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Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter

Titel: Perry Rhodan Neo 021 – Der Weltenspalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Huiskes
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vollkommen anderen Design und Technikverständnis.
    Die Ilts verließen sich oft auf ihre Mentalkräfte, um sich das Leben angenehm zu machen, während die Erbauer der Stadt sich auf ihre Technologie und Kunstfertigkeit hatten stützen müssen.
    Sie beobachtete die Ilts. Die meisten gaben vor, keine Notiz von ihnen zu nehmen, aber sie spürte die Neugierde. Versteckte Blicke, das Streifen eines Gedankens – mehr war es nicht, aber es genügte.
    Sie streckte ihrerseits die Gedankenfühler aus. Es war schlimmer, als sie gedacht hatte: Diese Wesen trugen eine schreckliche Last mit sich, mindestens so schwer wie die Orgh. Sie fürchteten sich, sie empfanden nackte Angst um ihr Leben. Und zwar nicht so sehr um ihr eigenes Leben, sondern um das der anderen Ilts. Sie liebten einander wie eine große Familie, in der es zwar Reibereien geben mochte, in der aber einer für den anderen einstand.
    Sie hatten, jedenfalls für Michalowna, das, was sie eine russische Seele nannte. Sie kannte diese Zerrissenheit zwischen Melancholie und dem gleichzeitigen Gefühl des Füreinanderdaseins aus ihrer Kindheit in Sankt Petersburg. Sie wünschte sich manchmal dorthin zurück.
    »Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie und die Orgh vieles gemein haben?«, fragte sie den Ilt an ihrer Hand. Ricle starrte sie entsetzt aus seinen Dackelaugen an. Sie konnte ihn gut verstehen, allein optisch war es eine merkwürdige Vorstellung: die großen, dürren Insektoiden mit den eher untersetzten kleinen Pelzwesen zu vergleichen.
    »Sie fürchten, von den Orgh ausgelöscht zu werden, so, wie diese das Gleiche von den Arkoniden fürchten.« Ihre Stimme klang lauter als beabsichtigt, und mehr als ein Ilt aus ihrer Begleitgruppe sah sie böse an. Was sie sagte, war wie ein Sakrileg. Schließlich kämpften die Ilts um ihr Leben.
    »Dann sollten sie erst recht wissen, wie das ist, und damit aufhören«, flüsterte ein Ilt in ihrem Rücken. »Sie hassen uns.«
    Zu Michalownas Überraschung sprach nun Oger-214. »Wir hassen Sie nicht. Hass ... lässt alles kollidieren.«
    »Warum töten und verfolgen Sie uns dann?« Ricle ließ Michalownas Hand los. Er zitterte am ganzen Körper vor Empörung.
    Oger-214 bewegte seinen Kopf so, dass es wie eine Verbeugung wirkte. »Wir suchen Rettung.«
     
    Sie betraten den von Nurghe bezeichneten Gang, der sich in nichts von all den anderen Höhlenöffnungen unterschied. Aber nach wenigen Schritten öffnete er sich in eine völlig andere Welt: Die Einrichtung schien mit der Ästhetik der Glänzenden Stadt übereinzustimmen. Der gut fünfzig Meter durchmessende Raum war kuppelförmig, mit Betten, die ringsum in drei Ebenen versetzt übereinander angelegt waren. In zwanzig der Betten lagen verwundete Ilts, von unterschiedlich gefärbten Energiefeldern gesichert.
    In der Mitte des Raums erhob sich eine aus drei Strängen bestehende Zentralsäule, die wie gebürsteter Stahl wirkte. Um sie verliefen spiralförmig Glasschläuche, in denen blauweiße Lichtpunkte pulsierten wie kleine, schwache Herzen.
    »Das hier ist unsere Klinik.« Nurghe bleckte seinen Nagezahn. »Genau genommen ist es die der Stadterbauer, aber da sie sie schon lange nicht mehr aufsuchen, betrachten wir sie als unsere. Fragen Sie mich nicht, wie, aber sie funktioniert.« Er wies auf ein freies Bett. »Bitte, legen Sie sich dorthin.«
    Crest tat wie ihm geheißen. Sollte es wirklich möglich sein? Bestand auf dieser seltsamen Welt, die so tot wirkte, die Chance, dass er ins Leben zurückkehrte?
    Der Arkonide spürte eine sanfte Vibration, dann schob sich das Bett in die Höhe und auf die Mittelsäule zu. Als es noch drei Meter entfernt war, glitten plötzlich Tentakel aus der Säule und schlossen sich an die Frontseite des Bettes an. Weitere, viel dünnere, beinahe durchsichtige Kabel schossen aus Kopf- und Seitenteilen des Bettes und betasteten den alten Arkoniden; die Berührung war so leicht, dass er sie normalerweise kaum gespürt hätte. Der Krebsschmerz ließ ihn jedoch beinahe schreien.
    Ich sterbe, dachte er, aber ich will doch leben.
    Ein leises Summen lag in der Luft, es knisterte, als ob jemand eine Folie zerknüllte. Sonst war nichts zu hören, zu riechen oder zu sehen.
    Schließlich verschwanden die dünnen Kabel wieder, die dicken Tentakel lösten sich vom Bett und verschwanden in der Säule, und auch das Bett selbst senkte sich auf seine alte Position. Der Schmerz aber blieb, diesmal wühlte er durch Crests Eingeweide. Der alte Mann

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