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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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deren Fremdartigkeit uns den Atem verschlagen wird. Und jede einzelne Begegnung wird uns einen Schritt weiter auf dem langen Weg bringen, uns selbst zu verstehen.«
    Er schwieg, ließ seine Worte wirken. In seinen Gedanken flüsterte wieder die Stimme. »Komm, Perry Rhodan!«, bat sie. »Ich brauche dich!« Einige Augenblicke lang war er wieder allein im All, stürzte er dem unmöglichen, halbierten Planeten entgegen, spürte er die Hitze, als die Stadt näher kam und ...
    Rhodan schüttelte die übermächtigen Bilder ab, kehrte zurück in das Zelt in der Wüste, das keines war, zurück zu den Tausenden, den Milliarden, die auf seine nächsten Worte warteten.
    »Diese Stadt Terrania zeigt uns im Kleinen auf, welche gewaltigen Aufgaben vor uns liegen. Terrania ist buchstäblich aus dem Nichts entstanden. Vor zwei Monaten war dieser Fleck Erde öde Wüste. Nun ist er die Heimat von beinahe zwei Millionen Menschen. Menschen aus allen Ländern, aus Hunderten verschiedenen Kulturen, die Hunderte verschiedene Sprachen sprechen. Sie benötigen ein Dach über dem Kopf, Wasser, um ihren Durst zu löschen, Essen, um ihren Hunger zu stillen, sie benötigen Energie, Verwaltung, Aufgaben, die sie erfüllen. Die Bürger Terranias haben sich all das selbst erschaffen. Sie haben aufgezeigt, wozu Menschen fähig sind, wenn sie nur ihre Vorurteile und Ängste ablegen und ihre Fähigkeiten und Talente bündeln.«
    Seine Kehle war plötzlich ausgetrocknet. Rhodan trank zwei, drei Schlucke aus dem Glas.
    »Und doch braucht es eine Führung, eine Koordination, soll Terrania weiter gedeihen, soll aus der Erde Terra werden und aus der Menschheit Terraner. Diese Führung benötigt Geduld und Fingerspitzengefühl, Gewissenhaftigkeit, Hingabe zum Detail, ein gutes Ohr – Eigenschaften, so scheint es mir, die einem ehemaligen Astronauten nicht fremd sind, der sich in der Bürokratie der NASA behauptet und Raketen in den Orbit gebracht hat, die den geringsten Fehler mit beeindruckenden Explosionen quittiert haben.«
    Diesmal war das Lachen der Delegierten lauter, wie befreit.
    »Doch Terra, die Menschheit, sind weder eine verkrustete Bürokratie noch eine Maschine. Die Größe der Aufgaben, die vor uns liegen, sind für den gewöhnlichen Verstand kaum zu bewältigen. Terra benötigt einen Administrator mit außergewöhnlichen Fähigkeiten.«
    Das Lachen verstummte, machte stillem Ernst Platz. Die Delegierten erwarteten von ihm endlich den entscheidenden Satz. Wann würde Rhodan endlich seine Kandidatur ankündigen?
    »Ich kenne einen Mann, der in idealer Weise alle Fähigkeiten mit sich bringt, die der Administrator benötigt«, sagte Rhodan. »Einen Mann, der niemals ruht. Einen Mann, der niemals vergisst. Einen Mann, der dem vermeintlich unwichtigen Detail die Aufmerksamkeit zukommen lässt, die es verdient. Einen Mann mit Erfahrung. Einen Mann, der sich niemals aus der Ruhe bringen lässt. Einen Mann, der den Menschen kennt und dennoch liebt. Der Freunde und Helfer überall auf der Welt hat, der rasch Freunde gewinnt.«
    Rhodan hörte kratzende Geräusche. Es stammte von Sohlen, die nervös über den Boden strichen.
    »Sie kennen diesen Mann. Vor wenigen Minuten noch stand er an diesem Rednerpult. Sein Name ist Homer G. Adams!«

14.
    Crest da Zoltral
    Azoren
     
    Crest da Zoltral gab sich einen Ruck, trat auf die Terrasse.
    »Doktor Haggard, Fulkar«, begrüßte Crest die beiden Männer. »Bitte entschuldigen Sie meine ... meine Reaktion. Ich hatte nicht damit gerechnet, Sie hier anzutreffen.«
    Manoli ging an den Tisch, der am Rand der Terrasse stand, nahm einen Stuhl und brachte ihn zu Crest. »Möchten Sie sich setzen?«
    »Nicht nötig. Ich denke ... ein Gefühl sagt mir, dass das hier nicht lange dauern wird, oder?«
    Manoli schüttelte wortlos den Kopf. Er stellte den Stuhl neben dem Arkoniden ab und ging zu den anderen Ärzten.
    »Meine Herren«, sagte Crest mit einer Stimme, von der er hoffte, dass sie beherrscht und fest klang, »Sie haben mich gerufen. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Die Ärzte tauschten wortlos Blicke aus, als wären sie sich nicht einig, wer das Wort ergreifen sollte. Haggard stellte verlegen den Drink auf dem Tisch ab. Der Australier war ein athletischer Mann, ein passionierter Rugby-Spieler, dem man zu Unrecht Oberflächlichkeit unterstellte, sah man ihn zum ersten Mal. Tatsächlich war Haggard ein Idealist, der die Prämie seines Nobelpreises in eine Klinik in Äthiopien gesteckt hatte, um die immerzu neu

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