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Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Titel: Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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auch begreifen als Gesamtheit der planetaren Bewohner und diese durch Meinungen spalten. Teilen und herrschen. Und um fremde Völker besser spalten zu können, würde man gewiss Wissenschaftler aus Völkern wählen, die sich in deren Mentalität besser einfühlen können, während an einer echten Waffe vornehmlich die Wissenschaftselite Arkons arbeiten würde.«
    »Hervorragende Schlussfolgerung. Sie könnten recht haben, Verehrter«, sagte Crest. »Eine Waffe, die ganze Planeten spalten könnte, ließe der Imperator kaum so vollständig in Händen von Nichtarkoniden.«
    »Es sei denn, man hätte die absolute Kontrolle über diese Nichtarkoniden«, gab Trker-Hon zu bedenken. »Aber wie gewinnt man diese und bewahrt sie?«
    »Die Geschichte lehrt uns, dass keine Kontrolle absolut sein kann. Je fester der Griff, desto eher zerbricht das Festgehaltene und schlüpft durch die Finger.« Crest krampfte eine Hand in sein Gewand, als verspüre er heftigen Schmerz. Michalowna dachte kurz daran, wie wenig sie sich um seinen Zustand kümmern konnten. Bevor sie weiter nach der Unsterblichkeit strebten, bedurfte der Arkonide vor allem der Heilung – etwas, das nicht einmal die hochstehende Medizin der Aras zuwege brachte. Jene, die Unsterblichkeit verhießen, stellten für ihn die letzte Hoffnung dar, wenn es überhaupt eine geben konnte. Und die Zeit lief ihnen davon ...
    »Das alles ist sehr verwirrend. Wir müssen dringend Informationen beschaffen. Suche das Profunde, meide, was dich verwundert, der Starke braucht festen Stand.« Der letzte Satz Trker-Hons klang beinah wie ein Mantra, er gehörte daher wahrscheinlich zu den »Sozialen Weisungen« der Topsider.
    So kamen sie nicht weiter. Tatjana Michalowna dachte noch einmal über alles nach, was sie den Gedanken der Insektoiden hatte entnehmen können.
    »Vielleicht hilft die Information, dass das Imperium den Weltenspalter gegen ein bestimmtes Volk einsetzen will? Der Orgh dachte seltsam abstrakt, ich bin sicher, dass er dieses Volk niemals selbst gesehen hat. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich alles verstanden habe. Es fiel auch kein Name, jedenfalls keiner, den ich identifizieren konnte. Diese Fremden scheinen bei den Orgh keine Primärkollision zu bedeuten – wissen die Geister von Tunguska, was damit gemeint sein soll.«
    Sanft massierte Crest seine Stirn, in den fiebrigen roten Augen stand ein neuer Glanz. Seine Neugierde siegte für den Moment wohl über Schmerz und Erschöpfung. »Sprechen Sie. Egal, wie bedeutungslos es Ihnen vorkommen mag.«
    »Gal-Enn und seine Begleiter betrachteten die Fremden als merkwürdig irrelevant, als gäbe es keine Berührungspunkte zwischen ihnen, außer eben dem Großen Imperium. Daher blieben sie sehr abstrakt, nur gefühlte Orientierungsmuster im Hintergrund, ganz anders als die Arkoniden.«
    »Das spricht dafür, dass die Orgh Aufträge entgegennehmen und umsetzen. Sie haben kein eigenes Interesse im Auge. Warum fürchten sie dann aber unsere Inspektion so sehr?« Trker-Hon rieb über seine Augenklappe. Ob er manchmal Phantomschmerzen spürte?
    »Furcht«, sagte Crest, »ist mitunter eine sehr wirksame Waffe, um Kooperation herbeizuführen. Oft ist diese aber den Fürchtenden selbst inhärent, sie muss kaum von außen induziert werden. Das Schlimmste, was den meisten Wesen zustoßen kann, ist, mit ihren eigenen Mutmaßungen allein zu sein.«
    »Und Sie fragen, welche Vorbehalte Topsid gegenüber Arkon hegen könnte? Arkons Vorstellung von Herrschaft basiert offensichtlich nicht auf gleichberechtigter, gegenseitiger Verständigung.«
    Crest seufzte müde. »Das ist ein schwieriges, weites Feld. Ein sehr weites Feld, Trker-Hon.« Sein Blick mied den direkten Kontakt zu Michalowna und dem Topsider, stattdessen wanderte er zu einem siebeneckigen Fenster und hindurch auf die Dünen Kedhassans, die im schwachen roten Licht der namenlosen Sonne zu einem Meer aus rotschwarzer Finsternis wurden. »Auch wir hatten in unserer langen Geschichte viel zu lernen ... Prozesse, die Ihnen vielleicht noch bevorstehen. Wir ändern uns mit den Zeiten, wissen Sie? Selbst Geschichten, die vor einem Jahrhundert gerühmt wurden, müssen ab und zu neu erzählt werden, damit ihr Geist überdauert.«
    »Sie haben natürlich recht. Auf Topsid verwenden wir das Bild der acht Jahreszeiten einer Zivilisation ...«, begann Trker-Hon.
    Michalowna unterbrach ihn: »Eine wunderbare Diskussion, aber leider zum falschen Zeitpunkt. Auch wenn wir es nicht direkt merken,

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