Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
ziehen können.«
Crest legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. »Das haben wir mehrfach probiert. Sie mit Ihrem Hinweis auf ...« Er versuchte sich zu erinnern.
»Ronjano IV«, half Tatjana aus. »Eine für ihn überaus private Erinnerung. Er hat nie jemandem erzählt, was dort geschehen ist. Sie werden verstehen, dass ich nicht mehr darüber sage. Es spielt keine Rolle. Ich habe damit seine Aufmerksamkeit geweckt, das genügt.«
»Selbstverständlich«, sagte der Arkonide. »Später habe ich noch versucht, ihn mit der Verlockung des ewigen Lebens zu ködern – für einen Mann in seinem Alter und mit seiner Lebenserfahrung muss es ein wichtiges Thema gewesen sein. Dennoch ist es nicht gelungen, ihn für uns zu gewinnen. Mehr hätten wir nicht tun können.«
»Das ist nicht sicher«, warf der Topsider ein. »Vielleicht arbeiten unsere Worte in ihm. Er setzt sein Leben dafür ein, Atlantis zu verteidigen. Was wir gesagt haben, kann nicht spurlos an ihm vorübergegangen sein. Wenn er es auch nur für möglich hält, dass wir über weitere Informationen über einen Angriff der Methans verfügten, wird er sich wieder bei uns melden.«
Tatjana stützte das Kinn auf beide zusammengelegten Fäuste. »Sein Verhalten werden wir nicht mehr beeinflussen können. Aber was sollen wir tun?« Unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, die Tränensäcke waren geschwollen.
»Sie sind erschöpft, Tatjana«, sagte Crest.
»Mehr als das. Ich könnte auf der Stelle einschlafen.«
»Dann tun Sie das. Vielleicht benötigen Sie schon bald all Ihre Kräfte.«
»Aber sollten wir nicht versuchen zu fliehen, ehe dieses Schiff Atlantis wieder verlässt? Müssen wir nicht geradezu fliehen? Oder sollen wir einfach hoffen, dass dieser ominöse Atlan vor dem Abflug erscheint? Aber selbst wenn, was geschieht dann? Wird er überhaupt von uns hören, oder ist unser Schicksal mit Tarts' Entscheidung bereits besiegelt?«
»Ich füge noch eine weitere Frage an«, sagte Trker-Hon. »Ist Atlan tatsächlich unsterblich? Tarts de Telomar scheint davon nichts zu wissen. Seine Reaktion auf unseren Hinweis war eindeutig. Und müsste einer der engsten Begleiter dieses Imperatorensohnes nicht von dessen Unsterblichkeit wissen?«
Tatjana stand auf und begann erneut eine ihrer unruhigen Wanderungen durch den Raum. »Das sind mir entschieden zu viele Fragen! Es wird Zeit für ein paar Antworten. Und die werden uns nicht zufliegen, wenn wir hier untätig herumsitzen.« Sie grinste Crest an. »Oder abwarten, wenn Ihnen das lieber ist.«
»Für eine Flucht spricht, dass Atlantis bald untergehen wird«, sagte Crest. »Soweit wir wissen, gibt es außer Atlan da Gonozal und Cunor ter Pelgan keine Überlebenden. Bleiben wir hier, sterben wir. Oder nicht? Vielleicht entkommen einige Schiffe. Aber selbst wenn die EKTEM fliehen kann, wird man uns nach Arkon bringen, wo sich herausstellen wird, dass unsere Geschichte nur eine Lüge, eine Fiktion war. Man wird uns den Prozess machen. Was bedeutet, dass uns ein Kriegsgericht als Verräter verurteilt. Wir werden exekutiert.«
»Sie sprühen ja geradezu vor Optimismus«, ätzte Tatjana.
»Ich zeige lediglich die Möglichkeiten auf, die uns verbleiben, und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Also ist eine Flucht aus der EKTEM und aus Atlantis die einzige Alternative. Wir verstecken uns irgendwo auf diesem Planeten. Auf einer primitiven Welt, auf der wir feststecken, bis wir eines Tages sterben.« Der Arkonide schloss die Augen. »Was in meinem Fall nicht mehr lange dauern wird.«
»Aber Crest, Sie ...«
»Still, Tatjana! Ich stelle mich lediglich den Fakten.«
Der Topsider gab eine Art Bellen von sich, wenn sich Crest richtig erinnerte, ein Ausdruck der Überraschung. »Mir ist etwas eingefallen! Sie sprechen von den Fakten, Crest – und diese besagen, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt.«
»Weiter!«, forderte Tatjana.
»Es gibt einen Weg, die Erde zu verlassen, an den wir bislang nicht gedacht haben.«
»Und der wäre?«
»Die Unterwasserkuppel! Dort hat in der Zukunft unsere Odyssee begonnen ... vielleicht endet sie dort auch oder führt uns zumindest an einen neuen Ausgangspunkt. Kerlon hat den Transmitter dort bereits vor dem Untergang von Atlantis stationiert – also wird er sich schon dort befinden. Sozusagen vor unserer Schnauze, gar nicht weit entfernt.«
Die Telepathin lachte. »Sie haben recht! Der einzige Haken bei dieser Sache ist, dass wir hier gefangen sitzen und es auf der
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