprechwerkzeuge ein Kunststück vollbrachten, für das sie nicht ausgelegt waren.
    »Trker-Hon! Schön, Sie zu sehen!« Crest machte keine Anstalten anzuhalten. »Ich wünsche Ihnen einen guten Tag!«
    Er wollte an dem Topsider vorbeischlüpfen, aber Trker-Hon machte einen Schritt zur Seite und versperrte ihm den Weg.
    Crest hielt an. Was fiel dem Topsider ein? Sein Puls hämmerte. Die Schriftrolle, die gegen seine Brust drückte, schien brennend heiß. Der Arkonide wollte weiter. Nur wie? Trker-Hon war alt, aber das galt auch für ihn selbst, Crest. Und Topsider waren Arkoniden körperlich deutlich überlegen, allein schon deshalb, weil auf ihrer Heimatwelt eine um ein Fünftel höhere Schwerkraft herrschte als auf Arkon.
    »Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich, Crest?«
    Nicht einen einzigen!, dachte der Arkonide. Doch er sagte es nicht. Selbst eine höfliche Ablehnung hätte ungewollte Aufmerksamkeit auf ihn gezogen.
    »Einen kurzen«, antwortete Crest. »Wie kann ich Ihnen helfen, Trker-Hon?«
    »Nun ...« Der Topsider streckte seinen Schwanz aus und lehnte sich dagegen, als mache er es sich für einen längeren Zeitraum gemütlich. »Ich hatte in den letzten Wochen, seit ich auf die Erde gekommen bin, Zeit zum Nachdenken. Diese Menschen sind faszinierend. Ihre Gesellschaften stehen vor einem Umbruch, der schwindelerregend ist. Sie vollziehen den Schritt von einer planetengebundenen Kultur zu einer raumfahrenden Kultur in Wochen und Monaten – einen Entwicklungsschritt, der für gewöhnlich Jahrhunderte in Anspruch nimmt. Und der dennoch, wie Sie ja als Derengar sicher wissen, oft in einer Katastrophe endet, die zum Erlöschen von Zivilisationen führt.«
    Wollte der Topsider ihn mitten im Korridor in eine philosophische Diskussion verwickeln? Crest mühte sich vergeblich, die Miene oder Körpersprache Trker-Hons zu lesen. Als Echse hatte der Topsider keine mit Arkoniden oder Menschen vergleichbare Mimik. Und was seine Körpersprache anging: Sie war nicht vorhanden. Trker-Hon schien für einen Arkoniden oft wie zufällig in der Bewegung erstarrt.
    »Sie haben recht«, entgegnete Crest ebenso höflich wie unverbindlich. »Wir leben in interessanten Zeiten.« Der Arkonide fragte sich, ob sein Gegenüber den chinesischen Fluch kannte, auf den er anspielte.
    Trker-Hons Kopf wackelte hin und her. Zufall? Eine Nachahmung der menschlichen Geste des Kopfschüttelns? Oder ein Zeichen der Erheiterung?
    »Und an einem interessanten Ort«, sagte der Topsider. Er hob einen Arm und rückte die leuchtend rote Stoffklappe zurecht, die er über dem linken Auge trug. Crest wurde bewusst, dass er den Echsenabkömmling, der sich als »Weiser« bezeichnete, nie danach gefragt hatte, was mit seinem Auge geschehen war. Die topsidische Technologie war nicht so fortgeschritten wie die arkonidische, aber musste sie nicht ausreichen, um ein Auge zu ersetzen? Oder hinderte Trker-Hon seine Weltanschauung daran, angemessene medizinische Hilfe zu suchen?
    »Topsider und Arkoniden scheinen einander unendlich fremd, nicht?«, sagte Trker-Hon, als erriete er Crests Gedanken. »Sie sind Säugetiere, wir Echsen. Die Arkoniden sind eine alte, ehrwürdige Zivilisation, wir Topsider sind jung, ungestüm und – wie ich eingestehen muss – zuweilen etwas grob. Und doch existieren erstaunliche Übereinstimmungen zwischen unseren Kulturen.«
    Crest spürte die Rolle, die gegen seine Brust drückte. Er hatte jetzt keinen Sinn für müßiges Philosophieren. »Trker-Hon, hören Sie, ich ...«
    »Nur einen kurzen

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