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Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit

Titel: Perry Rhodan Neo 022 – Zisternen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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lösten sich die Maschinen und kehrten ins Schiff zurück. Die Öffnungen hatten sich geschlossen, ohne dass Guall bemerkte hätte, wie.
    Übergangslos beschleunigte die Walze, stieg in den Himmel und verschwand außer Sicht.
    Der Polykopter schwankte ein wenig, geriet aber nicht in ernste Turbulenzen.
    Guall steuerte den Polykopter von dem Felsmassiv fort und lenkte ihn in Richtung Karbush. Nach einigen Minuten aber verlangsamte er den Flug und ging niedriger. Vielleicht sollte er landen. Er musste nachdenken. Wohin mochte die Walze geflogen sein? Auf eine diesbezügliche Nachricht der Armee oder der Raumflotte brauchte er nicht zu warten. Zweifellos besaß die Walze technische Möglichkeiten, sich der Ortung durch die ferronischen Kräfte zu entziehen.
    Ebenso zweifellos stand sie mit dem Kundschafter in Verbindung. Nicht auszuschließen also, dass einige der mysteriösen Wohltäter sich an Bord befanden.
    Er wendete den Polykopter erneut und flog, wenn auch langsamer und niedriger, Richtung Felsmassiv. Vielleicht wäre er dort am besten in der Lage, die Spur der Walze aufzunehmen.
    Es war ein irrwitziger Plan, aber Carfesch und er hatten ja keine Vereinbarung getroffen, nach der er, der Thort, sich mit den Wohltätern nicht in Verbindung setzen dürfte.
    Er tat also nichts Unrechtes, wenn er versuchte, der Walze zu folgen.
    Und wer, wenn nicht er, wäre dazu in der Lage, das kobaltblaue Schiff aufzuspüren?
    »Halte Kurs!«, wies er den Autopiloten an. Er schloss das Augenpaar und öffnete sein drittes Auge.
     
    Aber es war nicht das Bild der Walze, das sich ihm vor das besondere Auge schob.
    Thort Guall erkannte ihn sofort. Der Mann, der seine Waffe auf einen anderen gerichtet hatte, war der Zeitreisende: Perry Rhodan. Der Mann, der am Boden lag, war Reginald Bull. Er wirkte benommen, verstört. Aber nicht gealtert.
    Beide hatten sich trotz der vielen Jahrzehnte nicht verändert. Warum nicht? Waren sie alterslos? Oder waren sie wieder auf Zeitreise gegangen, diesmal in Richtung Zukunft, und hatten die Jahrzehnte übersprungen?
    Guall spürte, wie sein Herz schneller und heftiger schlug. Seit Jahrzehnten hatte er darauf gehofft, dass Rhodan wieder erscheinen könnte. Jetzt war er da. Und er war nicht auf Rofus. Er war auf Ambur. Zum Greifen nah.
    Guall konzentrierte sich, um Rhodans genaue Position zu erspähen. Er sah etwas zersplittern, eine Konfusion um Leben und Tod. Rhodan drohte ihm zu entgleiten, in der Menge unterzugehen. Guall schrie enttäuscht auf, sondierte, ahnte ihn.
    »Kollisionswarnung«, meldete der Autopilot. »Ich drehe ab.«
    »Nein!«, rief Guall erschrocken. »Ich hab ihn doch ...!«
    Ein Ruck, ein knallendes und krachendes Geräusch, ein wildes Heulen. Guall öffnete alle Augen. Der Polykopter war mit dem vorderen Rotor an den Felsen geraten, die verdrehten Blätter schlugen gegen den rückwärtigen Rotor. Die Tekpash legte sich auf die eine Seite, dann auf die andere. Die Kanzel hob sich, der Polykopter sackte nach hinten weg.
    Die Heliumblasen milderten den Aufprall, der dennoch fürchterlich genug war. Guall spürte, wie etwas in seinem Körper zerbrach, zerplatzte.
    Er saß ganz still.
    »Ich habe einen Notruf gesendet«, sagte der Autopilot. »Raumlandeeinheiten sind mit einem Rettungstrupp unterwegs.«
    Guall schwieg.
     
    »Das Muster der Sterne ist gefrorene Musik«, sagte der Thort statt einer Begrüßung. »So sagt man unter Ferronen – wie sagt man bei Ihnen?«
    Carfesch hatte die Kanzel geöffnet und betrachtete Guall. Seine Hände mit den sieben Fingern glitten über Gualls Gesicht, über seine Glieder, unter seinen Thermoponcho. Guall ließ es geschehen. Er schaute ihm in die blicklosen blauen Augen und überlegte, wie der Kundschafter hierhergekommen sein mochte. War er kurzfristig bewusstlos geworden und hatte deshalb Carfeschs Ankunft nicht bemerkt?
    »Bei uns«, entgegnete Carfesch endlich, »sagt man wenig.«
    »Wie ist es bei Ihnen?«, fragte Guall.
    »Anders als hier.«
    Guall versuchte ein Lächeln, aber Lächeln war ein so anstrengendes Vorhaben, so kräftezehrend, zumal, wenn man noch so viel zu sagen hatte. »Ambur«, sagte er.
    Carfesch zog seine Hände zurück. »Bald wird der Planet geräumt sein«, sagte er. »Ich habe Grund, Ihnen dankbar zu sein.«
    Guall ersparte sich jede Erwiderung.
    Auch Carfesch schwieg.
    Guall spürte, wie er schwächer wurde. Das tat gut. So viel war plötzlich in so weite Ferne gerückt. Das Leben entließ ihn aus seiner Gewalt. Er

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