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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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beste Freund, den ein Mensch sich wünschen kann, Reg.« Rhodan gab seinem Kameraden einen Klaps auf die Schulter und wandte sich zu der schmalen Treppe, die auf die Bühne führte.
    Der Beifall begleitete ihn auf dem Weg zum Pult, wo ihn Adams mit einem festen Handschlag begrüßte. Rhodan stellte sich hinter das Pult, kramte den Zettel mit seinen Notizen aus der Tasche, entfaltete und glättete ihn.
    Der Zettel stammte aus einem Taschenkalender chinesischer Herkunft. Das Papier war gelb, ein mit roten Strichen gezeichneter Drache schlängelte sich entlang der Ränder.
    Eine Handvoll Stichwörter stand auf dem Zettel. Sie würden genügen.
    Perry Rhodan nahm das Glas, das man für ihn bereitgestellt hatte, und trank daraus. Nach und nach erstarb das Klatschen, machte erwartungsvoller Stille Platz.
    Rhodan sah in das grelle Licht der Scheinwerfer. Hinter der weißen Wand aus Licht wusste er die knapp viertausend Delegierten, wusste er die Kameras, die seine Worte aufzeichnen und in den letzten Winkel der Erde übertragen würden. Mehrere Milliarden Menschen warteten in diesen Momenten darauf, was er sagen würde.
    Perry Rhodan stellte das Wasserglas ab und sagte: »Terraner!«
    Er spürte die Verblüffung, dann ging die Stille abrupt in Applaus über. Als er nach einer Minute, die Rhodan wie eine kleine Ewigkeit vorkam, endete, begann Rhodan seine Rede.
    »Es ist keine drei Monate her, dass ich die STARDUST am Ufer des Goshun-Salzsees zu Boden gebracht habe. Einem der unleugbar unwirtlichsten Orte unseres Heimatplaneten – und am falschen Ort. Die Gobi gehörte der Volksrepublik China, die STARDUST den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Landung machte uns – Reginald Bull, Doktor Eric Manoli, Clark G. Flipper und mich selbst – zu Verrätern an unserer Nation. Die einzig zu klärende Frage, so schien es, war, wer unserer zuerst habhaft würde. Ob wir in einem Folterkeller des chinesischen Geheimdiensts sterben würden oder als abgeurteilte Hochverräter in unserem Heimatland.«
    Und einer von uns, dachte Rhodan, hat tatsächlich mit dem Leben bezahlt. Es war ausgerechnet Clark gewesen, der sich für Politik nicht interessiert hatte – um sich später, im entscheidenden Augenblick, für Rhodans Sache zu opfern.
    »Unsere Aussichten waren trübe«, fuhr Rhodan fort, »dennoch zögerten wir nicht. Wir schuldeten es der Menschlichkeit und der Menschheit. An Bord der STARDUST brachten wir den arkonidischen Gelehrten Crest da Zoltral zur Erde. Vom Tod gezeichnet und auf unsere Hilfe angewiesen. Auf unsere Menschlichkeit. Und gleichzeitig war die Menschheit auf diesen Mann angewiesen. Die Arkoniden ähneln uns Menschen in verblüffender Weise. Gleichzeitig sind sie uns fremd – und uns Menschen in märchenhafter Weise überlegen.«
    Er zeigte hinaus in die Nacht, wo Positionslichter den gewaltigen Rumpf der TOSOMA markierten.
    »Das Raumschiff, mit dem die Arkoniden zum Mond gekommen waren, war eine stählerne Kugel mit einem Durchmesser von fünfhundert Metern. Dieses Schiff – die AETRON – vermochte es, von Stern zu Stern zu fliegen. Entfernungen zu überbrücken, die der menschliche Verstand nicht einmal in Ansätzen zu begreifen vermag. Doch der Mensch kann träumen. Seit dem Anbeginn seiner Existenz träumt der Mensch davon, herauszufinden, was hinter dem nächsten Hügel liegt, hinter dem Horizont. Träumt er davon, über sich selbst hinauszuwachsen.«
    Die AETRON war inzwischen vernichtet, war zusammen mit ihrer Besatzung ein Opfer der menschlichen Angst vor dem Fremden geworden. Doch die TOSOMA stellte für die Menschheit mehr als nur einen ebenbürtigen Ersatz dar.
    »Die Begegnung mit den Arkoniden machte aus diesen Träumen schlagartig Realität. Diese Begegnung war ein Augenblick, dessen Bedeutung nicht überschätzt werden kann. Für mich ist es der Augenblick, der mich bis an das Ende meines Lebens begleiten wird, in jeder Einzelheit.«
    Rhodan nahm das Glas auf, trank von dem kühlen Wasser.
    »Aber ich sage Ihnen: Im Vergleich zu diesem Tag verblasst er. Niemals zuvor haben wir Menschen es vermocht, unsere Streitigkeiten beizulegen. Niemals zuvor haben wir uns der Erkenntnis gestellt, dass uns unendlich mehr verbindet als uns trennt. Dass der Nachbar, der anderen Gewohnheiten folgt, der Fremde, der einen anderen Glauben praktiziert, der Angehörige einer anderen Nation nicht unser Feind ist, sondern unser Gefährte. Wir sind Menschen, Terraner. Das ist, was zählt.«
    Beifall brandete auf. Rhodan

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