Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Sie das tun?«
»Wieso ich eine Menschenfrau in die Stadt gebracht habe? Sie ist ...«
»Es gibt ein Verbot der Fraternisierung! Ein striktes Verbot, Tato! Und erzählen Sie mir nicht, dass sich diese Hure nicht in diesem Haus befindet – in Ihrem Schlafzimmer!«
»Was wollen Sie, Kosol?«
»Ich werde Ihrem Treiben nicht länger tatenlos zusehen. Schaffen Sie diese Frau noch heute aus Atlantis heraus, und ich schweige ein letztes Mal. Als Ihr Stellvertreter stehe ich Ihnen gegenüber in der Pflicht, ob es mir gefällt oder nicht. Aber wenn diese Hure ...«
»D'ihra«, unterbrach Feltif, der eine eigenartige, umfassende Ruhe in sich spürte. »Ihr Name lautet D'ihra. In ihrem Volk gilt sie als Seherin, und ich gewähre ihr politisches Asyl.«
Kosols Fingernägel bohrten sich in das Leder des Sessels. »Es ist mir egal, welche schönen Worte Sie dafür finden. Das muss enden! Wem sind Sie loyal, Tato? Den Menschen dieser Welt oder Arkon? Schaffen Sie die Frau aus der Stadt, oder ich melde Ihre Fraternisierung an das Flottenkommando weiter. Dann wird Atlan Sie nicht mehr schützen können, wie auch immer Sie ihn ursprünglich dazu gebracht haben, Ihre Eskapaden zu decken!«
»Sie glauben, ich habe Atlan manipuliert? Es war seine Entscheidung, mich zu unterstützen und mir zu erlauben, mich unter die Bewohner dieser Welt zu mischen. Oder sind Sie etwa der Meinung, dass der Sohn des Imperators nicht zu eigenen Gedanken fähig ist?«
Kosol zog die Hände zurück. Die Lehne des Sessels wippte nach. Seine Finger hinterließen leichte Schweißabdrücke. »Ich gebe Ihnen sechs Stunden, dann melde ich es weiter. Erweisen Sie sich ein einziges Mal als kluger Mann, Feltif. Um unserer Zusammenarbeit willen, an die ich gute Erinnerungen hege, ehe Sie diesen närrischen Irrweg eingeschlagen haben! Kümmern Sie sich nicht um die Barbaren auf dieser Welt!«
»Lassen Sie mich Ihnen etwas erklären.«
»Nein!«
»Ich bin Ihr Tato! Also hören Sie mir gefälligst zu!«
Doch Kosol wandte sich ab. »Sie sind nicht mehr mein Tato. Nicht, ehe Sie Ihren Fehler wiedergutgemacht haben. Sie haben eine Grenze überschritten, Feltif, die das Flottenkommando überzeugen wird, Sie auf die unterste Stufe eines einfachen Soldaten zu degradieren, wenn es davon erfährt. Eine der armen Seelen, die in einer der Schlachten mit den Methans verheizt wird. Und wenn Sie das als Drohung auffassen wollen, kann ich Ihnen nicht widersprechen. Das bin ich Arkon schuldig. Würden Sie Ihren Pflichten als Tato nachgehen, wüssten Sie, welche Zustände in Atlantis herrschen. Welche Gefahr der Kolonie womöglich droht. Stattdessen müssen Tarts de Telomar und ich uns darum kümmern. Der Geleitzug ist endlich eingetroffen und hat drei Schiffbrüchige unbekannter Herkunft hierher gebracht. Wenn es sich um Spione der Methans handelt, könnte das unser aller Leben gefährden. Sehen Sie es sich an!«
Sein Stellvertreter klatschte ein mobiles Projektionsgerät auf den Tisch und schaltete es an. Die holografische Aufnahme dreier ihm fremder Gestalten formte sich darüber – ein Arkonide, eine Humanoide, die von diesem Planeten zu stammen schien, und ein Echsenwesen.
Kosol wandte sich ab und verließ den Raum, ohne sich ein weiteres Mal umzusehen.
Feltif starrte ihm nach, blieb erschüttert zurück.
Er überlegte, sich die Aufzeichnung dieses Gesprächs von der Positronik vorspielen zu lassen, entschied sich jedoch dagegen. Es gab nichts, was er missverstanden haben könnte. Stattdessen erteilte er die Anweisung, den Mitschnitt zu löschen.
D'ihra aus Atlantis entfernen? Das konnte er nicht. Diese Frau faszinierte ihn, und mehr als das, er liebte sie. Dennoch musste er es. Ihm blieb keine andere Wahl. Kosol hatte nicht im Geringsten übertrieben. Wenn bekannt wurde, was er getan hatte, verlor er schneller seinen Posten, als er sich verteidigen konnte, und fand sich an einer der zahllosen Fronten im Nahkampf wieder.
Hinter ihm klangen Schritte auf, und einen Atemzug später setzte sich D'ihra nackt in den Sessel neben ihm. »Du bist wütend«, stellte sie fest. »Was ist geschehen?«
Er suchte nach den richtigen Worten, die ihr alles erklären konnten, fand sie jedoch nicht. »Wie bist du hierhergekommen? Ich habe ...«
»Du hast dieser Stimme befohlen, dass sie mich daran hindern soll, nach unten zu kommen, ich weiß.« Sie sagte es vollkommen nüchtern, ohne Ärger oder ihm einen Vorwurf zu machen. »Aber du hast auch den Befehl erteilt, dass mir jeder
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