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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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schmetterte. Alles ging viel zu schnell, als dass irgendjemand etwas hätte tun können. Komelur ging über Bord, ein ruderndes Bündel aus Armen und Beinen, ein vor Schmerz und Schreck erstarrtes Gesicht, das erst in der Dunkelheit und dann in den Fluten verschwand.
    Regenmassen stürzten herab wie ein Wasserfall in einen See. Die Laterne zerbrach, das Licht erlosch.
    Wir werden Atlantis nicht erreichen, dachte D'ihra, und einen Moment lang glaubte sie, Komelur noch einmal schreien zu hören. Harufont sprang zum Rand des Bootes, als wollte er in einem wahnwitzigen Versuch den Freund retten. Egmogast riss ihn zurück, ehe er wieder das Ruder packte. Doch der Sturm wütete zu plötzlich und zu stark, als dass er die Sternenbarke auf Kurs halten könnte. Er vermochte nicht einmal zu verhindern, dass sie in wenigen Augenblicken kentern würden. Das Boot bäumte sich auf, etwas im Mast knirschte und knackte.
    Warum hatten die Götter D'ihra nicht gezeigt, was ihrer kleinen Gruppe bevorstand? Wieso hatte sie den Sturm nicht im Voraus gesehen?
    Die Antworten kannte sie selbst. Weil ein Blick in das, was kommen würde, auch für eine Seherin eine seltene Gnade war. Und vielleicht hatte sie ja sogar eine Warnung empfangen, ohne sie zu verstehen. Warum sonst hatte sie so unruhig geschlafen, dass es sie zurück aufs Deck getrieben hatte? Nur hatte Feltifs Anblick sie abgelenkt. Sie war eine Närrin, und das kostete nun ihren einzigen Freunden das Leben. Komelur war ihnen allen nur um wenige Atemzüge vorausgegangen.
    Das Boot schmetterte in die Tiefe, als stürze es einen Berghang hinab. Es krachte auf die Fluten, und eine Welle schwappte über sie, höher als sie selbst. Der Sog riss ihr die Füße weg, und während sie fiel, füllte sich ihr Mund mit Wasser. Reflexhaft schluckte sie, würgte, hustete, spuckte aus. Sie schlitterte hilflos, schlug um sich, suchte irgendwo nach einem Halt.
    Ihre Hände krallten sich in den Boden, rissen etwas heraus, sie wusste nicht, was, klammerten sich fest. Ein scharfer Schmerz, etwas bohrte sich erst in die Kuppe des Daumens, dann zwischen den Fingern hindurch. Sie wollte schreien, aber sie ließ nicht los. Im Licht einer nicht enden wollenden Abfolge von Blitzen sah sie ihre nassen, blutigen Arme.
    Dann war es endlich vorüber, einen Augenblick lang. Das Boot lag frei, wankte auf dem unruhigen, aufgewühlten Meer. Über ihr wehten zerfetzte Enden des Segels im Wind, flatterten und schlugen gegen Reste des Aufbaus.
    Doch viel schlimmer war die Wand aus Dunkelheit, die sie vor sich sah, während die Blitze noch immer irrlichterten. Eine Welle raste heran, mehrfach mannshoch, und würde sie alle zerschmettern.
    Feltif kauerte im Schutz des Aufbaus, und er hielt etwas in der Hand, ein glänzendes Ding, groß wie sein Gesicht.
    Das Werkzeug eines Gottes.
    Im selben Moment, als D'ihra es sah, hörte das hilflose Schaukeln ihres Bootes plötzlich auf, und die Welle wurde immer kleiner, während sie heranraste. Der Anblick verwirrte sie, bis sie ihren Irrtum erkannte. Nicht die Welle wurde kleiner, sondern die Sternenbarke erhob sich von den Fluten und schwebte in die Höhe.
    Ihr Boot flog wie ein Vogel, der seine Schwingen ausbreitete und damit schlug ...
    D'ihra hob die Hand vor Entsetzen vors Gesicht und fühlte den Schmerz erst, als sie das spitze Ende des Schilfrohrs sah, das in ihrem Handballen steckte. Warm rann das Blut über ihre Hand, löste sich am Gelenk und tropfte zu Boden.
    Wie beiläufig zog sie das Schilf aus ihrem Fleisch und ließ es fallen, während sie über den Schiffsrand in die Tiefe blickte.
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Das Boot flog.
    Die Welle raste unter ihnen dahin, die Gischt berührte fast den Rumpf des Boots. Ein Wunder. Das Wirken eines Gottes, nun konnte Feltif es nicht mehr leugnen.
    Mit einem Mal senkte sich die Sternenbarke wieder hinab, doch das Schlimmste war vorüber. Von dem Ding in Feltifs Hand stieg Rauch auf; er schleuderte es über Bord, schüttelte die Hände aus. D'ihra folgte dem Wurf und sah, wo es auf die Wellen schlug. Das Wasser rundum verdampfte. Ein Bild, das sich in ihren Verstand bohrte und das sie so schnell nicht vergessen würde.
    Es gelang nun, durch Sturm, Wind und Regen zu segeln, bis sie das Unwetter hinter sich ließen.
    Die anderen trauten sich nicht in Feltifs Nähe, doch D'ihra stellte sich neben ihn, streckte ihm eine zitternde Hand entgegen, die er ergriff. »Ich habe von Anfang an gewusst, wer du bist«, sagte

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