Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
nebensächlich. Der grausame Krieg schien unendlich fern.
    Er wanderte an der Brüstung entlang, bis er am Turm vorbei zum Raumhafen schauen konnte. Davor glitzerten vereinzelte Lichter auf dem See, kaum zu erkennen dank der Helligkeit des Landefelds. Dort waren Frachter niedergegangen und löschten ihre Ladung. Offenbar war der längst fällige Nachschub endlich eingetroffen. Warum der Geleitzug wohl derart verspätet angekommen war?
    Feltif ging noch einige Schritte, bis zur Schnittstelle der Hauspositronik, identifizierte sich mit seinem persönlichen Zugangskode und projizierte ein holografisches Display.
    Darauf rief er die aktuellen Verkehrsdaten des Raumhafens ab. Dank seiner Sicherheitsstufe erhielt er Zugang zu allen Informationen. Auch der Grund für die Verspätung ließ sich leicht herausfinden – der Geleitzug unter dem Kommando von Demeira on Thanos hatte drei Schiffbrüchige gerettet.
    Sehr ungewöhnlich. Es widersprach den allgemeinen Flottenregeln.
    Und das wiederum gefiel Feltif, das konnte er nicht leugnen. Es zeugte entweder von einem kapitalen Fehler und damit von Dummheit oder von der Fähigkeit der Kommandantin, selbstständig zu denken. Dummheit schloss Feltif bei einer Arkonidin in dieser Position von vornherein aus. Wahrscheinlich würden alle außer ihm diesen Vorfall genau entgegengesetzt beurteilen, doch daran störte er sich nicht.
    Er arbeitete sich tiefer ins Informationsnetz vor, um mehr über die Hintergründe zu erfahren, als auf dem Holodisplay das Symbol eines stilisierten Adlers aufploppte.
    Besuch? Um diese Tageszeit?
    Die Sonne war immer noch nicht aufgegangen.
    »Wer will mich sprechen?«, fragte er.
    »Kosol ter Niidar«, antwortete die seelenlose Stimme der Hauspositronik.
    Sein Stellvertreter? Feltif konnte sich nicht erinnern, wann Kosol ihn zuletzt zu Hause aufgesucht hatte. »Teile ihm mit, dass ich ihn unten empfange.« Er berührte ein Schaltfeld, das die Projektion des Displays wieder auflöste. Noch stand allerdings die Verbindung zur Positronik. »Falls D'ihra aufwacht, während Kosol sich noch im Haus befindet«, ergänzte er, »teile ihr mit, dass sie auf keinen Fall das obere Stockwerk verlassen soll. Wenn sie einen Wunsch äußert, sorg dafür, dass er erfüllt wird. Und zeichne das Gespräch mit meinem Besucher auf.«
    Er ging zurück ins Schlafzimmer, schlüpfte in Kleidung und schwebte im Antigravschacht direkt zum Eingang ins Haus. Die vierzehn Meter legte er in weniger als drei Sekunden zurück. Feltif trat aus dem Schacht. »Öffnen.«
    Die Tür schwang zur Seite. Wie erwartet stand Kosol davor, gekleidet in einen weiten schwarzen Mantel, einen dunklen Hut tief über das Gesicht gezogen. Ebenso wirksam wie ein Verzerrerfeld, wenn man nicht erkannt werden will, dachte Feltif, nur unauffälliger, weil sich niemand, der ihm zufällig begegnen sollte, darüber wundert.
    »Treten Sie ein.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Sinnloses Geplänkel.
    »Was führt Sie zu mir?«
    »Sie haben einen Fehler begangen, Tato.«
    Er weiß es. Wie habe ich nur glauben können, D'ihra unentdeckt in die Stadt zu schmuggeln? »Und Sie kommen schnell zum Punkt.«
    »Alles andere wäre sinnlos, finden Sie nicht?«
    Feltif führte seinen Besucher zu einem kleinen Tisch, um den sich vier Sessel gruppierten. »Nehmen Sie Platz.«
    »Ich stehe lieber.«
    »Bitte.« Feltif setzte sich trotzdem. »Sprechen Sie offen mit mir.« Denn das würde Kosol ohnehin tun.
    »Sie vernachlässigen Ihre Pflichten!«
    »Weil ich Atlantis verlassen habe? Ich bitte Sie, Kosol, denken Sie nach! Atlan persönlich hat es mir gestattet. Ich bin nicht in der Dunkelheit geflohen. Ich forsche. Und das zum Wohle meiner Kolonie. Und sämtliche Arbeit, die ich zu erledigen habe, ist für die Zeit meiner Abwesenheit delegiert.«
    »Das weiß wohl kaum jemand besser als ich«, erwiderte sein Besucher.
    Feltif lächelte feinsinnig. »Sehr zu meiner Erleichterung weiß ich die politischen Tagesgeschäfte bei Ihnen in guten Händen.«
    Kosol stellte sich hinter den Sessel, der Feltif direkt gegenüberlag. Seine Finger klammerten sich um die obere Kante. »Sie versagen als Tato dieser Kolonie, und das in einem Maß, wie ich es nie für möglich gehalten hätte!«
    »Ihnen ist klar, dass ich Sie ...«
    Mit einem Mal verlor Kosol völlig die Beherrschung. »Ich weiß von Ihrer Menschenhure!« Er schrie die Worte. »Sie wurden gesehen, Feltif! Die automatische Robotstation hat ihre Ankunft natürlich weitergemeldet! Wie konnten

Weitere Kostenlose Bücher