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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Choreografie. Der Omenvater strebte auf den Hochsitz zu. In seinem Gefolge entdeckte Rhodan Sue und Ras Tschubai. Sie gingen nebeneinander. Eine eiserne, etwa drei Meter lange Stange hielt sie zueinander auf Abstand. An den beiden Enden des Eisens waren Lederschlaufen befestigt, die Schlaufen hatte man ihnen um den Hals gelegt. Ras konnte mithin keinen Körperkontakt zu dem Mädchen herstellen. Wussten die Ganasharer von seinen Parafähigkeiten? Warum wurden die beiden auf solche Weise vorgeführt, während er und die anderen sich unter Aufsicht der Wachen frei bewegen durften?
    Und wo war Bull?
    Der Omenvater kletterte behände auf den Hochsitz und richtete sein Mikrofon ein.
    Erst als der Omenvater Platz genommen hatte und Rhodan über die Köpfe der Menge sah, bemerkte er die Veränderung auf den Dächern der umliegenden Gebäude. Die Ganasharer hatten dort Geschütze installiert, mannsgroße Raketenwerfer und andere, vergleichsweise leicht zu transportierende militärische Ausrüstung.
    Thora nickte ihm zu. »Endspiel.«
    Der Omenvater begann zu sprechen.
     
    Erneut fühlte sich Rhodan von der Rede des Ferronen in den Bann gezogen. Er entnahm seinen Worten, dass der Omenvater im Zweifel war, wen er in ihnen – den Fremden – vor sich hatte. Eine andere Erklärung als die, dass sie Spione vielleicht Garreans, vielleicht Gualls waren, mochte nicht ausgeschlossen sein. Was aber nicht hieß, dass eine andere Erklärung geeignet wäre, die Sorgen der Bürger Ganashars und seine Sorgen auszuräumen: »Sie wurden im Heilhaus untersucht, und dieser Untersuchung zufolge müssen wir damit rechnen, genetisch manipulierte Geschöpfe vor uns zu haben, Kreaturen der militärischen Gen-Industrien. Ihre besonderen Fähigkeiten haben sie uns, wie ich annehme, noch nicht demonstriert. Wir müssen fürchten, dass ihre Befehlshaber sie instruiert haben, diese Begabungen erst dann einzusetzen, wenn Ganashar am verwundbarsten ist.«
    Rhodan schüttelte nachdrücklich den Kopf. Er überlegte, wie er zu Wort kommen könnte. Schließlich hatte der Omenvater ihm gestern noch angedeutet, er würde sich vor den Einwohnern Ganashars erklären dürfen.
    »Ich habe Bürger Rhodan gestern vor die Wahl gestellt«, sagte der Omenvater in diesem Augenblick. »Er war es, der den Kontakt zu uns hergestellt hat. Aber er hat sich geweigert, Position zu beziehen. Wir werden ihn heute noch einmal befragen.«
    Der Omenvater verstummte; es wurde sehr still. Plötzlich standen zwei Ferroninnen in einem weißen Schutzanzug am Fuß des Hochsitzes. Jede von ihnen trug einen Sharctash. Ihre Hände steckten in metallenen Handschuhen. Helfer setzten den beiden eine Art Taucherhelm mit ovalem Sichtfenster auf und befestigten ihn am Anzug. Rhodan sah zu, wie die beiden Frauen zu den Gestellen mit den Glastuben gingen und dann, sehr langsam und im selben Takt, die Sprossen nach oben nahmen.
    »Bürger Rhodan«, sagte der Omenvater. »Wenn wer auch immer das Leben Ihrer Reisegefährten gefährden würde, zugleich mit dem Leben der Gemeinschaft von Ganashar – welche Seite würden Sie wählen?«
    »Die Seite Ganashars«, sagte Rhodan. Die Formulierung des Ferronen ließ ihm schließlich keine andere Wahl.
    »Sie würden also Ihren Beitrag leisten«, sagte der Omenvater.
    Es wurde Rhodan nicht ganz deutlich, ob es eine Frage sein sollte oder eine Feststellung. Er bemerkte, wie Thora ihm einen warnenden Blick zuwarf.
    »Ja«, sagte er.
    Die beiden Ferroninnen im Schutzanzug hantierten im Augenblick am Pfropfen der Glastuben. Keiner der Verschlüsse wurde ganz abgehoben, sondern nur behutsam gelöst und gedreht. Dennoch gelang es den beiden Frauen, ihren Sharctash in das Gefäß zu schieben. Ein Hauch von Pfefferminz erfüllte die Luft. Mit einigen raschen Bewegungen hatte jede der beiden Ferroninnen einen Sharsharym gepackt und nach draußen gezogen. Während sie die Leiter herunterstiegen, hielten sie den Stock am ausgestreckten Arm von sich. Die Sharsharym drehten und wanden sich wie Gespenster aus flüssigem Smaragd. Sie versuchten, ihren Entführern ins Handgelenk oder in den Arm zu beißen.
    Rhodan betrachtete das Schauspiel ebenso fasziniert wie bestürzt.
    Der Omenvater sagte: »Wir haben ihn in der Nähe der Radarstation gestellt. Wir halten es deswegen nicht mehr für einen Zufall, dass wir Sie und Ihre Begleiter dort aufgegriffen haben.«
    Von wem redet er?, fragte sich Rhodan. Irgendwo in der Menge erhob sich ein Tumult, empörte Rufe wurden laut. Rhodan

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