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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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hier bewusst auf technisches Gerät.« Er erzählte Tschubai von seinem Ausflug in die Stadt, von den Gaslaternen.
    Tschubai fragte: »Du meinst, Ganashar ist so etwas wie ein ferronischer Garten Eden? Eine Heimstatt für Asketen, Kulturflüchtlinge und Endzeitler?«
    Rhodan dachte an Hedpous Magendarmvergnügen und schüttelte den Kopf. »Asketen wohl kaum. Endzeitler oder Weltuntergangspropheten – ich weiß nicht.« Er legte die Stirn in Falten. »Wir sind übrigens auf Ambur.«
    »Auf der verlorenen Welt?« Tschubai überlegte. »Vielleicht sind wir ja – oder werden wir der Grund dafür sein, dass der Planet verschwindet.«
    »Nein«, sagte Rhodan. »So wichtig sind wir nicht. – Ich gehe jetzt zu Reg. Wie sieht es aus: Kannst du springen?«
    Tschubai kniff die Lippen zusammen und nickte. Dann trennten sie sich; Rhodan ging zu Bull, Tschubai blieb bei Sue.
    Auch Bulls Zimmer war frei zugänglich. Man hatte ihn mit Ledergurten auf die Liege geschnallt. Die Riemen banden Hand- und Fußgelenke. Bull hatte die Augen weit geöffnet. Er bewegte die Brust, den Kopf, das Becken in quälend langsamen, kreisenden, sich immer wiederholenden Bewegungen, so als mahlte sein Körper irgendeine unsichtbare Substanz. Rings um ihn aufgebaut standen einige medizinische Überwachungs- und Versorgungsgeräte. Die ferronischen Skalen waren Rhodan fremd. Immerhin war nichts dabei, was ihn intuitiv alarmiert hätte.
    »Reg?«, fragte Rhodan leise.
    Er trat näher und legte seine Hand auf Bulls Stirn. Sie war kalt und feucht. »Reg«, sagte er noch einmal und beugte sich über ihn. Er fand seinen Puls und zählte; ein Ruhepuls von 75 war nicht wenig, aber auch nicht bedrohlich viel. Das Herz schlug, wie er feststellte, gut spürbar und gleichmäßig.
    Bull reagierte auf keine von Rhodans Berührungen. Obwohl er seinen Kopf rollte, fixierten Bulls weit offene Augen einen Punkt weit jenseits des Raums.
    »Reg?«
    Besorgt, wie er gekommen war, verließ er das Zimmer. Er überlegte, ob er noch mit Chaktor sprechen sollte, wollte seinen Aufenthalt in der Klinik aber auch nicht zu sehr ausdehnen.
    Tschubai hielt sich nach wie vor bei Sue auf.
    Rhodan beschrieb ihm den Weg zum Haus unter der gemauerten Welle. Tschubai hörte konzentriert und mit geschlossenen Augen zu, seine Hand an Rhodans Schulter; dann teleportierte er.
    Es war finster im Zimmer. Tschubai tastete sich voran und setzte sich auf das Bett. Rhodan öffnete den Kühlschrank und reichte Tschubai eine Flasche Wasser. Tschubai trank. Sie sprachen nicht. Endlich stand der Teleporter auf und nickte Rhodan kurz zu.
    Im selben Moment, in dem Tschubai sprang, wurde die Tür aufgerissen, und Licht flackerte auf. Rhodan drehte sich um. Yinye stand in der Tür. Sie trug eine Art Badetuch oder kurze Toga; knapp unter ihrem Schoß waren die Beine unbedeckt, auch ihre Arme waren nackt. »Was ...?«, fragte sie.
    »Es ist nichts«, sagte Rhodan, setzte sich auf das Bett und griff nach der Flasche, die Tschubai zurückgelassen hatte. Er nahm einen Schluck. »Ich bin müde.«
    Die junge Ferronin musterte ihn kurz und verließ den Raum.
    Kurz darauf lag Rhodan da, die Hände im Nacken verschränkt. Das Gefühl, irgendetwas übersehen zu haben, quälte ihn und hielt ihn wach. Er dachte an die Frau mit dem Monokel.
    Er konzentrierte sich, rief sich ihr Gesicht in Erinnerung, kreiste das, was ihm zu denken gab, ein.
    Es lag an den Augen, ging ihm endlich auf. Eines war trüb. Das andere – plötzlich begriff er: Es war das Monokel. Was war ein Monokel? Eine Sehhilfe; und rund.
    Vor dem blauen Gesicht. Das blaue Gesicht hinter Glas. Die runde Sehhilfe.
    Er lachte leise, als ihm die Verbindung aufging.
    Als er das Gebäude am Rand der Todeszone erreicht hatte, war ihm das Gesicht – Ennias Gesicht – im Fenster erschienen. Aber bevor sie näher ans Glas getreten war, hatte er auch einige Dinge im Raum gesehen: leuchtende Anzeigen an Armaturen, technische Gerätschaften, eine metallene Schüssel.
    Plötzlich begriff er die Zusammenhänge. Die ferronischen Apparaturen wichen nur in Details von ihren irdischen Entsprechungen ab: der periodisch aufleuchtende Schirm, die Schüssel, die Umwandler, die Energiespeicher, um die Induktionsspulen zu betreiben. Die Kate beherbergte eine wenn auch schlichte Radarstation.
    Eine getarnte Radarstation offenbar. Das leicht aufgewölbte Dach war zwar keine ausgesprochene Kuppel, diente aber wohl als Schutzhülle.
    Was die Frage aufwarf: Vor wem tarnten die

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