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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Fertigkeit.
    Ein Boot aus Schilf, um über die Weiten des Meeres zu fahren, dachte er. Wenn ihnen erst einmal der Gedanke kommt, werden sie versuchen, mit einer lächerlich baufälligen Konstruktion ihren Planeten zu verlassen und vielleicht Segel spannen, um Sonnenwinde einzufangen.
    Der arkonidische Tato stand in seiner Maske, die ihn äußerlich in einen der Planetenbewohner verwandelte, auf dem Deck der Sternenbarke. Er fühlte den Wind im Gesicht. Er fuhr ihm durch die Haare und ließ sie wehen. Eine Fackel war am Mast befestigt, der das Segel trug; ihr flackerndes Licht reichte kaum aus, das Deck zu erhellen, geschweige denn in die Dunkelheit der Nacht vor ihnen zu blicken. Das Meer rund um das Boot versank in tiefer Schwärze, Feltif konnte nur das Rauschen der Wellen hören und das Klatschen, mit dem sie gegen die Bootswände schlugen.
    Es würde gut gehen, solange es kein Unwetter gab; einen echten Sturm jedoch, fürchtete er, vermochte die Sternenbarke nicht zu überstehen.
    Inzwischen kannte er alle Menschen dieser kleinen Flüchtlingsgruppe, die D'ihra anführte – ausgerechnet sie. Feltif dachte immer wieder darüber nach, ob es ein Zufall gewesen war, der ihn erneut auf diese Menschenfrau hatte treffen lassen.
    Er hatte sie sofort wiedererkannt und in seiner grenzenlosen Überraschung geglaubt, auch in ihren Augen und in ihrem Verhalten zu sehen, dass sie wusste, wer er war. Doch er musste sich getäuscht haben; seine Verkleidung war zu perfekt und unterschied sich stark von derjenigen, in der er sich vor zwei Jahren unter die Menschen gemischt hatte.
    Sie konnte ihn nicht erkannt haben.
    Es war unmöglich.
    Undenkbar.
    Und wenn er noch weitere Variationen fand, diese angebliche Tatsache auszudrücken, würde er vielleicht selbst daran glauben.
    Ein ganzer Tag auf See brachte sie zielstrebig Atlantis näher, jener Kolonie, die für D'ihra und die anderen eine Stadt der Götter war und für ihn das Zuhause weitab von der Heimat Arkon. Auch in der Nacht gelang es Egmogast, D'ihras Bruder mit der schweren Zunge, perfekt, Kurs zu halten. Sie navigierten anhand der Sternkonstellationen – weshalb das Boot auch seinen Namen trug, behauptete die Seherin.
    Eine durchaus logische Begründung – aber ihm kam etwas ganz anderes in den Sinn, eine Szene, die sich nie hätte ereignen dürfen. Mein voller Name lautet Feltif de Khemrol, hatte er gesagt, damals, nachdem er D'ihra und ihrem ungeborenen Kind das Leben gerettet hatte. Ich bin von den Sternen gekommen.
    Seitdem, davon war er überzeugt, trug sie die Sehnsucht nach dem Weltall in sich.
    Nach Atlantis.
    Nach ihm.
    Sie hielt ihn für einen Gott, und wenn er versuchte, sich in sie hineinzuversetzen, konnte er es durchaus nachvollziehen. Ihr blieb gar keine Möglichkeit, zu einem anderen Ergebnis zu kommen. Er hatte ihr Kind mit der Hilfe einer Technologie entbunden, die für sie pure Magie sein musste; unendlich weit vom Messer der Hebamme entfernt, das ihr Leben beendet hätte. Der Alltag eines Arkoniden stellte sich für einen Menschen von Larsaf III wie das Werk der Götter dar. Einst, in grauer Vorzeit, war es für Arkoniden wohl nicht anders gewesen, auch wenn sein selbstherrliches Volk das gerne vergaß und seine Angehörigen sich für die Krone aller Schöpfung hielten.
    In die erhabene Stille, bislang nur unterbrochen von den Lauten der Natur, mischten sich die Geräusche von Schritten. Er konnte sie am Klang von allen anderen unterscheiden. »D'ihra«, sagte er, ohne sich nach ihr umzudrehen.
    Sie wunderte sich nicht. »Du schläfst nicht?«
    Er lachte. »Da weiß ich mich in guter Gesellschaft.«
    D'ihra legte beide Hände auf das fest gebundene Schilfbündel, das als Sicherung am Schiffsrand diente, hinter dem es nur Dunkelheit, einen kurzen Sturz und ewige Fluten gab. »Ich habe bereits geschlafen.«
    »Aber?«
    »Aber nun denke ich nach. Werden wir die Stadt erreichen? Und was wird uns dort erwarten?«
    »Ich weiß es nicht«, log er. Die Worte kamen glatt und schmeichlerisch über seine Lippen. In dieser Hinsicht hatte er sich längst daran gewöhnt zu lügen; er tat es seit vielen Jahren, wann immer er Atlantis verließ. Nur ein einziges Mal hatte es eine Ausnahme dieser Regel gegeben. Auch damals war D'ihra in seiner Nähe gewesen, blutend, erschöpft und unendlich verwundert.
    Sie schwieg.
    »Woher kennst du den Weg zu der Stadt so genau?«, fragte er. »Ich habe zwar auch Gerüchte gehört, aber ...« Er brach vielsagend ab. Mochte sie es

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