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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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interpretieren, wie immer sie wollte.
    »Man kann die Stadt auch auf dem Landweg erreichen«, ergänzte D'ihra. »Zumindest bis man aus der Ferne die phantastischen Bauten sieht. Näher lassen die ... Bewohner keine Besucher heran. Sie scheinen ihre Augen überall zu haben.«
    »Du hast gezögert?«
    »Die Bewohner. Die Götter. Wie auch immer.«
    Er schloss die Hände nun ebenfalls um das Schilfbündel, seine Linke kam dabei ihrer Rechten sehr nahe. »Du klingst, als hättest du diesen Blick, von dem du gesprochen hast, selbst bereits erlebt.«
    »Mehr als einmal.«
    »Aber wenn der Weg über das Meer zwei Tage und eine Nacht dauert, so ist derjenige über das Festland ...«
    »Um ein Dreifaches länger, ja. Ich habe diese Reise mehrfach auf mich genommen, um aus der Ferne die Stadt zu betrachten. Nun, da die Feinde überall lauern, ist dieser Weg zu gefährlich. Uns bleibt nur der Versuch, mit dem Boot zu fahren, um dort Zuflucht vor unseren Gegnern zu finden. Und um den Turm zu sehen und die Himmelstränen, die dort niedergehen.«
    Himmelstränen? Feltif wunderte sich einen Augenblick, ehe ihm klar wurde, was sie auf diese blumige Weise bezeichnete. Gleiter. Kleine Versorgungsbeiboote, die zu den Schiffen flogen, die im All warteten. »Den Turm?«, fragte er, um irgendetwas zu sagen. Natürlich wusste er genau, was sie meinte. Auch aus der Ferne musste Atlans Wohnbereich beeindruckend wirken.
    »Er überragt alles«, sagte D'ihra. »In unglaubliche Höhen ragt er auf, und er glänzt, wenn das Licht der Sonne auf ihn fällt. Er ist gewaltiger als die höchsten Berge und glatt wie ... wie ein See, wenn nicht das kleinste Lüftchen weht. Und auf dem Gipfel steht eine durchsichtige Pyramide, die sich mit nichts vergleichen lässt, was ich jemals gesehen habe.«
    Während er lauschte, stellte sich Feltif vor, wie er D'ihra an der Hand nahm, mit ihr im Antigravlift bis zur Spitze aus Cyrii-Glas schwebte und ihr Atlantis zeigte.
    Ein frevlerischer Gedanke. Er wusste ohnehin noch nicht, wie das alles enden konnte. Was sollte aus diesem Boot werden, wenn die fünf Flüchtlinge in ihm tatsächlich das Ufer von Atlantis erreichten? Die Kolonie war für alle Menschen dieses Planeten tabu, und auch er, Feltif, durfte niemanden ins Innere führen.
    Und schon gar nicht war ihm erlaubt, Gefühle zuzulassen, die ihn mit einer Primitiven verbanden.
    Dennoch hatte er zugesagt, diese Gruppe auf ihrem Boot zu begleiten. Seinen Gleiter, mit dessen Hilfe er binnen weniger Minuten Atlantis hätte erreichen können, hatte er per Fern-Funkimpuls und Autopilot zurück in die Stadt geschickt. Im Notfall konnte er ihn innerhalb ebenso kurzer Zeit zu sich zurückrufen.
    Nun stand er auf dem Boot, roch das feuchte Schilf und fragte sich, was er überhaupt tat.
    Hatte er den Verstand verloren?
    Die Technologie seines Volkes, das Reisen in Raumschiffen, der Krieg gegen die Methans ... all das schien ihm unendlich fern. Das Leben unter den Menschen, der Duft dieser Frau namens D'ihra waren viel wirklicher.
    Womöglich die einzige Wirklichkeit, die es gab.
    Das war der Moment, in dem vor ihnen ein Blitz vom Himmel zuckte und sich tausendfach verästelte.
    Ein erhebender Anblick, doch es blieb keine Zeit, sich daran zu ergötzen. Denn im selben Augenblick krachte der Donner.
     
     
    D'ihra
     
    Regen prasselte auf sie herab. Die Sternenbarke befand sich mitten im Herzen des Gewitters.
    Das Unwetter brach von einem Atemzug auf den nächsten los. Es war, als wolle sich der Zorn des Himmels über ihnen entladen. Plötzlich hob sich der Bug des Bootes, sodass D'ihra mit dem Körper gegen das Schilfbündel schmetterte und daran entlangschlitterte. Irgendwo krachte es gefährlich in der Konstruktion. Ich stürze über Bord, dachte sie noch, dann umklammerte etwas hart ihren Oberarm und riss sie zurück.
    Feltif zerrte sie zu sich, in Sicherheit.
    Nur dass es keine Sicherheit mehr gab. Das Boot klatschte wieder auf, Wasser schwappte über Deck, gegen ihre Beine.
    Egmogast, der das Schiff steuerte, schrie. Aus dem kleinen Aufbau in der Mitte des Bootes hastete Marokar heraus, der sich nach Feltifs Behandlung erstaunlich rasch von seiner schlimmen Verletzung erholt hatte. Harufont und Komelur folgten nur Sekunden später.
    Ein weiterer Blitz zuckte über den Himmel und tauchte für einen Moment alles in grelle, unwirkliche Helligkeit. So konnte D'ihra genau sehen, wie sich das Segel im losbrechenden Sturm zu weit zur Seite bog und in Komelurs Rücken

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