Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
Besuch von den Fantan«, setzte Rhodan fort, »mussten gegen die Topsider kämpfen, alles innerhalb weniger Monate. Terra ist nicht länger ein weißer Fleck auf der galaktischen Sternkarte; falls es das überhaupt jemals war. Früher oder später wird unweigerlich das Imperium der Arkoniden auf uns aufmerksam werden. Es ist uns unendlich überlegen. Es könnte uns jederzeit vernichten, mit einem Fingerschnipsen.«
»Deshalb fliegen wir hin, in unserem einzigen nennenswerten Kampfschiff – um ihnen den weiten Weg zu ersparen? Die werden Danke schön sagen und uns kalt lächelnd ausknipsen, mitsamt der lendenlahmen TOSOMA. Oder sie nehmen uns den Kugelraumer ab, der schließlich streng genommen ihnen gehört, werfen uns in den tiefsten Kerker und lassen uns dort vergammeln.«
»Hör auf, den Teufel an die Wand zu malen!« Langsam wurde Perry ärgerlich, weil die Diskussion sich im Kreis drehte. Alle diese Argumente hatten sie schon des Öfteren gewälzt. »Die Hände in den Schoß zu legen wäre mit Sicherheit fatal. Unsere einzige Chance liegt in der Flucht nach vorne: Wir stellen den Kontakt her, nicht andersrum. Wir müssen nach Arkon, basta!«
»Crest muss, offensichtlich. Und du willst unbedingt dabei sein. Warum eigentlich? Wegen Thora?«
Rhodan warf dem Freund einen scharfen Blick zu. »Wegen Terra. Mit Crest da Zoltral und seiner Ziehtochter hat die Menschheit zwei wertvolle Fürsprecher, die zweifellos über einen gewissen Einfluss verfügen. Etwaige Wirren der Vergangenheit werden sich aufklären, Animositäten oder Missverständnisse ausräumen lassen. Wir fliegen schließlich ins Zentrum einer viele Jahrtausende alten Hochzivilisation.«
»Oder ins Verderben.«
Perry Rhodan war dankbar, dass eine Warnsirene die unmittelbar bevorstehende Transition ankündigte und dem fruchtlosen Dialog ein Ende setzte. Er wäre sonst ernstlich in Rage geraten. Reg Bull als Schwarzseher, das hielt der geduldigste Mensch nicht aus.
Bildete er es sich ein, oder flackerten ein ganz klein wenig die Lichter in der Zentrale, als die TOSOMA zum Hyperraumsprung ansetzte?
3.
Kolonie in Nöten
Cyr Aescunnar hatte versucht zu schlafen, jedoch nicht mehr als ein unangenehmes, nervenaufreibendes Driften zwischen Wachen und Dösen zustande gebracht. Der schlimmste Jetlag war ein Klacks gegen die körperlichen Umstellungen, die der Raumflug in dem vergleichsweise primitiven Einweg-Versorgungsschiff und die Ankunft in der Marsstation mit sich brachten.
Wie angekündigt holte ihn Wei Si Ping nach vier Stunden ab. Natürlich klopfte er exakt in dem Moment, in dem Cyr endlich richtig eingeschlummert wäre.
»Nur herein«, krächzte er, »es ist offen.«
»Sie sehen nicht besonders ausgeruht aus«, sagte der chinesische Geologe.
»Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer scharfen Beobachtungsgabe.«
Ein Anflug von Lächeln huschte über Wei Si Pings schmales, asketisches Gesicht. »Aus dem versprochenen Rundgang durch Bradbury Base wird leider vorläufig auch nichts. Die Kommandantin hat uns gleich einmal zu Wartungsarbeiten eingeteilt. Bitte legen Sie Ihren Raumanzug wieder an. Es geht nach draußen.«
»Will Riembau mich schikanieren, und Sie kommen dabei ebenfalls zum Handkuss?«
»Nein. Die Arbeiten sind überfällig. Wir stöhnen seit Wochen unter Überlastung wegen der Personalknappheit. Auch die neun Kollegen, die zusammen mit Ihnen angekommen sind, werden sogleich eingesetzt. Sie helfen bei der Entladung und gleichzeitigen Zerlegung der SCHIAPARELLI.«
»Hier herrscht ein strenges Regime, scheint mir.«
»Louanne gibt ihr Bestes. Sie ist eine äußerst fähige Frau – aber ihr Job, fürchte ich, wäre sogar Perry Rhodan zu viel.«
»Wo liegen die Hauptschwierigkeiten?«
»Später. Für Ihren Status innerhalb der Belegschaft wäre es nicht förderlich, wenn wir durch Unpünktlichkeit auffielen.«
»Verstehe.« Seufzend zwängte sich Cyr erneut in den Raumanzug, den er lieber ein paar Tage lang hätte auslüften lassen. »Was steht an? Festungsgräben ausheben, zum Schutz vor bösartigen Marsbewohnern?«
»Die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten sind wir. Ob bösartig oder nicht, sei dahingestellt ... Nein, keine Sorge, Schaufeln werden diesmal nicht benötigt.«
Sie nahmen denselben Weg retour, durch die subplanetaren Anlagen und den Garten zur Luftschleuse. Während sie zügig ausschritten, erkundigte sich Wei Si Ping, wie es Cyr mit Hetcher ergangen war.
»Nun, ich würde ihn nicht gerade eine Plaudertasche
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