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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Zeit an ihre Umwelt angepasst.«
    Er überlegte kurz, dann nahm er den breiten Hut ab, ging zu ihr zurück und hockte sich neben sie. Ihre Augenpaare waren auf gleicher Höhe. Er sagte: »Ich bin neu in Ganashar. Sicher mache ich Fehler.«
    »Du bist neu in Ganashar?« Sie lachte ein brüchiges, pfeifendes Lachen.
    Er beugte sich ein wenig vor und flüsterte: »Ich weiß nicht einmal sicher, auf welchem Planeten ich bin.«
    »Dann hast du dich wahrlich verirrt«, sagte sie.
    »Es ist der zehnte Planet der Wega, nicht wahr?«
    »Ambur«, sagte sie. »Wo sonst könntest du sein. Du bist auf Ambur.«
    »Gut.« Er lächelte.
    »Ich weiß nicht, wie lange es noch gut sein wird, auf Ambur zu sein«, sagte die Alte. »Es gibt Gerüchte.«
    Rhodan wartete, aber sie sagte nichts mehr. Er richtete sich wieder auf. »Ich gehe zu den Frauen.«
    »Das ist der Weg der Männer«, sagte sie.
     
    Thoras Augen waren offen und schauten ihm so wach entgegen, als hätte sie auf ihn gewartet. Ihr Gesicht war mit einer Heilpaste bestrichen, einem klaren Gel, das ein herbes Aroma verströmte, irgendwo zwischen Zwiebel und Aloe und, im Nachklang, sogar leicht nach Schwefel.
    Der Sonnenbrand hatte Blasen geworfen, eine Verbrennung zweiten Grades.
    »Haben Sie etwas in Erfahrung gebracht?«, fragte Thora anstelle einer Begrüßung.
    »Wir sind tatsächlich auf Ambur«, sagte Rhodan. »Der ursprünglichen Nummer zehn. Auf dem verschwundenen zehnten Planeten der Wega.«
    »Bevor er verschwunden ist«, sagte Thora. »Wollen wir nicht hoffen, dass es in diesen Tagen ans Verschwinden geht.«
    »So viel Pech kann man nicht haben«, sagte Rhodan und setzte sich auf die Bettkante.
    »Das habe ich auch gedacht, bevor ich Sie kennengelernt habe.«
    Er grinste. »Sie sollten mich nicht mit Komplimenten verwöhnen. – Wie geht es den anderen?«
    »Chaktor ist wieder wohlauf, gibt aber noch den zu Tode Erschöpften. Er weiß, dass Sie entlassen worden sind, und will verhindern, dass die Gruppe weiter zersplittert. Tschubai geht es ebenfalls wieder gut. Bull und das Mädchen ...«
    Rhodan hob die Augenbrauen.
    Sie sagte: »Die ferronischen Mediker haben uns behandelt, die Folgen der Höhenkrankheit kuriert und gegen die Verbrennungen getan, was sie konnten. Bei den beiden scheint es aber Komplikationen zu geben.«
    »Ich werde nachsehen«, sagte er besorgt. Er machte Anstalten aufzustehen, sie hielt ihn am Poncho fest.
    »Bevor Sie gehen: Es war knapp. Wenn Sie nicht auf die Ferronen gestoßen wären, wenn Sie ihnen nicht den Hinweis auf uns gegeben hätten ...«
    Er winkte ab. »Wenn Sie nicht die Güte gehabt hätten, auf dem Mond notzulanden, müsste ich jetzt als gefeierter Astronaut mein Leben fristen, hoch bezahlte Vorträge halten, in Talkshows gastieren, abends heim zu Frau und Kindern gehen – Sie wissen ja, wie einem Helden Frauenherzen zufliegen.«
    »Wie Mönche dem Licht.«
    »Motten«, verbesserte Rhodan. »Motten fliegen ins Licht, nicht Mönche.«
    Sie ließ seinen Poncho los und schubste ihn von der Bettkante. »Was sind Sie doch für ein widerlicher Besserwisser.«
     
    Auch vor Sue Mirafiores Zimmer stand keine Wache, saß keine Pflegerin. Er klopfte leise und öffnete die Tür. Ras Tschubai saß bei Sue. Er drehte sich zu Rhodan um und legte den Finger auf die Lippen.
    Rhodan hörte die junge Mutantin leise wimmern.
    Tschubai stand auf und kam Rhodan einige Schritte entgegen. »Was ist mit ihr?«, fragte Rhodan.
    »Wir wissen es nicht«, sagte Tschubai. »Sie scheint Schmerzen zu leiden. Oder sie träumt von Schmerzen. Manchmal spricht sie wie im Delirium.«
    »Was sagt sie?«
    »Wirres Zeug«, sagte Tschubai mit einem Achselzucken. »Sie verarbeitet wohl, was sie in den letzten Tagen erlebt hat.«
    »Was meint Eneida?«
    »Die ferronische Ärztin? Sie hat Sue in etwas versetzt, was sie eine leichte Narkose nennt. Sie beobachtet das Mädchen und kümmert sich. Aber sie macht offen gestanden einen etwas hilflosen Eindruck. Sie meint, dass wir sonderbar sind. Andersartig.«
    »Und Reg?«
    Tschubai zuckte wieder die Achseln. »Ist auch noch nicht bei Bewusstsein.«
    »Warst du bei ihm?«
    »Kurz.«
    Rhodan ließ sich den Weg zu Bulls Zimmer beschreiben.
    Tschubai sagte: »Wir sollen morgen arbeiten – Chaktor, ich, wahrscheinlich auch Thora.« Er zeigte mit einem offenen Lächeln seine weißen Zähne. »Wahrscheinlich braucht diese Siedlung schlicht Arbeitskräfte.«
    »Mag sein. Ich habe allerdings eher den Eindruck, man verzichtet

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