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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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immer wieder bizarre Details bei den Menschen. Ein wahrhaft interessantes Volk, auch in zahllosen Kleinigkeiten. Wie gerne würde er ihren weiteren Weg verfolgen – den von Tatjana und anderen Mutanten, den von Perry Rhodan, dem etwas Besonderes innewohnte, das er nicht näher bezeichnen konnte.
    Offenbar blieb er zu lange in seinen Gedanken versunken. Trker-Hon sprach ihn erneut an, diesmal mit erhobener Schnauze. »Ist es Zufall?«
    Worauf er sich bezog, war vollkommen klar. »Was denken Sie?«, fragte Crest.
    Trker-Hon schwieg, mit der Weisheit, die ihm schon von Amts wegen als Weiser der Topsider zugeschrieben wurde, offenbar am Ende.
    Stattdessen gab Michalowna eine Antwort. »Viele in meinem Volk glauben nicht, dass es so etwas wie Zufall gibt.«
    »Sondern?«
    »Dass alles gelenkt wird von einer höheren Macht, wie immer sie diese auch nennen. Oder dass jede Entscheidung, jeder bedeutende Augenblick vorherbestimmt ist durch Selektion. Wenn es nicht auf eine bestimmte Weise geschieht, wird es in den Untergang führen oder hätte längst dort geendet.« Sie lachte. »Unfug, wenn Sie mich fragen.«
    Crest schaute die Russin an. »Tatjana, was glauben Sie?«
    »Glauben?« Sie winkte ab. »Damit hat es nichts zu tun. Ich weiß, dass ich einen freien Willen habe. Ich entscheide mich, wie ich es will. Dass ich mit Ihnen durch den Transmitter gegangen bin, war mein Entschluss. Ob er nun klug war oder nicht. Wenn ich einen Fehler begehe, werde ich die Folgen tragen müssen. Erlange ich einen Erfolg, ist es mein Verdienst. Also ist es auch ein Zufall, dass wir zurück zur Erde fliegen. Niemand hat uns ausgerechnet in die Nähe der EKTEM gelenkt oder dafür gesorgt, dass Demeira on Thanos unseren Notruf empfängt.« Sie redete sich fast in Rage, zog in ihrer sitzenden Haltung die Beine an, legte die Hände auf die Knie und schaute abwartend in die Runde.
    »Dieser freie Wille, von dem Sie reden«, warf Trker-Hon schließlich ein. »Von wem wurde er Ihnen verliehen?«
    Sie wirkte irritiert. »Ich besitze ihn, weil ich ein Mensch bin. Ein Individuum. Niemand musste mir das Recht zu eigenen Entscheidungen ... verleihen. Eine absonderliche Vorstellung.«
    »So?« Der Topsider rieb mit dem Rücken über die Wand. Seine Schuppen kratzten schabend über das Metall.
    Dieses eine Wort bewirkte mehr als eine lange philosophische Abhandlung. Tatjana Michalowna wirkte verunsichert, kaute auf ihrer Unterlippe.
    »Nehmen wir es, wie es ist«, schlug Crest vor, den der intellektuelle Reiz dieser Diskussion zwar faszinierte – was aber nichts daran änderte, dass es sich um ein fruchtloses Gespräch handelte. Mit Theorie konnten sie sich später noch beschäftigen, falls es ein Später gab. »Was tun wir, wenn wir Larsaf III erreichen?«
    Natürlich gab keiner seiner beiden Begleiter eine Antwort. Was hätten sie auch sagen sollen?
    Sie mussten abwarten. Standen sie kurz davor, das Ziel ihrer Suche zu erreichen? Würden sie bald den Weg zur Welt des Ewigen Lebens finden?
    Oder – der Gedanke elektrisierte Crest – stellte etwa die Erde der Vergangenheit diese Welt dar? War sie deshalb zum Mythos geworden, weil sie ihre spezielle Funktion längst verloren hatte? Und lag der eigentliche Zufall darin, dass es Crest und die AETRON 10.000 Jahre später ausgerechnet auf den atmosphärelosen Mond der Erde verschlagen hatte?
    Er konnte es drehen und wenden, wie er wollte. Jede Überlegung führte nur zu neuen Fragen, seien sie nun philosophischer oder eher direkter Natur.
    Sie mussten abwarten.
    Abwarten, bis sie wieder die Erde erreichten – oder Larsaf III und die arkonidische Kolonie auf dieser Welt samt dem geheimnisvollen, unsterblichen Kommandanten.

5.
    Terra incognita
    Feltif de Khemrol
     
    Sternenbarke.
    Feltif de Khemrol dachte über den Namen für dieses Schiff nach, das komplett aus Papyrus und Schilf gebaut worden war. Er klang, als hätte ihn D'ihra aus purer Hybris gewählt, aufgrund von grenzenloser Selbstüberschätzung. Es passte zu ihr, zu fast allen diesen Menschen, die ihn gerade deswegen so sehr faszinierten.
    Dieses Boot würde die Sterne nie erreichen können, ja keinen einzigen Zentimeter von den ewigen Fluten des Meeres abheben. Aber es erfüllte den Zweck, zu dem es erbaut worden war, bislang perfekt – obwohl Feltif das nicht für möglich gehalten hätte. Nicht bei dem primitiven Entwicklungsstand der Bewohner von Larsaf III. Doch sie brachten es in speziellen Handwerkskünsten bereits zu hoher

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