Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
wie wir. Sie reden sich Dinge ein.« Er zuckte die Achseln. Die Einsicht schien ihm keine Genugtuung zu bereiten. »Allerdings haben wir in den letzten Wochen Dinge erlebt, die wir nicht für möglich gehalten haben.« Er tätschelte die Steuerung der NESBITT-BRECK beinahe zärtlich. »Aber Unsterblichkeit? Nein. Das ist zu weit hergeholt.«
    »Es ist nur folgerichtig!«, widersprach Thora scharf. »Eine Kultur, die Transmitter konstruieren kann, kann auch die Alterung besiegen.«
    »Das ist ein frommer Wunsch! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein kluger Kopf wie Crest ...« Bull brach ab, als ein Funkspruch hereinkam. Er kam von der Kuppel am Meeresboden. »Einen Augenblick.« Der ehemalige Astronaut lauschte, dann sagte er tonlos. »Crest, er ist in der Kuppel. Im Raum mit dem Transmitter. Tatjana Michalowna und Trker-Hon sind bei ihm. Sie haben die Wachen ausgeschaltet ...«
    Einige Augenblicke lang herrschte Stille in der Zentrale. Thora brach sie. Leise, ohne einen Unterton von Streit, fragte die Arkonidin: »Und was sagen Sie jetzt, Mister Bull?«
    »Ich ...« Bull strich sich über das Bürstenhaar. Er straffte sich. »Ich sage: ›Volle Kraft voraus!‹«
    Reginald Bull beugte sich über die Steuerung, und die NESBITT-BRECK tauchte mit dem spitzen Bug voraus ins Wasser, einem Vogel gleich, der unter der Wasseroberfläche einen Beutefisch ausgemacht hatte.
    Es gab keinen Schlag, keinen wahrnehmbaren Ruck, als das Schiff das Wasser berührte. Die Andruckabsorber arbeiteten fehlerfrei. Dennoch war die Belastung real – und sie stieg mit jedem Meter, den die NESBITT-BRECK weiter in die Tiefe vorstieß.
    Der Energieschirm konnte das Schiff nicht schützen. Er wäre innerhalb von Sekunden unter der Überlast zusammengebrochen, die die unendlichen, verdampfenden Wassermassen ausgelöst hätten.
    Der Rumpf der NESBITT-BRECK ächzte. Das Tosen der Triebwerke klang gedämpft, wurde von unregelmäßigem Knacken unterbrochen. Reginald Bulls Stirn lag in Furchen, in denen sich Schweißperlen zu Strömen sammelten, die sein Gesicht hinunterliefen. Der ehemalige Astronaut wischte sie mit dem Ärmel weg, ohne aufzusehen. Er musste den Schub genau regulieren. Lag er zu hoch, würde die NESBITT-BRECK der Belastung nicht standhalten und zerbrechen. Lag er zu niedrig, liefen sie Gefahr, zu spät zu kommen, um Crest aufzuhalten.
    Thora nahm Kontakt mit der Kuppelpositronik auf. »Halte Crest auf!«, befahl sie. »Er und seine Begleiter dürfen unter keinen Umständen durch den Transmitter gehen!«
    »Crest da Zoltral ist höherrangig«, antwortete der Rechner. »Du bist nicht berechtigt, mich anzuweisen, in seine persönlichen Entscheidungen einzugreifen, solange er nicht die Kuppel gefährdet.«
    »Crest gefährdet sich selbst! Er ist nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, nachdem er die Nachricht erhalten hat, dass er nur noch wenige Wochen zu leben hat.«
    »Das ist eine Mutmaßung. Kannst du sie belegen?«
    »Ich ...« Thora überlegte, dann schlug sie mit der Faust in die flache Hand. »Analysiere sein Verhalten der letzten Stunden! Ist es ungewöhnlich?«
    »Ja«, gestand die Positronik zu. »Crest scheint etwas zu verbergen zu haben.«
    Thora und Rhodan tauschten einen Blick. Was hatte das zu bedeuten? Bevor die Arkonidin nachfragen konnte, sagte der Rechner: »Deine Behauptung ist ausreichend belegt, um zu handeln. Crest da Zoltral kann den Transmitter zu einem späteren Zeitpunkt benutzen.«
    »Dann halte ihn auf!«
    »Befehl wird ausgeführt ...« Der Rechner schwieg einige Sekunden lang. Dann sagte er: »Ausführung unmöglich. Crest und seine Begleiter haben den Schirmgenerator aktiviert, der zum Schutz des Transmitters installiert wurde.«
    »Verdammt!« Thora stieß einen Fluch aus, den sie von den Menschen gelernt hatte. »Wie viele autonome Maschinen mit der Kapazität, einen Schutzschirm zu brechen, besitzt du?«
    »Fünf.«
    »Beordere sie augenblicklich in den Transmitterraum!«
    Rhodan, der das Gespräch bislang stumm verfolgt hatte, meldete sich zu Wort. »Thora, ich halte das für keine gute ...«
    Sie brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen. »Wir haben keine Zeit für Diskussionen. Sehen Sie!«
    Ein neues Holo war in der Zentrale entstanden. Es zeigte den Transmitterraum, musste von der Kamera einer der Maschinen gespeist werden, die Thora angefordert hatte. Crest und Tatjana Michalowna trugen Kampfanzüge, der Topsider Trker-Hon wie üblich seine Umhängetasche. Es war ein grotesker

Weitere Kostenlose Bücher